Findet noch jemand, dass viele englische Wörter dem Bairischen ähneln?

3 Antworten

Das kann ich mir gut vorstellen, auch in meinem Heimatdialekt (Moselfränkisch, südlich von der Mosel) kann man "englische" Wörter feststellen wie "Kneip(schi)" = knife, kleines Messer oder "Enkel" = ankle, Knöchel (so ähnlich auch im Bairischen, wie ich gerade lese!).

Noch stärker ist dies in norddeutschen Dialekten ausgeprägt (und am stärksten im Friesischen, was heute selten geworden ist).

Das liegt daran, dass alle diese Sprachvarianten dem Westgermanischen entstammen, und dass "Standarddeutsch" lediglich eine spezielle Variante neben vielen anderen westgermanischen Varianten darstellt (und dass das Standarddeutsche nicht alle Wortvarianten übernommen hatte).

Schwaben sagen auch "Gugommer" (cucumber) statt "Gurke", wobei dies wiederum auf das Französische zurückgeht (concombre).

Offenbar verdrängte im Standarddeutschen "Messer" andere Varianten (wie Kneipschie, Kniepchen usw.), ebenso verdrängte "Knöchel" die bairische oder moselfränkische Variante (Enkel o.ä.). Und diese Varianten waren dem Westgermanischen gemein (also auch dem Englischen bekannt, knife, ankle).

Selbst nordgermanische Dialekte haben manchmal eine Aussprache, welche dem Englischen ähnelt (Älvdalisch). Also "white" statt "vit" (Schwedisch) (weiß).

Dasselbe kann man auch von Niederdeutsch sagen, vielleicht sogar noch mehr als beim bayerischen.