Findet ihr einige Leute in einer Werkstatt für behinderte sind fähig auf den ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten?

7 Antworten

Ja, könnten sie.

Wir leben allerdings in einem ableistischen und kapitalistischen System, in dem nur zählt, wie schnell und wie viel gearbeitet wird. Menschen, die für die gleiche Menge länger brauchen oder bestimmte Hilfsmittel benötigen, werden als "unnötige Belastung" empfunden, mit denen sich die AG nicht rumschlagen wollen. Also wird lieber die Strafabgabe gezahlt.

Viele Menschen mit Behinderungen haben aber gar nicht die Kapazitäten viele Jahre lang Hunderte von Bewerbungen zu schreiben, in der Hoffnung nach 4, 5 oder noch mehr Jahren endlich das Glück zu haben an eine inklusive Firma zu geraten, die sie dann wirklich einstellen.

Gleichzeitig wollen aber auch die Werkstätten ihre besten Beschäftigten nicht verlieren, denn auch den meisten Werkstätten liegt ein Leistungsgedanke zu Grunde, da dort häufig Arbeiten für den allgemeinen Arbeitsmarkt erledigt werden und Fehler oder zu späte Rücksendungen Strafzahlungen (teilweise im vierstelligen Bereich) zur Folge haben.

Die Folge davon ist, dass es für viele Menschen mit Behinderungen die einzige Arbeitsstätte bleibt, denn nicht mal 1% aller Beschäftigten wechseln auf den allgemeinen Arbeitsmarkt - obwohl die Behindertenwerkstatt offiziell eine Eingliederungsmaßnahme für den allgemeinen Arbeitsmarkt ist.

Dementsprechend bleiben sie in der Werkstatt, weil sie da wenigstens etwas Geld erhalten (wenn auch viel zu wenig).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity

Es gibt dort bestimmt Menschen, die dazu (theoretisch) in der Lage wären. Es hängt natürlich a) von der Tätigkeit und b) von der Art und Schwere der Behinderung ab.
Häufig haben aber auch Arbeitgeber auf dem sog. 1. Arbeitsmarkt keine Lust, Menschen mit einer (geistigen) Behinderung einzustellen. Das macht die Sache dann nochmals schwieriger.

Kommt auf die Art und das Ausmaß der Behinderung an.

Auch Menschen mit Behinderung brauchen eine sinnvolle Beschäftigung und Arbeit.

Deshalb gibt es diese Werkstätten.

Einige wären das. Und früher waren solche Menschen auch im normalen Arbeitsleben integriert.

Da sind sogar sehr viele die ein guten Abschluss haben, und sogar welche die bereits eine Ausbildung haben.

Das jobcenter /Arbeitsamt steckt dort gerne mal alles und jeden rein. Die treiben ein ganz böses Spiel mit jungen Leuten