Erwarte ich zu viel von meinen Mitmenschen, oder bin nur ich zuverlässig?
Hallo Leute!
Ich bin immer zuverlässig , und bin immer sehr pünktlich, ich habe immer alles im Griff, und alle meinen ich sei immer verlässlich
Aber wenn ich von meinen Mitmenschen erwarte zuverlässig zu sein, oder einmal darum bitte, mal pünktlich zu sein, werde ich immer nur enttäuscht!
Wenn andere Hilfe brauchen bin ich immer die erste, die eingespannt wir, aber wehe ich habe mal keine Zeit oder bin im Urlaub!
Aber wenn ich mal Hilfe brauche , denn ist nie Jemand da von meiner Familie (Geschwister Eltern)
Als zb meine alleinstehende Tante verstorben ist , musste ich alleine die gesamte Trauerfeier organisieren , und weder ihre Geschwister , oder deren Kinder waren bereit dabei zu helfen!
Aber meckern konnten alle....
Nun zieht meine Mutter in eine Senioren Wohnung , und ich habe dieses mal gesagt, dass meine Geschwister dies organisieren sollen, weil ich mag nicht mehr
Ich bin mal wieder die Dumme!
Warum sind meine Mitmenschen nicht so zuverlässig wie ich?
Danke
3 Antworten
Du lebst Deinen Lebensstil - und - soweit ersichtlich - ist er vorbildlich. Du kannst ihn weiterführen (das fänd ich gut), oder Dich anpassen und Dein Niveau absenken (das fänd ich nicht gut).
Menschen sind - wie sie sind. Wir können andere Menschen nicht verändern. Wenn uns Menschen nicht gut tun, können wir uns von ihnen zurückziehen und uns Menschen suchen, die uns gut tun und die zu uns passen.
Enttäuscht werden können wir immer nur dann, wenn wir unsere Erwartungen an andere Menschen zu hoch hängen.
Wenn uns eine Situation nicht gefällt, egal welche, gibt es immer nur die 3 folgenden Möglichkeiten:
1) wir verändern die Situation zu unseren Gunsten (das geht wohl in Deinem Fall nicht)
2) wir akzeptieren die Situation und ggf. leiden wir
und wenn wir das nicht wollen, bleibt nur noch
3) wir gehen aus der Situation heraus
Nein, du erwartest nicht zu viel - du bist nur offenbar zu gutmütig und zu pflichtbewusst, weswegen sich die anderen auf dich verlassen. Mir ging es so im vereinlichen Ehrenamt. Die anderen wissen, dass du es gut kannst und gut machst, deswegen haben sie keine Arbeit. Aber das muss man nicht mit sich machen lassen; zu dem Spiel gehören immer zwei. Einer macht es, der andere lässt es mit sich machen.
Beim nächsten Mal würde ich einfach mal nein sagen, wenn wieder was an dich rangetragen wird. Wenn andere wegen solcher Belanglosigkeiten bzw. weil sie selber was machen müssen ernsthaft beleidigt sind, ist es deren Problem. Die verlassen sich viel zu sehr auf dich - und das tut dir nicht gut, denn du frisst die ganze Wut in dich rein. Mich hat das Ganze in den Vereinen so geärgert, dass ich eines Tages ein total unfreundlicher Mensch geworden bin, weil ich nur noch gefrustet war. Das ist niemand wert! Auch nicht wenn er ggf. zur Familie gehört.
Ebenso kann es helfen und einem ein erhabenes Gefühl schenken, wenn man es mal zur Sprache bringt, sich im Stich gelassen zu fühlen oder der Meinung zu sein, dass es einseitig ist und du mehr gibst als du nimmst. Frage die doch auch ruhig mal was sie machen würden, wenn du dir den Fuß brichst oder in Urlaub bist oder beruflich verhindert - solche rhetorischen Fragen sind sinnvoll, da denken die Leute insgeheim schon drüber nach. Manche dürften dann zwar beleidigt sein, weil du ihnen damit dort wehtust wo sie es besonders spüren - aber die wissen fortan, wo sie dran sind. Man kann ja die Wahrheit sagen und trotzdem taktvoll bleiben.
Erwartungen an andere herunterschrauben, Grenzen setzen und respektieren und ein bisschen mehr den Fokus auf dich selbst setzen.