Fahrrad mit/ohne Federgabel?
Hallo,
ich muss mich entscheiden zwischen 2 bauähnlichen Straßenrädern. Mein Straßenprofil in meiner Stadt ist Asphalt, in der Innenstand 30er Holperschranken und Kopfplastersteine.
Ist da eher ein Rad mit Federgabel oder ohne besser geeignet? Ich hab nur Erfahrung mit einem alten schwerfälligen Mountainbike (gefedert). Außerdem ist das Profil jenes Bikes ohne Federgabel viel feiner. Heißt, das es rollt besser?
3 Antworten
Eine günstige Federgabel spricht gar nicht sensibel genug an, um bei Kopfsteinpflaster einen spürbaren Unterschied zu machen. Ist selbst bei teuren Federgabeln (allein die Gabel ab ca. 600/700 €) nicht ganz weg zu bekommen. Je günstiger die Federgabel, desto mehr ist sie "schwere Deko" als tatsächlich nützlich.
Nein, bei den kleineren "Hubbeln" ist ein breiter Reifen (mit entsprechend geringerem Luftdruck) deutlich nützlicher, um die Fahrt komfortabler zu gestalten.
Außerdem ist das Profil jenes Bikes ohne Federgabel viel feiner. Heißt, das es rollt besser?
Ja... Bei einem Fahrrad, das nicht fürs Gelände gedacht ist (und deshalb z.B. keine Federgabel hat), ist es nur konsequent, auch einen Reifen zu wählen, der nicht Rolleigenschaften für Geländeeigenschaften opfert.
Natürlich ist alles ein Kompromiss. Du hast recht, bei gleichem Profil rollt der schmalere Reifen mit entsprechendem Luftdruck leichter über glatten Asphalt als der schmalere Reifen mit entsprechendem Reifendruck. Und bei gleicher Reifenbreite und gleichem Druck rollt der leichter profilierte Reifen besser.
Allerdings rede ich ja nicht davon, einen 2,4" breiten MTB-Reifen auf ein Tourenrad zu ziehen. Sondern das "breiter" ist in Relation zu den normalen Trekking-Reifen zu verstehen. Damit kommst du immer noch bei einem höheren Luftdruck heraus als beim MTB, selbst wenn man außer Acht lässt dass man für unterschiedliche Anforderungen (komfortorientiert vs. grip-orientiert) sowieso einen anderen Luftdruck wählt.
Sprich: Ja, wenn du aufs Tourenrad einen etwas breiteren Reifen aufziehst als die Werkspezifikation, wird das Ganze auf glattem Asphalt (nicht auf Schotter!) etwas schlechter rollen. Aber du bekommst einen spürbaren Komfortgewinn und es rollt immer noch deutlich besser als ein MTB.
Das von dir gezeigte Rad ist ein schönes Beispiel, welche Reifenbreite zwar gut rollt, aber aufgrund des nötigen Luftdrucks nicht besonders komfortabel ist. Ist ja eigentlich ein "grüberer" Rennradreifen, nur dass das Fahrrad keinen Rennlenker hat. Wenn du einen geringeren Luftdruck fahren möchtest, brauchst du auch einen breiteren Reifen (z.B. 45 mm, wenn's rein passt). Nicht vergessen, Luftdruck und Reifenbreite hängen voneinander ab und man kann nur in sehr begrenztem Umfang eins ändern, ohne das andere zu ändern. Eine genaue Druckangabe kann ich dir nicht sagen, ich mache das weitgehend nach Gefühl.
Viele Dank für diesen ausführlichen Kommentar. "Gröberer" Reifen kann ich absolut nicht sagen. Aber ich würde mich sowieso nicht an feinere Reifen heranwagen, da ich bis jetzt nur sehr grobe Mountainbike Reifen hatte.
Eigentlich ist eine Federgabel ja nicht für "Komfort" gedacht, sondern um halt im Gelände nicht die Bodenhaftung zu verlieren.
Insofern würde ich, wenn der Schwertpunkt auf Straße liegt, auf eine Federgabel verzichten.
