Fußbodensanierung - Ringfundament betonieren oder lassen

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Holzböden sind fußwarm, da die Wärme der Füße durch das Holz nicht so schnell abgeleitet wird, wie bei Fliesenböden. Das ist unabhängig vom Aufbau darunter. Unter dem Fliesenboden können auch 20cm Styropor liegen, die Fliese selbst leitet schon ausreichend Wärme vom Fuß ab.

In meinem Altbau fand ich auch einen solchen Fußbodenaufbau vor, da das Haus nur teilunterkellert ist. Ich überlegte auch lange, ob der Fußbodenaufbau wieder so gemacht werden sollte oder ob Beton reinkommt. Letztendlich kommt der Fußboden wieder so rein, wie er war. Ich habe vom Untergrund die alte Dachpappe entfernt und auf das offensichtlich vorhandene Kalk-Schlacke-Gemisch ca. 5cm Beton als Sauberkeitsschicht eingebracht. Darauf kam Bitumenvoranstrich und Bitumenschweißbahn gegen die Bodenfeuchte. Die vorhandenen Lüftungsöffnungen in den Außenwänden wurden innen gegen Insekten, etc. mit sehr feinmaschigen Alu-Fliegengitter (Ebay) versehen. Die Punktfundamente für die Holzbalken wurde gemauert und auf ein Stück Bitumenpappe wurden die Holzbalken für die Dielung verlegt. Zum Höhenausgleich können zwischen Balken und dem Stück Bitumenpappe zwei ineinander verschobene und gegen Verrutschen gesicherte flache Holzkeile (Ebay) gelegt werden. Auf den Balken können nun statt Dielen auch OSB-Platten und darüber auf 5mm Holzfaserplatte (Trittschalldämmung) Laminat verlegt werden. Das Laminat am besten mit Holzleim allseitig verkleben, so gehen die Fugen durch das Wischwasser nicht auf.

Die Luft unter dem Boden wirkt wärmedämmend, durch die Lüftungsöffnungen wird Feuchtigkeit abgeführt.

Zum Schutz des Bodens und der Wände des Hauses vor Feuchte sollten die Wohnräume mit einem hohen Anteil an Wärmestrahlung (Wandheizungen, hydraulische Heizleisten, Kachelöfen) beheizt werden. Wärmestrahlung erwärmt direkt die Oberflächen. Da an warmen Oberflächen kein Raumluftkondensat entsteht und Wärme auch die Feuchte verdrängt, wird das Haus so optimal geschützt.

Vorsicht bei den oft von Heizungsfirmen angebotenen Kompaktheizkörpern (Typ 21, 22 bzw. 33) unter dem Fenster. Diese Heizkörpertypen und einige andere auch, sind darauf ausgerichtet überwiegend die Raumluft durch Warmluftkonvektion zu erwärmen. So erhält man schnell warme Luft, jedoch auch schnell feuchte Wände mit einem schlechten Dämmwert (hohe Heizkosten) und unter Umständen auch Schimmel in den Ecken!

Begründung: Die Warmluft vom Heizkörper reichert sich auf dem Weg durch den Raum mit Wohnfeuchte an und kühlt nun an der Außenwand ab. Bei der Abkühlung erhöht sich direkt vor der Wandoberfläche die rel. Luftfeuchte, was die Wand befeuchtet (Feuchteausgleich). Bei schlechter Luftbewegung in Ecken und hinter Schränken wird die Außenwand mit Wärme unterversorgt, da die Luft auf konvektivem Wege nicht allzuviel an Wärme transportieren kann. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und Wärmeträger. Die innere Wandoberfläche kühlt dann dort stark aus und es kann zur Kondensatbildung und Schimmel kommen.

Deshalb viel, viel Wärmestrahlung. An einer strahlungserwärmten Wandoberfläche erwärmt sich die Luft, kann mehr Feuchte aufnehmen und entfeuchtet die Wand, bzw. hält sie trocken. Schon 4% Feuchte der Ziegelwand, mindert den Dämmwert bereits um 50%!

Zurück zum Fußbodenaufbau. Betonboden bedarf zur Wärmedämmung einer dämmenden Schicht darunter. Heute wird der Betonestrich oft schwimmend auf Styropor o.ä. verlegt. Sollte Wasser in die Dämmschicht laufen, muss diese aufwändig getrocknet werden. Beim Dielenboden verdunstet das Wasser darunter (fast) von selbst.

Styropor ist dampfdiffusionsoffen, jedoch nicht kapillaraktiv. Das heißt, Wasserdampf dringt in das Styropor ein und kann am Taupunkt auskondensieren. Der Taupunkt ist immer dort, wo die Temperatur durch die Dämmung so weit abgefallen ist, dass die Luft in den Hohlräumen den Wasserdampf nicht mehr in der gasförmigen Phase halten kann. Es fällt flüssiges Wasser an, Bei den kapillaraktiven Baustoffen wird das Wasser zu 99,9% auf dem flüssigem Wege zum Abdampfen an die Oberfläche transportiert. Da Styropor diese kapillaraktive Eigenschaft nicht besitzt, bleibt das Wasser im Dämmstoff gefangen und feuchtet das Styropor unweigerlich im Laufe der Zeit auf. Damit verliert der Dämmstoff massiv an Dämmwert. Gleiches gilt für Mineralwolle. Diese wird auf den Dachböden im Laufe der Zeit in der Regel dunkel/schwarz, da sich durch Feuchtigkeit im Dämmstoff Schwarzschimmel bildet.