Kann ich erst zu den Fallschirmjägern und danach zur KSK?
Hi nächstes Jahr hab ich mein Realschulabschluss. Danach wollte ich zum Bund gehen und mich als Fallschirmjäger bewerben und die militärische Ausbildung absolvieren. Danach nach ein paar Jahren (Erfahrungen sammeln etc.) will ich mein Glück bei der KSK versuchen. Ich weis es ist sehr schwer da rein zu kommen aber nehmen wir es mal an. Würde das gehen erst zu den Fallschirmjägern zu gehen und danach zur KSK oder muss man direkt sich bewerben für die KSK?
Bin 17 männlich danke für alle Antworten :)
9 Antworten
Zuerst mal musst du dich nicht direkt beim KSK bewerben.
Ich halte es auch nicht für optimal direkt von der Schule zur Bundeswehr zu gehen. Es kann immer wieder vorkommen das man aus unterschiedlichsten Gründen dort nicht genommen wird oder vorzeitig ausscheidet. Ein Beruf in dem man sich auch für die Zukunft vorstellen kann seine Brötchen zu verdienen ist ein Rückhalt auf den man nicht verzichten sollte.
Es geht aber auch direkt zur BW zu gehen. Wer länger dient hat in der BW auch die Möglichkeit über den BFD einen Beruf zu lernen. In aller Regel ist es ja so das man als Soldat auf Zeit nur 12 Jahre bei der BW ist. Länger geht nur wenn man eine Stelle als Berufsoldat bekommt, das bekommen selbst KSK-Soldaten nicht so einfach.
Was dir hier über das KSK erzählt wird kannst du getrost vergessen. Das können dir nur Leute erzählen die den Job wirklich kennen. Die haben aber gerade gut zu tun.
Zu den Fallschirmjägern zu gehen ist schon mal ein guter Einstieg. Aber wirklich nur der absolute Anfang. Die physischen und vor allem die psychischen Anforderungen für das KSK sind um Welten anspruchsvoller als die an einen Falli. Du hast nicht nur körperliche Anforderungen, die kann man trainieren, nein du hast extreme geistige Anforderungen. Da hapert es bei den Meisten. Nur herausfinden wirst du das nur wen du es versuchst. Versuchst du es nicht wirst du dir immer die Frage stellen, was wäre wenn.
Es gibt aber auch noch eine Zwischenlösung und zwar die EGB-Kräfte. Erweitere GrundBefähigung bedeutet eine überdurchschnittliche Ausbildung und Unterstützung der SOC-Kräfte.
Wenn du das wirklich machen willst dann bedeutet das für dich ein hartes Training. "Schmerzen sind Schwäche die den Körper verlässt", ein Spruch den ich von einem entsprechenden Kameraden bekommen habe, werden für dich zum Normalzustand. Oder wie die andere auch sagen "der nächste leichte Tag war gestern". Alles was du bis heute an Entbehrungen oder Grenzen deiner Leistungsfähigkeit erlebt hast wird nur noch ein Witz sein. Das gilt sowohl für die körperlichen als auch für die geistigen Anforderungen. Wenn du auch nur dran denkst, das du nicht mehr lernen brauchst und mit der Schule alles vorbei ist, dann bist du aber mal so was von komplett auf dem falschen Dampfer.
Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht zu sehr geschockt. Wenn du den Weg gehen willst wünsche ich dir viel Erfolg.
Nein sie haben mich nicht geschockt :) ich weis das es sehr hart da ist und schon einiges von dir verlangt wird. Aber meine Entscheidung steht fest. Erst einen guten realschulabschluss liefern und wenn ich den mit Quali bekomme dann wollt ich mein abi machen. Aber dann direkt zum Bund. Ich wollte mir auch vornehmen Jazz mehr zu trainieren damit ich mich besser darauf vorbereiten kann (wenigstens etwas).
Auf jedenfall danke für deine Antwort :)
Du brauchst natürlich wie jeder andere auch erstmal die Grundausbildung. Ich würde aber an deiner Stelle währenddessen schon sagen, dass du Interesse am KSK hast und dich bei der Bundeswehr intern beraten lassen.
Könnte aber sein das sie dir nicht sagen werden, dass diese Soldaten fast alle im Alter von 30 Jahren berufsunfähig werden. Es gab kürzlich mal ein Interview von einem Ex-KSK der Anonym über die Zustände gesprochen hat. Da das KSK akuten Personalmangel hat, müssen die wenigen Soldaten auf jedes Terrain (Wüste, Eis, Dschungel) vorbereitet sein, was dazu führt das du fast non-stop auf Trainingseinsätzen auf der ganzen Welt bist und ständig mind. 40 - 60 Kg Ausrüstung rumschleppst. Das heißt spätestens mit 30 Jahren sind deine Knie im Eimer. Das Problem ist dann, dass die Bundeswehr den KSK-Anwärtern zwar die besten Perspektiven offeriert, sich daran dann aber wohl nicht mehr hält und die Ex-KSK einfach auf die Straße setzt.
Außerdem sagte der Ex-KSK in dem Interview, dass er sein Privatleben nicht mehr auf die Reihe bekommen hat und beinahe wegen eines unbezahlten Falschparker-Tickets ins Gefängnis musste, weil er nicht zum Gerichtstermin konnte.
Das sollte man bei seiner Wahl schon berücksichtigen.
Den original Artikel kann man auf FAZ.net nur noch gegen Bezahlung im Archiv lesen, der Titel war:
"KSK -
In geheimer Mission verschlissen
Kommandosoldaten der Bundeswehr werden für harte Einsätze gedrillt. Doch irgendwann streikt der Körper. Und dann? Dann beginnt ein Kampf, in dem sie den Kürzeren ziehen."
