Für sein Geschlecht schämen?
Hallo allerseits.
Die Frage ist wahrscheinlich etwas komisch, aber sehr wichtig für mich, also bleibt bitte freundlich.
Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich Bigender bin und / also mich als Junge und Mädchen identifiziere. (Biologisch bin ich weiblich).
Ich mag meinen weiblichen Körper zwar auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite würde ich alles für einen männlichen Körper tun.
Ich hab in der Grundschule schon angefangen, mich für mein biologisches Geschlecht zu schämen. Ich hab mich dafür geschämt, dass ich ein weibliches Geschlechtsorgan habe, dass ich Brüste habe, dass man sehen kann, dass ich ein Mädchen bin.
Ich bin mit 8/9 Jahren schon in die Pupertät gekommen und hab mit 10 meine Tage bekommen.
Ich hatte mit 9 für mein Alter schon eine ziemlich große Oberweite und zudem intimhaare (keine langen, aber naja). Die Sprüche, die ich dafür in der Schule kassiert habe, (meist von anderen Mädels. Sport war der horror) könnt ihr euch ja denken und da hab ich halt angefangen, mich für das alles zu schämen.
Ist das 'normal' bzw hattet ihr das auch oder habt ihr das immer noch?
Ich möchte mich damit halt nicht alleine fühlen.
Danke im voraus
Was willst du genau wissen? Ob andere Leute auch so früh in der Pupertät sind oder ob andere Leute auch bigender sind?
Steht doch unten? Ob das normal ist (also dass man sich für sein eigenes Geschlecht schämt) und ob es jemandem so ähnlich geht / ging
2 Antworten
Da würde ich an deiner Stelle unterscheiden. Es ist ein Unterschied, ob du dich schon immer als bigender gefühlt hast, also auch schon im Kindergarten oder ob es dir peinlich war, dass du mit deiner frühen körperlichen Entwicklung so aufgefallen bist und gehänselt wurdest.
Im letzten Fall wärst du nicht bi-gender, sondern hast psychische Probleme, die durch die Hänseleien entstanden sind. Aber die könntest du aufarbeiten:
Kleiner Trost am Rande: wir hatten in der Grundschule auch ein Mädchen, das so früh entwickelt war (wir sind da nur netter mit umgegangen). Sobald alle Mädchen später in die Pubertät kamen, war das aber kein Thema mehr.
Bei dir hat sich das nur seelisch festgesetzt. Nach dem was du beschrieben hast, klingst du nicht bi-gender, sondern wirklich nur wie ein Mädchen, das über eine schlechte Erfahrung weg kommen muss, um sich selbst annehmen zu können.
Ich denke, ich kann es schlecht beschreiben. Es kann sein, dass sich durch diese Hänseleien ein Wunsch entwickelt hat, kein Mädchen zu sein. Aber ich hab mich nie richtig im falschen Körper gefühlt. Aber dem anderen Geschlecht fühle ich mich ebenfalls zugehörig und ich denke ich weiß selbst am besten, wer oder was ich bin
Okay. Das heißt geschlechtliche Identität ist für Dich nichts angeborenes, sondern etwas erworbenes, das auch durch schwierige psychische Erfahrungen ausgelöst werden kann. Ich weiß nicht, ob das allgemein so gesehen wird, würde aber die früheren Ansichten bestätigen, dass es sich um psychische Erkrankungen handelt.
Das kannst du natürlich so vertreten, damit tust du aber Leuten keinen Gefallen, die sich ihr Leben lang so gefühlt haben und es als angeboren betrachten.
Ich bin aber auch raus aus dem Thema. Ich will dir nichts, aber für mich klingt das eben nicht nach bi-gender, sondern nur nach einem Versuch eine schwierige Erfahrung und deren psychischen Konsequenzen in eine Schublade einordnen zu wollen, die dem ganzen eine Identität gibt, ohne das eigentliche Trauma aufarbeiten zu müssen. 🤷♀️
Ich hab nie gesagt, dass es etwas Erworbenes ist, sondern dass ich mir seit wenigen Monaten erst meiner Identität sicher bin aber ok
Nein. Man muss sich nicht Schämen!
Ich weiß, danke. Aber ist das normal, dass man sich (in dem Alter vorallem) sich für das schämt was man ist? Ist vielleicht etwas blöd gestellt
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Bigender bin. Ich bin mir auch fast sicher, dass es eventuell was mit damals zu tun hat. Ich habe mich damals nicht als Junge identifiziert, sondern mich lediglich für mein Geschlecht geschämt. Dass ich Bigender bin, weiß ich auch erst seit wenigen Monaten bzw bin mir seit wenigen Monaten erst richtig sicher. Ich hab kein Problem mit meinem weiblichen Körper, aber ein Männcher wäre auch kein Problem. Beides- Ich identifiziere mich als beides.