Gefährliche Gerüchte?
Welche Gerüchte darüber, was man im Notfall bei zb einem Skiunfall tun sollte, halten sich immer noch - die in der Realität tatsächlich entweder gar nichts bringen oder alles nur noch verschlimmern?
2 Antworten
Puh, das ist eine schwierige Frage, weil ich vielleicht viele Gerüchte gar nicht kenne. Ich halte es daher für besser, aufzuzählen, was richtig ist.
- Es ist in den Bergen immer ganz wichtig, den Eigenschutz zu beachten. Wenn man sich selbst in Gefahr begibt, um einer Person zu helfen, hat die Bergwacht schlimmstenfalls zwei Verletzte zu bergen. Besser ist es, so schnell wie möglich Hilfe zu rufen. Entweder per Handy oder per alpinem Notsignal.
- Wenn man sicher zum Verletzten gelangen kann, dann ist es als allererstes wichtig, sichere Verhältnisse zu schaffen. Beim Skifahren macht man das, indem man weit genug oberhalb der Unfallstelle seine Ski als auffälliges "X" in den Schnee steckt. So wissen andere Skifahrer, dass sich hier eine Gefahrenstelle befindet.
- Für Skifahrer kann eine Unterkühlung schnell ernsthafte Probleme bereiten, weil man ja im Winter und draußen ist. Jeder Skifahrer sollte zumindest eine Rettungsdecke in der Jackentasche haben, um zumindest mit Wärmeerhalt helfen zu können.
- Alles weitere hängt von der Qualifikation und Ausrüstung der Ersthelfer ab. Im Prinzip gilt aber das gleiche wie beim Ersthelferkurs für den Führerschein.
Von einer Freundin habe ich vor kurzem gehört, die hat, nachdem ihr Vater Kreislaufprobleme hatte, versucht >15min in der Sächsischen Schweiz die Bergwacht direkt anzurufen, die Telefonnummer stand wohl irgendwo auf einer Infotafel. Dumm nur, dass dort unter der Woche niemand zu erreichen war.
Richtig wäre gewesen, die 112 anzurufen. Die hätten die Bergwachtwochenbereitschaft selbst herangeholt.
Das ist korrekt. Die Bergrettungshütten sind nur während der Bereitschaftszeiten an den Wochenenden besetzt. Den "Fehler", dass die Festnetznummern der Bergwachthütten irgendwo abgedruckt werden, sieht man häufig. Ich kenne auch Kletterführer, wo das so ist.
Immer besser über die 112 alarmieren. Die Leitstellendisponenten stellen Fragen, anhand derer sie einen Alarmierungstext formulieren. Enthält dieser Text bestimmte Schlagworte, werden auch die Spezialrettungskräfte wie Bergwacht oder DLRG alarmiert. In so einem Fall gehen Alarmschleifen runter, die bei den Rettungskräften auch dann ankommen, wenn sie nicht auf der Hütte sind.