Familie und Hochzeit?
Hey Freunde,
ich bin etwas Ratlos. Meine Schwester feiert Hochzeit und ich bin kirchlicher Trauzeuge. Ich nehme diese Aufgabe wahr und möchte die Beiden unterstützen so gut wie es geht. Wir haben ein gutes und reflektiertes Verhältnis.Unsere Eltern sind getrennt und liefern sich schon seit wir klein sind ein Hass-Rennen dass nicht verbitterter sein kann. Es wurde immer schlecht geredet und versucht zu beeinflussen. Mein Vater ist vor 6 Jahren weggezogen und seit zwei Jahren krank und muss Medikamente nehmen. Man merkt ihm das auch Psychisch an. Deswegen hat natürlich auch der Kontakt darunter gelitten, bis dass er fast komplett abgebrochen ist. Trotzdem hatten wir mit ihm immer sehr schöne familiäre Zeiten, wenn auch mal schlechte Zeiten.
Die Moral an der Geschichte ist jetzt einfach: Meine Schwester will ihn auf Grund von meiner Mutter nicht einladen, diese begeht eine, für mich, sehr zu verurteilende emotionale Erpressung und stellt meine Schwester vor die Wahl: „Wenn der kommt, komm ich nicht“ „Der braucht sich nicht den Magen vollstopfen an der Hochzeit“. Ihr wäre es am liebsten wenn wir mit ihm nichtsmehr zu tun haben.
Mein ältester Bruder stellt sich auf die gleiche Seite, aber nur weil ich ganz genau weiß dass die beiden keinen Draht zueinander haben, weil mein Vater die strenge gezeigt hat und ihm eine Ausbildung besorgt hat usw. damit er nicht faulenzt. Meine Mutter hat ihn immer machen lassen.
Das End von der Geschichte ist jetzt einfach dass ich in einem moralischen Dilemma bin. Mein Onkel(Bruder von Mutter) hat mich bereits gefragt ob meine Schwester meinen Vater einlädt (Er und meine Mutter mögen sich seit der Scheidung garnicht mehr). Meine Schwester will ihn jetzt eben garnicht einladen und ich weiß schon zu 100% dass es ihm das Herz brechen wird und es aus meiner Sicht nicht fair ist. Das einzig faire wäre doch zu sagen dass man beide Einlädt und sich beide verdammt nochmal zusammenreißen sollen. Da meine Schwester sehr emotional ist, weiß ich jetzt schon dass Sie es womöglich nachher bereuen wird. Ich bin Trauzeuge und möchte Sie eigentlich davor bewahren, will mich aber auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen da es nicht meine Hochzeit ist…
Ich tu mir aber jetzt schon sehr schwer mir vorzustellen da auf der Hochzeit zu hocken mit dem wissen dass er nicht mitfeiern kann. Das ist doch ein einmaliges Event für Eltern und sollte niemals vorenthalten werden…
Gebt mir dich mal eure Meinung dazu.
2 Antworten
Was in deinem langen Text komplett fehlt: Was möchte denn deine Schwester?
Es ist IHRE Hochzeit. Will sie euren Vater dabei haben? Hat sie ein gutes Verhältnis zu ihm? Oder denkt sie über die Einladung nur nach, weil DU es "fairer" finden würdest?
Wenn sie ihn einladen will, sollte sie das eurer Mutter genau so sagen. Und genau dann kannst du ihr den Rücken stärken und deiner Mutter deutlich zu verstehen geben, dass sie im Interesse und aus Liebe zu ihrer Tochter diesen einen Tag mal ihre Empfindungen zurückstecken und die Anwesenheit des Vaters ertragen soll.
Will sie ihn hingegen eigentlich auch nicht einladen, dann rede ihr nicht weiter ein, dass das "unfair" sei! Denn dann bist du genau wie alle anderen Schuld daran, dass sie in diesem Dilemma steckt...
Frag also echt erst mal sie, bevor du hier fragst oder irgendwas machst oder auch nur deine Meinung dazu äußerst!
Also, du als Trauzeugin entscheidest nicht über die Gästeliste.
Aber als Schwester solltest du mit deiner Schweister reden und auch mit deiner Familie.
Ich würde auch beide einladen und denen sagen, dass sie sich gefälligst zusammenreißen sollen für einen Tag. Es ist die Hochzeit deiner Schwester und nicht Zickenkrieg von Kleinkindern. Sie sind erwachsen und sollen sich gefälligst benehmen.
Allerdings würde ich dafür sorgen, als Trauzeugin, dass sie nicht am selben Tisch sitzen.
Ich habe es ihr bisher nicht eingeredet und würde das auch nicht machen. Wir haben darüber noch nicht direkt unter 4 Augen gesprochen, deshalb stelle ich ja die Frage hier :) Ich würde eher ein ehrliches Gespräch mit ihr aufsuchen und meine Besorgnis darüber einfach klarstellen. Den Schritt selber habe aber nicht ich zu entscheiden, da hast du voll Recht!