Wer etwas Komfort für Kopfsteinpflaster will, gleicht das durch entsprechend gefedertem Sattel oder Sattelstütze und/oder Ballonreifen aus.
Hm ich hab nen Schalter mit dem ich wechseln kann. Aber dein letzter Tipp ist gut, mein Sattel ist einfach nur hart. Also du hast mich jetzt für ohne Federgabel überzeugt danke!
Mit diesem Blick sind dann auch Ergogriffe oder wenigstens besser dämpfende Griffe sinnvoll. Eine zierlich gebaute Stahlstarrgabel hat auch bereits bis zu 1cm Federwirkung. Und die ist sogar sensibler für die kleinen 5mm Steinchen, als jede schlechte Federgabel. Für viel Kopfsteinpflaster würde ich um die 42 bis 45mm Reifenbreite mit ~3,5 bar fahren. Klickpedale erleichtern es enorm, auf sehr holprigen Strecken, im Stehen zu fahren, ohne das Gefühl von den Pedale(n?) zu rutschen, können so deine Sitzfläche vor dem Schlimmsten bewahren.
Hm dämpfende Griffe? Eine gute Idee. Klickpedale eher nicht, da ich ja dafür eigene Schuhe brauche und ich das Rad nie länger als 15min auf einmal nutze.
Wenn du es eh nur maximal 15 Minuten nutzt, wozu machst du dir dann solch Kopf über Komfort? Da reicht jede Klapperkiste ... Die dann noch den Vorteil hat, eher nicht geklaut zu werden.
Ich bin einfach auf der Suche nach einem neuen Bike. Ich mach mir sehr viel auf Aussehen. Mein jetziges Mountainbike welches 12+ Jahre alt ist und damals auf Schnellraus Aktion nur 200€ gekostet hat, geht langsam auf den Leim, schon mal garnicht von den Reparaturkosten zu sprechen.
Wegen dem Diebstahl mach ich mir wenig sorgen, ich nutze ein schweres Kettenschloss von Abus und hatte damit noch nie Probleme, aber auch ohne Schloss wird das nicht gestohlen (siehe unabgeschlossene E-Bikes am Bahnhof/Supermarkt..). Außerdem habe ich sowieso vor eine Diebstahlversicherung abzuschließen.
Ich meinte 15min in einem Durchlauf, das heißt zwischen 2 Geschäften. Und bei einer Einkaufstour kommen da schon 1 1/2 Stunden zusammen. An ein Auto würde ich nie denken, da ich Radfahren einfach liebe, da ist mir auch das Wetter egal.
Ein Schloss ist vor allem kein dauerhafter Diebstahlschutz. Steht das Rad längere Zeit unbeobachtet, womöglich auch noch Nachts, ist es irgendwann weg. Ausnahmen, in ländlichen Gegenden. Eine Diebstahlversicherung zahlt, wenn sie nicht sauteuer sein soll, auch nur, wenn das Rad ein!geschlossen war.
Wenn du ein für dich passendes Rad bekommst, steigen deine Fahrzeiten vielleicht auch noch etwas an.
E-Fully bei Kopfsteinpflaster.
Ansonsten ist ne kleine Federgabel iner City ok, wenn ich ohne Gabel rumbrätzel und mal nen Bunny versemmel komm man ziemlich unbequem auf der Kante auf.
Leider kostet jenes Bike in E-Ausführung um 2.000€ mehr also kommt nicht infrage
Aber würde sich das nicht gegenseitig aufheben? Einerseits der geringe Druck welcher den Reifen weniger weit rollen lässt und andererseits einen Reifen mit feinerem Profil? Aber ich verspreche mir von dem viel feinerem Profil weniger Gegenkraft, aktuell hab ich ein sehr schweres Mountainbike mit Federgabel und sehr stark struktierte Reifen. Das ist der Wahnsinn auf Straßen.
Ich hätte jenes Bike im Blickfeld. Welchen Druck würdest du empfehlen für gutes Rollen und etwas Federung gleichzeitig?