Ich finde gut das du ein klares Ziel vor Augen hast und solche Leute braucht das KSK bestimmt auch... aber mit 30 ist das Berufsleben noch lange nicht vorbei. Da die Bundeswehr jetzt ja auch Bewerber locken muss würde ich wenigsten versuchen auszuhandeln, dass dir schriftlich zugesichert wird, dass dir nach deiner aktiven Zeit auch sicher eine Stellen von der Bundeswehr angeboten wird! Sicher dich irgendwie ab, für die Zeit danach.
Du kannst ja gerne mal versuchen so ein Waschzettel unterschreiben zu lassen ^^Allerdings ist der nicht mehr wert, als das Papier auf dem er gedruckt ist!
Du hast keinen rechtlichen Anspruch auf eine Weiterbeschäftigung, bei deiner Verpflichtung unterschreibst du sogar dafür. Als KSK'ler kann man sich auch auf eine Berufssoldatenstelle bewerben, allerdings dürfte die BW recht wenig Interesse daran haben. Die Soldaten beim KSK sind zwar perfekte Kämpfer und die Elite, allerdings kann man den Job nicht ewig machen. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf weiterbeschäftigung und das weiß man, wenn man sich verpflichtet auch.
Es geht nur um irgendeine Form von Sicherheit. So wie du es beschrieben hast, scheint es ja Praxis bei der BW zu sein. Aber wenn du wenigstens irgendetwas schriftliches in der Hand hast, kannst du evtl. wenigsten eine gute Abfindung einfordern... habe keine Ahnung, aber man sollte einfach nur an die Zeit danach denken! Und die scheint ja früher zu kommen als man meint... wenn man die Einsätze überlebt. Einige Leute, die lange studieren etc. fangen mit 30 Jahres erst an zu arbeiten, wenn du mit 30 schon fertig bist und keine Chancen auf dem privaten Arbeitsmarkt hast, weil keiner von deiner Arbeit wissen darf, hast du echt schlechte Karten.
Die Soldaten müssen nicht überall auf der Welt einsetzbar sein, weil das KSK akuten Personalmangel hätte, sondern weil das zum Berufsbild eines Kommandosoldaten gehört.
Die Geschichte mit dem Falschpark-Ticket kommt mir auch sehr merkwürdig vor, weil man vor Gericht immer Gründe anführen kann, warum man nicht erscheinen kann. Wenn man natürlich nur zu Hause sitzt und sich fragt: "Was mach ich nur?" passiert auch nichts. Aber für so blöd halte ich keinen KSK-Soldaten.
Ich bin kein interner und kann nicht behaupten, dass ich mich damit auskenne, aber ich hab mir das auch nicht ausgedacht! ;)
Ich beziehe mich auf die Aussagen des anonymen Ex-KSK-Soldaten, der sich Anfang 2014 an die Presse gewendet hatte und damit bewusst gegen die Verschwiegenheitspflicht verstoßen wollte um auf die Missstände beim KSK aufmerksam zu machen.
Das KSK muss sich ja international vergleichen lassen mit anderen Spezialeinsatzkräften wie den Navy Seals oder dem SAS. Dort ist es wohl so, dass die Soldaten für ein bestimmtes Terrain spezialisiert werden und bevorzugt Einsätze in der Wüste, oder im Dschungel etc. mitmachen. Das KSK hat zu wenig Soldaten und deshalb müssen die selben Soldaten alle Einsätze mitmachen.
Ich habe den Zeitungsartikel, auf den ich mich beziehen, jetzt doch noch gefunden, darin stand zum Bußgeld-Thema:
"Einmal wäre er beinahe vor Gericht gelandet. Es ging nur um ein Bußgeld, aber wegen eines Auslandseinsatzes hatte er darauf nicht schnell genug reagiert. Die Sache schaukelte sich auf. Eigentlich leicht zu lösen – aber Spezialkräfte finden sich im normalen Leben oft nicht mehr zurecht. Ein Verein half ihm, gegründet von ehemaligen Kommandosoldaten. Der Mann bekam einen Anwalt, der regelte die Angelegenheit."
Ich denke das Problem ist, dass niemand wissen darf, was du da beruflich tust, deswegen darfst du z. B. gar nicht argumentieren, dass du nicht vor Gericht erscheinen konntest, weil du auf einem Auslandseinsatz gewesen bist! Selbst die Regierung wird nur hinterher informiert, wann und wo es Einsätze gegeben hat, wenn überhaupt.
Hier könnt ihr den Artikel selbst mal lesen, ich fande ihn sehr interessant: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ehemaliger-ksk-soldat-in-geheimer-mission-verschlissen-12911510.html
Zur KSK kommen nur die besten der besten und das du dazu gehörst bezweifle ich sehr stark. Kindheitswünsche mehr auch nicht
Nichts ist unmöglich wenn man dafür hart trainiert und lernt :)
Klar und ich werde deshalb an nächste Woche Astronaut. Du bist ein Träumer ich ein Realist
Informativer Artikel hinter die Kulissen des KSK ;)
Hallo,
also der Weg den du einschlagen willst, ist schon mal kein schlechter ... Erst mal Erfahrung sammeln. Und wie man so schön sagt: Bewerben kannst du dich immer für alles ...
Ich weis das es sehr hart da ist und ich will auch diesen Drill. Es ist mir egal ob meine Knie kaputt gehen. Und eine Frau/Freundin hab ich auch nicht vor zu haben. Ich hoffe das klappt da bei der KSK :D danke für deine informative Antwort :)