Faust 1 Lektürenhilfe Klett oder König welches ist besser?

4 Antworten

Von Experte paulklaus bestätigt

Ich denke die tun sich beide nichts. Kleiner Tipp, den Faust gibt es bei Youtube auch gelesen und gespielt im Theater, schau es dir mal an, das hilft dir vielleicht, um es besser zu verstehen. Ich liebe den Faust, habe mein Abitur vor vielen Jahren darüber geschrieben und obwohl das Buch so alt ist, beschreibt Goethe hier perfekt die Probleme der Welt.

paulklaus  29.03.2022, 15:48

...und ich behandelte "Faust" 42 Jahre lang in der SEK II....

Wieso "alt" ?? Es gibt absolut zeitlose Literatur seit der Antike !!

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Ich habe beide Lektürehilfe gekauft, fand beide hilfreich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schul. Teil der FH Reife am Gym./volle FH Reife seit 2022

Bei der Buchfrage kann ich dir leider nicht verhelfen, aber schau Mal auf dem YouTubekanal 'SommersWeltliteraturtogo' Faustzusammenfassung an, danach konnte ich das originale Buch auch deutlich leichter verstehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jeder muss Mal durch
gutifragerno  30.03.2022, 00:35

Und wenn man das verstanden hat, hat man hier noch eine Übersicht, in der auch die wichtigsten Zitate eingebaut sind und erklärt werden:

Inhalt mit Schlüsselzitaten zu Goethes „Faust“ mit Ausblick auf Faust II

https://youtu.be/JgCcyTA5pMU

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Klett oder OldenbOurg.. König war vor 70 (!) Jahren aktuell.

Gedanken-Splitter zu Goethes Tragödie „Faust 1“

Goethe arbeitete vom ersten bis zum letzten Buchstaben („Faust 1“ (und 2)) 60 (!!!) JAHRE !!

  • „Faust 1“ mit langen Unterbrechungen geschrieben von 1797 – 1806
  • inspiriert vom Volksbuch, auch Puppenspiel-Fabel (Christopher Marlowe, Ende 16. Jhdt.)
  • Sturm & Drang-Elemente (ekstatische Gefühls-Aufwallungen) durchziehen das gesamte Werk
  • Wette zwischen Herrn und Mephisto: „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst.“
  • Mephisto als verneinendes und zerstörendes Prinzip, Verkörperung des Bösen, des Nihilismus und Skeptizismus
  • Faust in ständiger (!) Konfliktspannung
  • deshalb Pakt mit Mephisto
  • durch Bibelübersetzung („logo“ ---> „..im Anfang war die TAT.“) wird der ruh- und rastlose Faust, der immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist („...erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält“), aktiv und erwägt kurz vor dem geplanten Selbstmord einen Pakt / Vertrag mit dem Teufel, aus dem später eine Wette wird: Erfüllung aller irdischen Wünsche contra (Verkauf der) Seele
  • Faust angeekelt von bornierter Studentenrunde („Auerbachs Keller“) und vom Spuk in der „Hexenküche“
  • Verjüngung durch Hexentrank und starke Zuneigung zu 14(!)-jähriger Margarethe, Gretchen das erste Opfer seines maßlosen Unendlichkeits-Verlangens
  • fatalistische Raserei in „Wald und Höhle“
  • Faust schuldig an Gretchens Schicksal (die verantwortlich für Tod von Mutter und Bruder)
  • Ablenkung Fausts durch obszöne Orgien in der „Walpurgisnacht“
  • DOPPELTE KLASSISCH ANTIKE TRAGIK ( = Welchen Weg der „Held“ auch wählt, er führt ins Verderben) ---> ANTIKE UNENTRINNBARKEIT: Faust stürzt Gretchen ins Verderben, sie tötet – wirr – ihr Kind ---> Faust: „O, wär ich nie geboren !“

(Quelle(n): eigenes Anlesen von Wissen sowie diverse Unterrichtsreihen in den letzten gefühlten 80 Jahren)

(Copyright pk)

Wichtig: Eingangs-Monolog (Szene "Nacht - in einem hochgewölbten...Zimmer") lesen: "Habe nun, ach, ..." ---->>>

  • Philosophie,
  • Jura (Juristerei),
  • Medizin,
  • Theologie,
  • Magie (!!)

All' das (außer Magie) ist Faust zu wenig, viel zu theoretisch, denn er möchte "erkenne(n), was die Welt im Innersten zusammenhält."

Alle o.g. Wissenschaften werden in der herrrrrrlichen (!!!) "Schüler-Szene" von Mephisto aufgegriffen, der sarkastisch den Wahn der AUFKLÄRUNGs-Epoche der Lächerlichkeit aussetzt.

FAUST - GRETCHEN:

  • erste Begegnung auf Straße; Neugier beiderseits
  • Mephisto arrangiert Treffen
  • erster Riss wegen Standesunterschied
  • Faust reagiert auswichend auf Gs „Liebes-Fragen“
  • Faust und Mephisto steigen in Gs Zimmer
  • „richtiges“ Kennenlernen unbefriedigend
  • Faust projiziert in Gs falsche „Dinge“
  • Fausts Monologe deutet G als Liebesbeweis
  • beiderseits irreales Festhalten an Beziehung
  • Wandel von Neugier zur Unruhe, zum Schauer, zur Begierde
  • Faust in immer stärkerer Abhängigkeit von Mephisto
  • Geschenke für G, Schlaftrunk für die Mutter
  • die BERÜÜÜÜHMTE Gretchen-Frage
  • usw, usw, usw..................................
Woher ich das weiß:Berufserfahrung
gutifragerno  30.03.2022, 00:37

Goethes Faust ist letztlich keine Tragödie, denn Gretchen ist am Ende „gerettet“ und Faust ist letztlich auf dem Weg des Herrn, wie er im Prolog im Himmel vorausgesagt worden ist.

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paulklaus  30.03.2022, 18:31
@gutifragerno

Merkwürdig dann, dass der Meister sein Drama eine TRAGÖDIE nennt - und nicht nur er...!

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