Familie setzt mich unter Druck?
Es ist zwar jetzt ungewöhnlich, aber meine Familie setzt mich unter Druck. Um die Situation verstehen zu können, ich bin weiblich und 18 Jahre. Bin in einer glücklichen Beziehung und mache noch diesen Sommer die Schule zu Ende. Nach der Schule würde ich zu meinen Freund (ca 250 km entfernt) ziehen und dort mir eine Ausbildung suchen, habe damit auch schon angefangen und falls ich keine Ausbildung finden sollte, würde ich evtl ein soziales Jahr oder so machen, aber meine Familie versucht mich jeden Tag aufs Neue mich zu überreden, hier meine Ausbildung zu machen und kommen mit den Fragen "Was wenn die Beziehung doch nicht klappt" "Wie willst du dir eine Wohnung finanzieren, wenn du nicht Mal Rücklagen hast". Wenn es nicht funktioniert dachte ich an eine WG, wo ich dann einfach eine suche, bezüglich der Wohnung, ich würde einfach zu ihm ziehen, der Vermieter hat kein Problem damit.
Wie komme ich jetzt am besten aus der Situation heraus? Mein Wille dort hinzuziehen ist sehr stark, aber täglich diese Fragen zu beantworten ist lästig. Ich habe schon mit Freunden und Lehrern aus der Schule darüber geredet und haben gemeint, ich soll diese Sache durchziehen. Aber damit kann ich bei meiner Familie nicht kommen. Sie sagen dann, dass ich mir nur Hilfe suche, weil ich es alleine nicht durchziehen kann.
Wie läuft es denn jetzt bei der Entfernung ? Wie oft seht ihr euch ?
Wir sehen uns meistens jedes Wochenende, Mal kommt er zu mir und Mal ich zu ihm
8 Antworten
Verstehe total das du in der Nähe deines Freundes sein möchtest. Aber alles auf die Beziehung setzten in diesem Alter kann schwierig werden. Muss es aber nicht! Wenn du alles gut plants (was du ja machts) kann es gut sein, dass es ohne Probleme funktioniert.
- Deshalb würde ich sowohl in der Nähe deiner Familie als auch in der Nähe deines Freundes einen Ausbildungsplatz suchen. Auf diese Weise hast du ein Back Up, falls es mit der Ausbildung in der Nähe deines Freundes nicht klappt.
- Ebenfalls würde ich mit deinem Freund alles organisieren und für die selber alles abklären, wie du deinen Wunsch umsetzten möchtest (Wohnung, Geld, FSJ Platz, WG suchen usw). Weil das gibt dir wiederum die Möglichkeit, deiner Familie klar zu erklären, wie ihr das machen wollt. Das beruhigt meistens die Familie, wenn sie sehen, dass etwas gut durchdacht ist.
- Wenn deine Familie dann immer noch nicht aufhört damit, darfst du dich auch abgrenzen und Hilfe holen bei Verwandten, Freunden usw. Vergiss aber nicht das sie es nur gut meinen und sich sorgen machen, weil du ihnen wichtig bist.
Du bist erwachsen und kannst das selbst entscheiden. Wenn du damit leben kannst, u.Umständen 3 Jahre alleine in einer fremden Stadt zu wohnen, wenn es nicht klappt, dann mach es.
Hallo,
ich kann beide Seiten gut verstehen.... du bist zum einen du.... du möchtest mit deinem Partner zusammen sein, möchtest neues erleben, dein Leben führen...
Auf der anderen Seite sind deine Eltern (und ich schreibe jetzt als Mutter).... ich möchte, das meinem Kind gut geht.... das es ein stabiles Umfeld hat, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt.... ich hätte Angst, das du mit dem Neuen überfordert bist.... das Zusammenleben mit einem (fast) fremden Menschen, den man nur vom Wochenende und Sonnenschein kennt, ein neuer Freundeskreis, der aufgebaut werden muss, eine Ausbildung.... bei all dem möchte ich als Mutter meinem Kind helfen.... und das ist aus der Entfernung nicht zu machen.
Und auch, wenn du neben Plan A noch Plan B hast, aber auch das muss dann neben der Ausbildung alles organisiert werden.... und gerade der Wohnungsmarkt ist heute so sehr umkämpft... da fehlen vielen auch dann die finanziellen Mittel
Wie ihr euch nun einigt weiß ich nicht, ich wollte dir nur beide Seiten einmal aufzeigen... Und ja, manchmal ist ein bisschen Druck von Eltern nicht das schlechteste (hat mein Sohn auch immer mal gesagt :-))
Du solltest dich mal ganz doll bei deiner Familie bedanken, das sie dir aufzeigen was für Probleme auf dich zukommen können.
Und dann redet ihr darüber wie du dich verhalten kannst wenn diese Probleme wirklich auftreten, ob du zurückkommen kannst wenn du dort alles schmeißt.
Ja du riskierst was und mit viel Pech wird das eben nichts, aber wenn es klappt, gehtst du deinen eigenen Weg und hattest das Vertrauen das deine Familie zu dir hält.
Im Moment scheinen sie es dir aber nur ausreden zu wollen, statt es vernünftig zu diskutieren.
Beziehungen können immer scheitern, man muss sich einfach nur mal anschauen wie viele Ehen geschieden werden... Aber du solltest dich darauf einstellen, dass wenn man zusammen wohnt, die Beziehung sich vielleicht verändert oder man Sachen am Partner bemerkt, welche man zuvor bei Besuchen nicht bemerkt hat. Viele Paare lernen sich erst "richtig kennen", wenn sie wirklich zusammen ziehen, weil sie dann den Tagesablauf des anderen kennenlernen und man nimmt auch nicht mehr ganz so viel Rücksicht auf den Partner, denn man möchte sich ja auch selber in der Wohnung wohlfühlen.
Am besten wäre es, wenn du vorher Geld sparen würdest und mit deinem Partner einen Notfallplan ausarbeiten könntest, was ihr macht, wenn ihr streitet oder wenn ihr euch sogar trennt.
Es ist etwas anderes, wenn man zu Besuch bei jemandem ist als wenn man dauerhaft zusammen wohnt. Wenn man Besuch hat schränkt man sich selber meist ein und geht rücksichtsvoller miteinander um, dass geschieht meist nicht mal bewusst, sondern auch unbewusst. Und auch als Gast möchte man der anderen Person nicht auf die Füße treten.
Es gibt einige Paare, die sich kurz nach dem zusammenzug wieder trennen, weil sie plötzlich feststellen, dass es doch nicht klappt.
Und nein, es liegt nicht in meinem Interesse, dich von deiner Entscheidung abzuhalten. Du solltest nur so gut wie möglich Sicherheiten einplanen, falls es doch scheitert und vielleicht kannst du dabei ja deine Familie miteinbeziehen.
Bei den Weihnachtsferien und Winterferien waren wir jeweils 10 Tage zusammen und haben schon den Tagesablauf des anderen kennengelernt.