Feuchte Schlafräume
Hallo zusammen.
Ich habe ein Problem mit Feuchtigkeit, Gestank und Schimmel in der Wohung. Wir wohnen hier seit 3 Jahren zur Miete in einem ca. 13 Jahre alten Massivhaus. Aussen mit Kalksandstein verklinkert und darunter weiß ich nicht.
Jedenfalls haben wir seit letztem Sommer Schwierigkeiten mit Feuchtigkeit in der Wohnung. Trotz Hardcore lüften keine Besserung.
Wir haben in den beiden Schlafräumen, die beide nebeneinander liegen, eine permanente Luftfeuchtigkeit von 70% und mehr. Drunter fast nie. Im vergleich dazu haben wir im Badezimmer und Wohnzimmer eine normale Luftfeuchtigkeit von ca. 55 bis 60%. Selbst nach einem langen Vollbad wo unser kleiner digitaler Luftfeuchtigkeitsmesser 99% anzeigt ist mit lüften nach einer halben Stunde wieder alles ganz normal im grünen Bereich.
In den beiden Schlafräumen geht beim lüften die Feuchtigkeit ganz ganz langsam runter und sobald man das Fenster schließt geht die Anzeige mindestens 3 mal so schnell wieder hoch.
Da wir teilweise nachts nun im Schlafzimmer die 80% überschreiten und es wirklich sehr muffig riecht haben wir unseren Vermieter zu uns geholt.
Erstes Argument natürlich. Wir sind zu blöd zum lüften und sollen mal ordentlich lüften dann ist das erledigt. Wir sehen das anders und sind uns sicher gar nicht so falsch lüften zu können. Sonst wären es ja nicht nur die beiden Schlafräume die sich die gleiche Aussenwand teilen. Er kam also mit einem teuren Messgerät und fing an sich an die Wände zu machen. Innen wie aussen. Das Gerät war gelb, hatte eine digitale Anzeige und oben so eine Kugel drann die er an die Wände gehalten hat. Ganz schnell spuckte das Gerät jeweils Werte aus.
Problem ist nun, dass ich keine Ahnung habe was das Gerät anzeigen muß damit wir wissen ob die Wand feucht oder trocken ist. An normal trockenen Wänden zeigt das Gerät 40 an und an den Stellen die wir für feuchte Stellen halten kommt auch schnell mal 120 in die Anzeige. Im Schnitt liegt alles bei 80 bis 100.
Kann mir jemand etwas Licht ins Dunkel bringen um was für Werte es sich handelt, wie hoch sie sein dürfen und was wir tun können? Wir haben Angst um unsere kleinen Kinder. An einer Wand war schon massiver schwarzer Schimmel.
Bitte helft uns.
Vielen Dank.
Gruß
Berti
7 Antworten
Das Ding heißt Hydrometer und misst die Feuchtigkeit an der Oberfläche.
Ab 80 aufwärts ist die Wand naß. Einen Nachweis im Zusammenhang mit Schimmelbildung kann man damit aber nicht erbringen. Denn dazu ist die Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit im Raum, sowie die Wandoberflächentemperatur notwendig.
Auch bringt lüften alleine keinen Erfolg. Wenn schon, dann ist Heizlüften angesagt. Gerade im Schlafzimmer haben viele Menschen die Angewohnheit die Heizung auszuschalten, oder klein zu stellen. Gleichzeitig lassen sie das Fenster auf Kippstellung. Das kann unweigerlich zu Schimmel führen, da die Wände auf diese Weise auskühlen und sich Feuchtigkeit dort sammelt.
In knapp 90% der Fälle ist falsches Lüftungsverhalten die Ursache für Schimmel. Die restlichen 10% sind Undichtigkeiten oder fehlende Wärmedämmung. Aber gerade in frisch gedämmten Häusern tritt häufiger Schimmel auf, als in ungedämmten. Der Grund hierfür ist, dass man noch mehr lüften muss, als im ungedämmten Zustand, um die Luftfeuchtigkeit abtransportieren zu können. Daher bringt eine Wärmedämmung nur dann etwas, wenn man gleichzeitig auch das Problem mit der Lüftung löst.
Das man sich in einem solchen Fall schon weit außerhalb der Wirtschaftlichkeit befindet, versteht sich von selbst.
Im Sommer lüftet man übrigens nur Nachts. Im Winter ist es egal.
Sagen wir, bei 75% ist falsches Lüften-/Heizen die Ursache, bei weiteren 15% würde sich Schimmel durch richtiges Heizen/Lüften vermeiden lassen ;o)
Hallo, ich würde gut lüften und heizen empfeheln.
Aber vorallem, warscheinlich habt Ihr ein Problem mit Restfeuchte usw..
Ich würde an deiner Stelle ein paar Raumentfeuchter kaufen und die in den betroffenden Zimmern aufstellen. Die sind günstig und helfen viel, beugen auch vor Schimmel..allerdings wenn Schimmel schon da ist, musst dieser speziell behandelt werden.
Dieser Artikel kann vielleicht weiterhelfen: http://www.humydry.de/blog/nach-wasser-kommt-schimmel/
viel Erfolg
Schön ungesund, würde ich sagen.
Vielleicht hast du das gleiche Problem wie viele im Keller. Dort sind die Wände meistens auch sehr kalt. Kommt jetzt durch Lüften warme feuchte Luft hinzu, werden sich die Wände beschlagen, wie beim Auto innen an der kalten Scheibe im Winter.
Darum sagt man, dass der Keller im Sommer nicht gelüftet werden darf, höchstens Abends wenn es kühler ist. Laut Berechnungen gibt es Niederschlag, wenn die Wand mehr als 7 Grad C kälter ist.
Je besser eine Wand gedämmt ist, je kälter sie im Sommer ist, innen. Darum besser am Tag nicht Lüften, höchstens nachts, wenn die Luft kühler ist.
Oder du kaufst dir ein Entfeuchtungs- Gerät und stellst es ins Schlafszimmer. Der Hydrostat steuert das automatisch. So könntest du die überschüssige Feuchtigkeit wegbekommen. auch die Wände würden austrocknen. Und wie gesagt, am Tage nie Lüften.
kenne leider die Werte für die Feuchtemessung auch nicht, sollten aber raus zu bekommen sein. Hast du mal gegoogelt? Oder frag mal bei einer Firma nach, die Schimmel etc. beseitigt, die können dir auch weiter helfen.
lies bitte mal hier nach:
http://www.hervie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=66
Lass` einen Fachmann kommen, der die Ursache herausfindet und Lösungsvorschläge unterbreitet. Ansonsten hat Immofachwirt schon alles gesagt.
Mit dieser Aussage handelst Du Dir gerade Minuspunkte ohne Ende ein;-)
Von mir natürlich nicht.