Findet ihr das sexistisch?
Also ich (M) bin im Psychotherapie und muss mir einen neuen Therapeuten suchen. Ich suche ausschließlich nach Männer, das hat den Grund das ich schon 2 Therapeutinen hatte und irgendwie nicht wirklich mit denen klargekommen bin (könnte irgendwie keinen Bindung zu denen aufbauen).
Findet ihr es in so einem Fall sexistisch zu sagen das ich keine Threpeutin möchte (meine jedenfalls jemand zu mir)?
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12 Antworten
Alles andere als das. Du musst dir den Therapeuten aussuchen, der dir am besten hilft. Mir geht das ähnlich. Ich (m) möchte am liebsten einen Hausarzt. Aber leider sind in meiner Nähe keine Männer. Und das hat aber rein garnichts mit Sexismus zu tun. Ich kann mit einem Mann über Krankheiten ganz anders reden und merke den Unterschied beim Urologen, Proktologen oder Zahnarzt.
Gute Besserung und Erfolg bei der Suche nach einem Therapeuten.
Im Falle von Therapeut/innen finde ich es immer schwierig. Im Grunde müsste man ganz klar sagen: Ja es ist sexistisch. Du schließt andere potentielle gute Therapeutinnen nur aufgrund ihres Geschlechtes aus, einfach, weil du mit den Vorherigen nicht soviel Glück gehabt hast. Und das führst du automatisch auf das Geschlecht zurück.
Allerdings gibt es natürlich auf der anderen Seite bei so etwas immer ein "Wohlgefühl" welches du bei jemanden, mit dem du deine Probleme besprichst definitiv haben solltest. Das ist ja z.B. auch bei einer Frau nicht unüblich, die sich nur geborgen bei einer Gynäkologin fühlt anstatt bei einem männlichen Arzt.
Trotzdem solltest du, wie eine Vorrednerin schon sagte, aufpassen, dass du nicht automatisch die Leistung von Therapeutinnen herabsetzt. Davon gibt es mehr als genug, die ihren Job gut machen.
Es ist auch nicht sexistisch, wenn eine Frau nur zu einer Frauenärztin möchte.
Gerade bei einem Therapeuten ist die richtige Auswahl wichtig.
Es ist absoluter Schwachsinn das als Sexismus zu bezeichnen. Es ist vielmehr eine legitime Präferenz. Psychotherapeutische Prozesse sind sensibel, und da ist es völlig in Ordnung, wenn man die Umstände möglichst so haben will, wie man es braucht. Es kann gute Gründe haben, warum Du eher einen männlichen Therapeuten brauchst oder willst, und die können mit Deiner Biografie zu tun haben. Psychotherapie ist eben keine einfache Dienstleistung, sondern ein sehr komplexes Unterfangen, bei dem die therapeutische Beziehung eine große Rolle spielt.
Wenn du dich bei männlichen Therapeuten wohler fühlst, solltest du dann auch zu einem gehen. Es bringt nichts, wenn du zu jemanden gehst, zu dem du keine Bindung aufbauen kannst und dich nicht öffnen kannst.