Frage an erfahrene Software-Entwickler: Als wie hoch seht ihr die Wahrscheinlichkeit, dass Gartner Recht behalten wird?
5 Antworten
Klingt recht plausibel. Genau dort, wo man relativ viel repetitiven, nicht sonderlich "cleveren" Code schreiben muss (etwa in der Webentwicklung), kann auch besonders effektiv automatisiert werden.
Das "Silver Bullet" (nach Brooks) ist das wieder nicht, aber seit langem doch eine Aussicht auf größere Produktivitätssteigerungen in der Entwicklung. Früher hat man die durch besonders hohe Abstraktion erwartet, das hat nicht wirklich funktioniert.
Vorsicht: Etwas zu automatisieren (= durch geeignete Code-Generatoren implementierbar zu machen) ist deutlich einfacher als eine KI zu finden, die auch noch den von Fall zu Fall benötigten Generator selbst zu erzeugen versteht.
Software-Entwicklung wird natürlich immer wichtiger und ist nicht mehr wegzudenken, da mach ich mir keine Sorgen, und das versucht der Bericht auch gar nicht zu widerlegen.
Die nachgewiesene Unzufriedenheit vieler IT-Entscheidungsträger hat - wie auch in dem Bericht zu lesen ist - vor allem mit zwei Dingen zu tun.
- Viele Entscheidungsträger haben nicht wirklich Ahnung von IT
- Dienstleister klären Bedürfnisse nicht wirklich sorgfältig und umfassend ab
2026 ist ne steile These aber bis 2030 bestimmt.
GitHub Copilot, chatgpt und co. können schon relativ gut Code schreiben.
Das heißt nicht dass Software Entwickler dann ihren Job los sind. Zur Software Entwicklung gehört sehr viel mehr als Code schreiben. Code schreiben ist fast der einfachste Teil.
Naja, ist auch schwer auf Anhieb Code zu schreiben der von Anfang an ohne Probleme läuft, völlig ohne Kontext des Projektes zu dem er dann gehören soll.
Selbst erfahrene Software Entwickler schreiben manchmal Code der nicht kompiliert, das ist ja normal. Manchmal sogar absichtlich, um es zu erläutern.
Nehmen wir ein Spiel als Beispiel.
Die setzen sich ja nicht hin und schreiben das komplette Spiel über Monate ohne es jemals zu kompileren und zu testen, und dann nach ein paar Monaten kompilieren sie es zum ersten Mal und fertig ist das spiel, geht so an die Kunden.
In der Software Entwicklung ist es völlig normal dass der Code mal nicht funktioniert, die Probleme muss man dann lösen. Man baut die Programme schrittweise aus, behebt Fehler usw.
Das kannst du von den AIs ja auch nicht erwarten dass sie ein komplettes Programm schreiben ohne es jemals zu testen, ist ja völlig unrealistisch.
Du musst schon die gleichen Erwartungen haben die du auch bei Menschen hast.
Kompetente Software-Entwickler wissen, dass ihr Compiler formale Fehler im Code weit schneller finden kann als sie selbst. Eben deswegen überlassen sie solche Suche nach Fehlern dem Compiler (der sich ja per Mouscklich aufrufen lässt und nahezu sofort sein Ergebnis liefert).
Und chatgpt oder copilot "wissen" dass die software Entwickler den code wohl testen werden und ihn nicht einfach so direkt an den auftraggeber weiterleiten...
Sie haben halt auch keine möglichkeit es zu testen.
Aber ich denke selbst wenn ein software entwickler es versucht kann er ein komplexes programm nicht völlig fehlerfrei schreiben. Ein einfaches das nur eine sache tut durchaus, aber ein komplexes, das am besten noch mit datenbanken und externer API integriert ist, eher nicht.
Kann durchaus sein, aber das bedeutet nicht dass 50% der Programmierer arbeitslos werden. Denn ein Softwareentwickler codet nicht den ganzen Tag, ich wuerde sogar sagen dass er wesentlich mehr Zeit in Planung, Dokumentation, Besprechungen und Zusammenarbeit verbringt als beim wirklichen coden.
Natürlich: Letzteres ist absolut richtig (Faustregel: Nur etwa 15% aller Arbeit von Software-Entwicklern besteht aus Schreiben von Code).
Scheint mir ein bisschen arg hoch zu sein.
Meine Meinung:
Wenigstens KI vom Typ ChatGPT (basierend auf sog. "Large Language Models") wird auf absehbare Zeit hinaus überhaupt nicht in der Lage sein, funktionierende Code-Generatoren darzustellen.
Das gilt, obgleich solche KI schon heute Code schreiben kann, der auf den ersten Bilick auch nicht anders aussieht, als durch kompetente Software-Entwickler geschriebener Code.
Note: Hinter der URL https://www.youtube.com/watch?v=fXIPbMcFIgY findet sich der bisher mit Abstand interessanteste Vortrag zur Funktionsweise von ChatGPT (bzw. Large Language Models generell), den ich bisher fand.
Großes Potenzial für künstliche Intelligenz sehen Gartners Analysten in der Softwareentwicklung. Sie prognostizieren, dass 30 Prozent aller Unternehmen im Jahr 2025 eine um KI-Elemente erweiterte Testing- und Entwicklungsstrategie implementiert haben. 2021 lag der Anteil bei fünf Prozent. Ähnliches sei beim Design von Websites und mobilen Apps zu erwarten. Rund 60 Prozent der damit verbundenen Arbeiten ließen sich mithilfe von Generative AI automatisieren. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de
Zu den potenziellen Einsatzgebieten generativer KI gehört auch das Marketing. Bis 2025 würden 30 Prozent des Marketing-Contents weltweit von GenAI erzeugt, erwartet Gartner. Vergangenes Jahr lag der Wert noch bei zwei Prozent. Derartige Marketing-Inhalte würden allerdings in der Regel durch Menschen ergänzt und geprüft.
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Was Marketing-Content betrifft, ist Gartners Vorhersage nicht schwer einzusehen. In Sachen Software-Entwicklung (speziell dem Schreiben brauchbaren Codes) könnten sie dennoch falsch liegen - so jedenfalls meine Meinung.
Auch Gartners Aussage, dass schon 2021 etwa 5 Prozent aller Unternehmen mit einer "um KI-Elemente erweiterten" Test- und Entwicklungsstrategie gearbeitet haben, finde ich keineswegs überzeugend: Sie ordnen da wohl viel dem Thema KI zu, was gar nicht wirklich KI ist.
Heiß diskutiert werden seit jeher die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Arbeitsplätze und Job-Profile in Unternehmen. Auch dazu haben die Marktforscher eine Prognose parat:
Mehr als 100 Millionen Mitarbeitende würden bis 2026 Roboterkollegen ("Synthetic Virtual Colleagues") engagieren, die sie bei der täglichen Arbeit unterstützen. Auch in ihrer Freizeit kämen sie um generative künstliche Intelligenz nicht herum. Für 2027 rechnet Gartner mit dem ersten Blockbuster, der zu 90 Prozent von generativer KI produziert wurde.
Quelle: https://www.cio.de/a/gartners-ki-prognosen-bis-2027,3720659
https://www.cio.de/a/7-entwicklungsplattformen-die-genai-nutzen,3615072
Die letzte dieser 3 Aussagen ist garantiert richtig.
Nur scheinbar, denn funktionieren wird er i.A. nicht.