Freies Mitlaufen Pferd (horsemanship) und was wenn das Pferd wegläuft?

5 Antworten

Wenn das Pferd eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem Menschen hat, läuft es von alleine hinterher, folgt seinem Menschen. Ich habe das niemals direkt geübt, das kam von alleine.

Also ich habe es meinem Pferd nicht bewusst beigebracht. Ich lasse sie grundsätzlich vor dem Reiten immer laufen und irgendwann fängt sie dann an den Kopf zu senken und abzuschnauben. 

Solange sie das nicht macht scheuche ich sie weiter. Wenn sie das macht ist es das Zeichen, dass sie sozusagen mit mir zusammenarbeiten will und dann hör ich auf sie zu scheuchen und dreh mich um. 

Dann kommt sie immer angetrabt und bleibt bei mir stehen. Wenn sie hinter mir steht, gehe ich ein paar Schritte und lasse sie mir folgen. Manchmal renn ich auch und sie trabt dann hinterher. Zum Schluss kriegt sie dann auch Lekkerlis.

Das funktioniert nur zuverlässig, wen man mit den Pferden eine besondere Beziehung aufbauen kann, wo das Pferd sich bei Dir total sicher fühlt.

Die Mensch , die so was vorführen wie Pignon, oder der Autor von " mit Pferden tanzen", haben einfach außer unheimlich viel Erfahrung eine starke, in sich ruhende Persönlichkeit, und eine absolut Körperbeherschung. Die tuen keinen unbewussten Wimpernschlag. Dadurch. Sind sie für die Pferde absolut berechenbar und wirken stark.

Mach Dir also nichts draus, wenn Du ein "paar Tage " mehr brauchst, bis das so klappt, wie du es dir vorstellst. Denn Du mußt dazu nicht nur am Pferd, sondern auch an dir selber sehr viel " arbeiten".

Ronda4ever 
Fragesteller
 25.04.2016, 06:44

Das leuchtet ein :) Ich bin ruhig und ausgeglichen, deswegen sind Pferde in meiner Gegenwart meist ruhig und entspannt. In manchen Situationen weiß ich aber schlichtweg einfach nicht wie ich reagieren soll. Zb wenn die Pferde anwenden und keine Notiz mehr von mir nehmen ^^

0
Urlewas  25.04.2016, 07:01
@Ronda4ever

Tja - ich fürchte, da gibt es kein " Patentrezept"( leider , ich hätte das auch gerne😐)

Wenn das Pferd sich abwendet, haben wir bereits sein Interesse verloren. Und das ist der Punkt - wir müßten zu jeder Zeit so hochinteressant für das Pferd sein, dass es " wie hypnotisiert" ist. Dazu gehört auch, dass wir jederzeit voll auf das Pferd konzentriert sind...

Wie diese Menschen das schaffen, ist mir allerdings auch ein Rätsel. Wobei es wohl auch auf das Pferd ankommt.

Pignon und co haben eine riesige Auswahl von Pferden, die schon auf menschenbezogenen Charakter gezüchtet sind und wählen die " treuesten Seelen" daraus aus.

Von Frau  Lohas dagegen zum Beispiel hört man kaum mehr etwas. So ein Pferd, auf dem sie " ohne alles" hohe Schule reiten kann, hat sie wohl kein zweites gefunden.

Nun denn - lassen wir uns nicht entmutigen und machen das beste draus...

0
Ronda4ever 
Fragesteller
 26.04.2016, 21:49

jo

1

Du kannst das üben über freiarbeit/laufenlassen im Roundpen

oder

durch gezieltes Führtraining mit alsbald möglichst losem Zügel

und zwar durch tägliche mehrfach Wiederholung (immer nur 10-max 15 Min üben !!!! sonst kann sich das Pferd nicht mehr konzentrieren)

sowohl meine nuralte Stute bals auch der neue wallach haben so in 1-2 Wochen gelernt: wenn mein mensch mich ruft, soll ich nach vorne kommen und durch die geöffnete Zaunlitze gehen (oder unter durch, wenn sie ganz hoch gehalten wird), SELBST wenn der Herdenchef nebendran die Ohren anlegt: MEIN Mensch beschützt mich !!!! es ist SICHER, seinem Komando zu folgen UND das Ergebnis, wenn ich folgsam bin ist immer angenehm (Kuscheln, frische Kräuter/Gras/Futter, Putzen/Massage,Spaziergang usw).

dies Vertrauen kann ich nun ausbauen und nach und nach weitere kleine "Wünsche" pferdegerecht verpackt äußern

dabei muß ich mich IMMER 100%ig auf mein Pferd konzentrieren (ok, ggf auch noch auf den nervigen Herdenboß, den ich blocken muß, wenn er nervt)

und am Ende laufen dann 4 Pferde brav hinter einander im Roundpen, kommen zum Waldspielplatz nach hinten usw

ABER: das braucht viel Zeit und konsiquentes, tägliches Üben, ideal ist 2-3mal pro Tag 10 Min; SO haben wir früher die Hengste ausgebildet....

Ergebnis: wir konnten ihn zur rossigen Stute auf deren 300qm großen Paddock stellen, seinen Job machen lassen, ihn wieder einsammeln , die Hufe in Anwesenheit der Stute machen(Schneiden/Feilen) und ihn hernach wieder los lassen zum 2. Techtelmechtel mit der Pferdelady....
natürlich folgte er anschließend problemlos zu seiner "Hauptfrau nebst deren Fohlen" 2 Paddocks weiter...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Du bist ein Futterspender für das Pferd. Und das Pferd weiß das ganz genau.

Das freie laufen brauchst du nicht beibringen, wenn du das Ansehen des Pferdes hast, den Respekt und Vertrauen -und wenn dann noch deine Körpersprache stimmt- wird es dir sowieso folgen. 

Allerdings macht man da zuerst sehr viel Führtraining. Und zwar nicht so, dass du immer zwischen Schulter und Kopf des Pferdes bist und das Pferd diese Position nicht verlässt. 

Erst, wenn das sitzt, kann man etwas freier werden.