Findet ihr dass Transsexualität eine Behinderung ist?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

"Transsexualität = eine Behinderung" finde ich NICHT passend 67%
Andere Antwort 18%
"Transsexualität = eine Behinderung" finde ich passend 15%

11 Antworten

"Transsexualität = eine Behinderung" finde ich NICHT passend

in einer toleranten, einsichtigen Gesellschaft muss das alles keine Behinderung sein, wenn man sich auch bereit erklärt diesen Menschen alltägliche Dinge in der Öffentlichkeit zu erleichtern und einem respektvollen Umgang pflegt

Devoid8 
Fragesteller
 01.04.2020, 11:17

In vielerlei Hinsicht gewiss, ja. Aber mir fehlt doch trotzdem ein Körperteil, wie kann ich denn ohne Prothese/Hilfmittel penetrieren? Oder im Stehen pissen.

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Question110112  01.04.2020, 22:45
@Devoid8

Indem man dafür kämpft eine geschlechtsangleichende OP durchführen zu lassen💪🏼

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Andere Antwort

Pauschal eine Behinderung, finde ich nicht. Aber prinzipiell können sich dadurch natürlich Probleme ergeben.

Ich habe im bekanntenkreis 2 Personen, die Trans sind. Die eine (Mann zu Frau) ist schwer depressiv, wobei die Transsexualität möglicherweise auch dazu beigetragen hat. Zumal man ihr immer noch ansieht bzw. es hört, dass sie eben männlich war. Und sie allein deswegen vermutlich auch einiges an doofen Kommentaren sich anhören muss. Sie sagt aber auch selber, dass sie nicht weis, zu welchem Anteil die Depressionen durch die Identitätsstörung entstanden sind.

Der andere (Frau zu mann) hat zwar eine Behinderung...das hat aber null mit der Transsexualität zu tun und er fühlt sich aufgrund dessen auch überhaupt nicht behindert. Ihn würde allerdings auch keiner für eine Frau halten, was es m Alltag sicher leichter macht. Und da er Rollifahrer ist, kann es sowieso keine Urinale benutzen. Er sieht aus wie ein typischer Teeny Junge....und T-Shirts sind im Schwimmad halt einfach cool. Er ist aber ohnehin sehr selbstbewusst.

Ich würde also sagen, dass es auf den individuellen Fall drauf ankommt und das Transsexualität nicht pauschal eine Behinderung ist, aber einen behindern kann und andere Behinderungen bedingen kann.

"Transsexualität = eine Behinderung" finde ich NICHT passend

Ist für mich eine ähnliche Diskussion wie die Frage ob Transsexualität eine psychische Erkrankung ist oder nicht.

Ich würde sagen, sie ist das nicht, aber das was Transsexualität meist mit sich bringt, schon. Damit meine ich vor allem die Geschlechtsdysphorie, welche wohl häufig den stärksten Leidensdruck mit sich bringt.

Ähnlich sehe ich das auch hier bei der Frage nach einer „Behinderung“. Es ist ja nicht unbedingt die Transsexualität an sich, die einen behindert, sondern eher die Geschlechtsdysphorie die dir sagt „du kannst nicht schwimmen gehen“ oder „in der Kleidung sieht man weibliche Züge“. Ebenso fühlen sich viele vermutlich eher durch die Begleiterscheinungen wie Depressionen und co in ihrem alltäglichen Leben zumindest phasenweise behindert.

Es kommt auch ein wenig darauf an, wie man Behinderung definiert. Meint man damit eine dauerhafte und gravierende Beeinträchtigung im alltäglichen Leben, dann passt es meiner Meinung nach in den meisten Fällen nicht. Ich hab es ja an mir selbst erlebt: vor der Hormontherapie und operativen Eingriffen habe ich mich ebenfalls in gewisser Weise in manchen eigentlich alltäglichen Situationen beeinträchtigt, nicht unbedingt behindert, gefühlt. Mittlerweile ist dem aber nicht mehr so, da ich die Möglichkeiten der Geschlechtsangleichung hatte. Mein Alltag ist wieder völlig normal und meine Transsexualität spielt für mich nur noch eine sehr untergeordnete Rolle - ich denke (und hoffe) so geht es den meisten an einem späteren Zeitpunkt. Für mich war das eher so wie ein gebrochener Arm, der wurde jetzt eingegipst, verpflegt und ist nun wieder verheilt und einsatzfähig - auf die Idee es Behinderung zu nennen wäre ich so nie gekommen.

