Förderung vs. Überforderung?
Hallo. Meine Tochter (9) hat das Triple X-Syndrom. Das wissen wir schon, seit dem sie drei Jahre alt ist. In der Entwicklung war sie immer ein klein wenig zurück. Allerdings war der Unterschied immer recht dezent zu Gleichaltrigen. Sie besucht die dritte Klasse einer Waldorfschule. Jetzt in der Schule fällt ihr das Rechnen und Lesen sehr schwer, wobei sie wiederum achon sehr gut Englisch und Russisch spricht und auch wirklich toll auswendig lernen kann etc. Es sollte ursprünglich ein Test auf Rechen- und Leseschwäche gemacht werden. Vorerst wurde ein IQ-Test gemacht und sie steht tatsächlich an der Grenze zur geistigen Behinderungn(IQ von 70). Der IQ-Test aus dem Kleinkind-Alter war noch guter Durchschnitt.
Ich musste erstmal schlucken aber sie ist nach wie vor ein tolles Mädchen und ich liebe sie über Alles.
Vielleicht kann mir jemand Tipps geben, wie und wie weit ich sie fördern kann ohne sie zu überfordern und was man so bei einem IQ von 70 erwarten kann.
Zudem ist mein ältester Sohn hochbegabt und der Kleine durchschnittlich. Somit fehlt mir da ein bisschen die Erfahrung.
Danke im Voraus:)
2 Antworten
Mathe hat, vor allem in der Grundschule, m.E. vor allem etwas mit Mengenvorstellung zu tun. Auch Rechenoperationen sind erst mal recht abstrakt, und die innere Vorstellung von diesen abstrakten Größen kann anders sein, als sie, auch spielerisch, gelehrt wird. Hier kann helfen, sich mal ne Weile über die Vorstellungswelten zu unterhalten.
Dann gibt es in Mathe aber auch noch die Notwendigkeit, z.B. die 3-er bis 12-er Reihe auswendig zu lernen, und die mathematischen Gleichungen nicht nur zu verstehen, sondern auch zu üben, bis es "wie im Schlaf" klappt.
Beim Lesen; Anfangs liest man Buchstabe für Buchstabe, diese Art zu lesen geht irgendwann über ins Wortbildlesen, was natürlich viel leichter und schneller funktioniert. Günstig finde ich hier, geeignete ausreichend interessante Literatur anzubieten, damit einfach ein inneres Interesse gefördert wird, weiter zu lesen und so automatisch und vor allem gern zu üben. Hier hat Lesen lernen echte Vorteile, interessante Matheaufgaben sind doch eher selten.
Wenn ihr euch damit überfordert fühlt, optimal sind (Nachhilfe?)Lehrer die eine spezielle Ausbildung für solche Schwächen haben, es gibt da inzwischen einiges an Fachwissen, und gute Lernkonzepte.
Der hochbegabte Bruder, sollte dem geschwisterlichen Gegenteil helfen, dass sie zumindest die Pflichtschule schafft. Danach kann man weitersehen. Zumindest sollte sie die Grundlagen von der Schule beherrschen, die man immer im Alltag braucht, wie Deutsch, Englisch, Mathe, Lesen, Schreiben etc.
Ja stimmt, das ist eine gute Idee und auch das Thema mit den Grundlagen ist wichtig.