Familie ist genervt von meiner Behinderung?

10 Antworten

Guten Morgen,

ich kenne diese Problemstellung nur zu gut. Diese Problematik führt leider sehr oft zu innerfamiliären Brüchen . Ich denke hier sollte jetzt sehr schnell eine Lösung her.

Schön wäre es, wenn du zumindest einen Familienangehörigen dazu bewegen könntest mit dir zu einem Reha Seminar zu fahren. Es gibt spezielle Zentren die sich auf diese Problematik spezialisiert haben und dir auch beibringen wie:

  • die Wohnung umgerüstet werden kann (Lichtsignalanlagen und ander eHilfsmittel)
  • welche Kommunikationsstrategien es gibt
  • usw

Sollte es seitens Deiner Familie keine Bereitschaft dazu geben kannst du für dich überlegen ob du dich beraten lassen magst. Dann wäre es dir möglich deine Familie mit Tipps zu versorgen.

Wenn das Alles nichts hilft kann e sauch eine Option dich in einem Umfeld aufwachsen zu lassen dass für deine Behinderung optimiert ist. dies wäre bei mir aber erst Option drei.

Schreibe mich gern an wenn du weiterführende Hilfe brauchst. Dies ist sozusagen mein spezialgebiet :-)

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich reicht einHörgerät nicht zum normalen Hören, je stärker die Schwerhörigkeit, desto schwieriger ist es auch trotz Gerät zu hören. Ich weiß, wie schwierig das ist, denn ich trage selber seit 45 Jahren seit meiner Schulzeit eins. Ich merke täglich, dass man nur ein Bruchteil von dem hört, was die anderen hören, und bin oft in meinem Leben von Menschen blöd angeredet worden, weil ich aufs Ansprechen nicht reagiere oder nichts verstehe. Bei mir kommt aber auch dazu, dass ich auf einem Ohr schon lange ganz taub bin und nur einseitig mit Hörgerät etwas hören kann. Aber wenn man dann von den eigenen Eltern keine UNterstützung erfährt, sonden Ablehnung wegen der Hörbehinderung, dann ist das unerhört, wer soll einem denn dann noch helfen. Gibt es denn keine weiteren Verwandten, die dich vielleicht unterstützen und mit deinen Eltern reden könnten? Hast du niemanden, z.B. Freund/Freundin andie du dich wenden könntest? Vielleicht aber hast du die Geräte auch schon länger, und dein Gehör hat sich verschlechtert und sie sind zu schwach geworden? Dann brauchst du vielleicht neue. Du solltest mit deinen Eltern zum Ohrenarzt und ihm dein Problem ausführlich schildern, und er es ihnen, auch wenn du keine stärkeren Geräte brauchst.

Deine Eltern und möglicherweise deine Geschwister haben offenbar nicht verstanden, was eine Schwerhörigkeit bedeutet. Es gibt in jedem Bundesland die Landes Vereine für schwerhörige Menschen , mit Sitzen in größeren Städten.

in Berlin wäre das z.b. Die Beratungsstelle HörBiz. Dort gibt es kostenlose Beratung rund ums Hören und auch für Angehörige wäre das oft gut. Wenn du im Internet surfst magst da ja mal anrufen/ hinschreiben und erfährst dann bestimmt die nächste Stelle für dich.

Desweiteren gibt es als REHA in Rendsburg ebenfalls eine Möglichkeit, sich intensiv mit seiner Schwerhörigkeit auseinanderzusetzen. Einen Rat kann ich dir geben: es ist nicht der behinderte Mensch der sich an die sogenannten "Normalen" anpassen muss, sondern jeder Mensch muss auf andere Rücksicht nehmen und in einer Familie besteht schon die Verpflichtung die Belange der anderen Mitglieder wenigstens zu kennen und darauf einzugehen.

Klar gibt es viele Hilfsmittel, die übrigens meistens von den Kassen bezahlt werden, die das Alltagsleben erleichtern können. Allerdings hilft nicht bei jedem jedes Hilfsmittel gleich gut. Das ist immer verschieden.

Dein Beispiel, dass du nicht in deinem Zimmer sein sollst, um die Klingel zu hören, ist schon ziemlich frech. Du musst schließlich dein eigenes Leben führen können. Für dich wäre eine Lichtsignalklingel also ganz gut. Deine Angehörigen sollen sich dann gefälligst einen Schlüssel mitnehmen, dass müssen sie schließlich auch, wenn du später nicht mehr dort wohnst. Und die gut 10€ für einen eigenen Schlüssel dürften ja nun nicht die Welt kosten.

Ich wünsche dir eine gute Beratung zu deiner Situation und etwas mehr Durchsetzungsvermögen deiner Familie gegenüber. So wie du es beschrieben hast, geht man doch mit niemandem um.

Alles Gute weiterhin

Thelma

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich (w/51) bin auch hochgradig, an Taubheit grenzend schwerhörig, trage beidseitig sehr gute Superpowerhörgeräte mit Vollschalenotoplasiken, trotzdem können die besten Geräte einen so hohen Hörverlust nicht ausgleichen und die Konversation mit Normalhörenden ist immer sehr mühsam, anstrengend und fordert von beiden Seiten viel Angagement und Willen. Das Verhalten Deiner Familie finde ich unmöglich, sie wissen doch das Du hochgradig schwerhörig bist und sollten Dir eigentlich helfen und unterstützten, hast Du ihnen schon einmal klargemacht, dass Dein Hören trotz Hörgeräten gang, ganz anders ist als dass der Normalhörenden, hast Du einen Schwerbehindertenausweis, wenn ja welchen GdB? Wenn nicht lass Dir einen ausstellen, dann weiß Deine Familie endlich, dass Du nicht nur ein "bisschen schwerhörig"bist, sondern schwerbehindert. Ich habe GdB 100%, dass ist sehr hilfreich, da meine Gegenüber dann auch gleich wissen, dass meine Hörbehinderung keine Lappalie ist, sonder dass ich dadurch Schwerbehindert bin!!!

Nimm deine Eltern mit zum HNO und zum Hörgeräteakustiker. Diese sollten ihnen recht anschaulich erklären können, wieviel du im Moment hörst.

Ebenso sollten sie sich vom Akustiker erklären lassen, welche Hilfsmittel und Möglichkeiten es noch gibt. Man muss es ja dort nicht kaufen.

Bitte sie darum, dass sie Sichtkontakt mit dir herstellen, wenn sie dich ansprechen.

Ist ein Ohr besser als das Andere, immer von der guten Seite anreden.

Und ganz wichtig immer regelmäßig einen Hörtest und die HG kontrollieren lassen.

Je nachdem wie lange du bereits schlecht hörst , seit wann du die HG trägst, und auch wie gut die Qualität deiner HG ist. - spielt alles eine Rolle.