Fahrrad Übersetzung zu klein?
Hallo,
ich möchte mir ein neues Fahrrad holen.
Zur Auswahl stehen:
Orbeo Vector Drop LTD
und
Diamant Nhoma (Nhoma (Stepover) ° Diamantrad)
ich tendiere eher zu zweiterem, bin mir bei dem Antrieb aber absolut unsicher.
Dieser hat eine Kassette von 10-51 Zähne. An der Kurbel allerdings nur 42 Zähne.
Mein jetziges Trecking Fahrrad hat an der Kurbel 48-36-26 Zähne und an der Kassette aber nur 11-34.
Im Größten Gang hatte ich bisher also:
48/11 = 4,36
Beim Diamant sind es dann 4,2.
Merkt man diesen Unterschied? Wahrscheinlich eher nicht?
Was sind vorteile/Nachteile zu der Schaltung mit nur einem Gang?
Ich möchte es benutzen, um längere Touren zu machen und um zur Arbeit zu fahren (also nicht im Gelände fahren).
3 Antworten
@ chandler222,
so ganz verstehe ich Deinen Thread nicht.
Du willst von Deinem Trecking Fahrrad auf ein Gravelbike umsteigen.
Was wäre denn Dein zukünftiges Anwendungsgebiet.
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Du bisher mit Deinem Treckingrad immer in dem maximalen Geschwindigkeitsbereich gefahren bist (?).
Eine Übersetzung von 4,2 mit 28" Reifen reicht locker, um 50-55 km/h zu treten. Also aus eigener Kraft in der Ebene, ich meine nicht das Mittreten auf Abfahrten.
Wie oft bolzt du so schnell über den Radweg und wie oft fehlt dir dann noch ein Gang, um eine höhere Geschwindigkeit zu treten?^^
Ich bezweifle, dass es da so kriegsentscheidend wäre, einen Gang mit einer 2 % größeren Übersetzung zu haben. Ein normaler Gangsprung liegt übrigens bei ca. 10-15 %.
Was sind vorteile/Nachteile zu der Schaltung mit nur einem Gang?
Kein Umwerfer. Damit ein Teil weniger, das fehlbedient werden kann und nervt, wenn's verstellt ist. Und der Technik-Monk freut sich, dass es keine Gangüberschneidungen gibt, also gleiche Übersetzungen mit mehreren Schaltkombinationen doppelt/dreifach und damit überflüssig vorhanden sind. Schaltvorgänge am Schaltwerk sind grundsätzlich flüssiger als am Umwerfer und ohne diesen bleiben nur die flüssigen Schaltvorgänge übrig, d.h. das Schalten ist insgesamt flüssiger.
Bei Mountainbikes gibt es noch den entscheidenden Vorteil, dass damit der Kettenspanner eine deutlich höhere Spannung haben kann und das Kettenblatt deutlich höhere Zähne haben kann, weil die Kette nicht mehr drüber gehoben werden muss. Damit fällt im Gelände nicht mehr die Kette vom Kettenblatt, sondern wird sicher gehalten.
Der Nachteil ist, dass bei einer breiten Spreizung zwischen kleinstem und größtem Gang die Gangsprünge etwas gröber ausfallen. Jemand, der ganz genau seine gewünschte Trittfrequenz bei der gewünschten Geschwindigkeit fahren möchte, hat ggf. manchmal das Gefühl, nicht den richtigen Gang zu finden.
Wann bist du denn mal mit 48/11 gefahren? Das sollte man den Knien zuliebe eigentlich erst ab 45km/h bergab nötig haben. Und das ist eher selten, wenn man nicht gerade in den Alpen wohnt.
Vorteile, v.a. im MTB-Bereich spürbar: Kein kreuz Schalten mehr, weniger Kettenschlagen. Nachteile, leicht geringere Abstufung > das merkt man vor allem auf langen Strecken, wenn man sein Tempo finden will. Ausgeglichen wird die geringere Abstufung durch mehr Ritzel. Deshalb gibt es vor allem 1*11 oder 1*12. Nachteile wieder: Die Ketten sind noch schmaler und halten noch kürzer.
Für Trekking, und längere Touren, wo man nicht so perfekt und schnell schalten können muss, ist die 3*9 oder 3*10 oder 2*10 Variante deshalb eigentlich immer noch besser.
Auf dem Trekkingrad hab ich sogar meist bloß nen 12-23 oder 12-25 Block, zu 26(24)/36(38)/46 drauf (3*9), wegen der besseren Abstufung.
Dann müssen die ein Wundermaterial erfunden haben. Schon bei 8-fach war man immer an den Materialgrenzen unterwegs. Aber vielleicht schont es ja die Kette, wenn man vorn nicht mehr hochschaltet. ;-) Ist der Preis wenigstens ein Argument?
Dann müssen die ein Wundermaterial erfunden haben.
Nö, wieso?
Nur weil sich Materialgüten und Oberflächenveredelungen mit der Zeit weiterentwickeln, spricht man noch lange nicht von Wundern.
Es gibt genug Erfahrungsberichte, dass z.B. eine Sram XX1 Eagle 12fach-Kette deutlich länger hält als vorherige 10fach-Ketten. Und übrigens auch viel länger als eine GX Eagle, ebenfalls 12fach-Kette. Warum? Deutlich hochwertigere Oberflächenvergütung.
Bei 10fach oder noch älteren Systemen wurde da einfach irgendwann nicht mehr weiterentwickelt und auch nicht aus hochwertigeren Systemen migriert, weil die tollen Oberflächenveredelungen Geld kosten, aber zahlungswillige Kunden keine so alten Systeme mehr fahren.
Ist der Preis wenigstens ein Argument?
Da scheiden sich die Geister. 12-fach-Kassetten sind im Vergleich zu 10-fach abgöttisch teuer. Dafür sind sie halt selbst am Mountainbike bei rechtzeitigen Kettenwechseln für eine fünfstellige Laufleistung gut.
Ich meinte eigentlich den Preis für die guten Ketten. Ansonsten, ja, die Oberflächenhärte oder Abriebfestigkeit hat wohl mehr Bedeutung, als ihr ich zugemessen hab.
Das kann ich so nicht bestätigen.