Es gibt aber mit Sicherheit Menschen denen es nicht so geht wie mir und die von ihrer Transsexualität ein Leben lang beeinträchtigt sein werden.

Was ich im Grunde damit sagen möchte... wie so oft ist es mal wieder ein total individuelles Ding. Manche Menschen fühlen sich kaum davon beeinträchtigt, bei manchen lindert es sich im Verlauf der Transition, bei manchen wird die Beeinträchtigung wohl für immer bestehen. Grundsätzlich den Stempel „Behinderung“ draufpacken kann man wohl nicht

Und was den letzten Absatz angeht... finde ich auch nicht mehr passend. Der Begriff den ich am passendsten und auch neutralsten finde ist mittlerweile einfach „Geschlechts-Inkongruenz“

Devoid8 
Fragesteller
 01.04.2020, 20:25

Ich bin auch nicht auf die Idee gekommen es als Behinderung zu bezeichnen, aber das sich alle Kommentare zu einer Frage, wo jemand Transsexualität als behinderung bezeichnet hat, so dagegen gestellt haben, fand ich auch seltsam.

Du hast Recht, das man nicht ins Schwimmbad gehen "kann" ist natürlich nicht so wirklich eine behinderung, theoretisch geht es ja schon, es wäre nur sehr unangenehm oder nicht erlaubt (prä alles als transmann nur in Badehose...)

Das mir ein Körperteil fehlt um so Sex zu haben wie es in meiner Natur liegt oder das ich keine Kinder zeugen kann erfüllt in meinen Augen aber schon irgendwie die Kriterien, das ganze als Behinderung zu betiteln.

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"Transsexualität = eine Behinderung" finde ich NICHT passend

Man kann sich das Biologische Geschlecht nicht aussuchen das ist zufällig ich kenne tatsächlich 2 Menschen die wirklich Transexuell sind ich kann die nicht verstehen und auch nicht wissen wie die sich fühlen aber ich akzeptiere das die sich anderst fühlen und ich hab Mitleid weil die müssen ein weg gehen der verdammt hart ist weil wenn es irgendwann herauskommt das man ursprünglich ein Junge war oder ursprünglich ein Mädchen war werden einige Menschen die Person auslachen und beleidigen und sich sowas antun zu müssen ist hart ich kann verstehen das einige Menschen schwach werden und es dann sein lassen Selbstbewusstsein ist das wichtigste hat man kein Selbstbewusstsein hat man verloren

Andere Antwort

Ich würde sagen, es ist keine Behinderung, aber die Geschlechtsdysphorie kann man als psychische Erkrankung bezeichnen. Es ist deshalb eine Erkrankung und keine Behinderung, weil es die Person zwar einschränkt, aber heilbar ist.

WICHTIG: Heilbar ist Geschlechtsdysphorie NICHT, indem man sich "An seinen Körper gewöhnt" oder so etwas. Aber, Geschlechtsdysphorie wird durch eine Anpassung von sozialem Status, Name, und auch vom Körper gelindert. Viele haben, nachdem sie alle Schritte, die für sie notwendig waren, nahezu keine Dysphorie mehr. Sie sind von der Geschlechtsdysphorie praktisch geheilt. Keine Symptome mehr.

Aber, ja, es ist nicht ganz das, was ich unter gesund verstehen würde. Nicht unbedingt, weil man eine Prothese zum Sex braucht oder nicht einfach oberkörperfrei rumlaufen kann- eher, weil es das Suizidrisiko massiv erhöht, man in negative Gedankenschleifen kommt, und so weiter.

Psychische Erkrankungen sind ernst zu nehmen. Das Gehirn ist ein Organ, und jedes Organ kann Probleme machen. Im Fall von Geschlechtsdysphorie/Transsexualität/Transgenderismus/ wie auch immer man das nennen will ist der Therapieweg eben hauptsächlich, der Person zu erlauben, sich ihrem inneren anzupassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.