Eure ehrliche Meinung zu Asexuellen?

Das heißt, wo fängt sie an? Oder besser gefragt: Wo endet sie?

Selbst empfinde ich nichts und niemanden als sexuell erregend. Zudem verspüre ich keinerlei Bedürfnis nach dem praktischen Ausleben von Sexualität (weder mit anderen noch alleine).

Trotzdem fühlt sich die Bezeichnung asexuell für mich nicht mehr passend an, eben weil es mir nur noch als Modetrend vorkommt, sich "asexuell" zu nennen - so weichgespült wie Asexualität gegenwärtig ausgelegt wird und wegen was für einem Firlefanz sich viele Leute heutzutage gleich für "asexuell" halten. Da wird auch schonmal eine eindeutige sexuelle Orientierung, die man hat, zum bloßen "Fetisch" umgedichtet oder als "demi-", "frey-", "orchid-", "desinosexuell" oder als irgendein anderes selber erfundenes "Microlabel" weggeredet, nur damit man sich "asexuell" nennen kann.

Das Problem bei solchen Umschreibungen der vorhandenen sexuellen Erregung/Anziehung wie...

• "nur (sehr) wenig"
• "nur ab und zu"
• "nur unter bestimmten Umständen/Bedingungen/Situationen"
• "nur in engen, emotionalen Beziehungen"
• "nur ohne das Interesse an Sex mit anderen Personen" etc.

... ist halt einfach, dass diese sehr schwammig und daher x-beliebig interpretierbar sind. Im Grunde kann sich heute ausnahmslos jeder Mensch als "asexuell" bezeichnen, weil zwischen asexuell durch dessen Darstellung als "Spektrum" und sexuell im Grunde genommen nicht mehr unterschieden wird, obwohl das eine eigentlich das genaue Gegenteil des anderen ist.

Menschen wie ich, die wir de facto eigentlich wirklich asexuell sind, werden in der eigenen Schublade völlig an den Rand bzw. in die Isolation/Unsichtbarkeit zurück gedrängt, weil der Begriff asexuell vollkommen von Leuten unterwandert ist, die eigentlich gar nicht asexuell, sondern sexuell sind. Die Auslegung der Asexualität als "Spektrum" empfinde ich daher als glasklar asexuellenfeindlich!

Das Witzige beim Label asexuell ist heutzutage ja, dass es sich durch seine "politisch korrekte" Umdeutung völlig paradox zu seinen Pendanten (etwa homosexuell und bisexuell) verhält. Während sich mit absoluter Sicherheit beispielsweise weit weniger Menschen als homo- oder bisexuell bezeichnen als es tatsächlich sind, bezeichnen sich mittlerweile weit mehr Menschen als asexuell (was eigentlich nur so viel wie nichtsexuell heißt) als es tatsächlich sind.

Um diese Unterstellung direkt im Keim zu ersticken: Ich spreche hier niemandem seine (nicht vorhandene) sexuelle Orientierung ab! Es sind viel mehr die jeweiligen Menschen selber, die sich ihre wahre sexuelle Orientierung absprechen!

Fazit:

Meine ehrliche Meinung zu Asexuellen ist, dass die meisten derer, die sich so bezeichnen, sich nur deshalb so bezeichnen, weil... a) ... sie es unbedingt sein wollen oder... b) ... ihnen durch eben diese unsinnige Spektrums-Definition suggeriert wird, dass sie es wären. Nicht weil sie es tatsächlich sind.

Soll doch jeder das im Bett anstellen, oder in diesem Fall: Nicht anstellen, was er oder sie will.

Bin selbst asexuell also dürfte meine Meinung ja wohl klar sein :D

Wir sind auch nur Menschen, wir tun mit unserer Asexualität niemandem weh und nein, wir sind deswegen auch nicht krank oder so und es ist auch nicht "nur eine Phase" oder sonstigen Unsinn, den man als asexuelle Person zu hören/lesen bekommt, die Liste ist hier extrem lang leider...

Meine Bitte: lasst asexuelle einfach leben, ohne sie ver- oder beurteilen zu wollen, danke.

Zu den Menschen ansich: gibt unter ihnen gute, so wie schlechte Menschen.

Ich habe da keine Meinung. Man iann es sich nicht aussuchen und die Sexualität von anderen geht mich auch nichts an. Solange sie glücklich sind ist doch alles gut. Es ist nichts schlimmes.

Es sind Menschen, die kein sexuelles Verlangen haben. Nicht mehr oder weniger.