Erfahrung mit Deckenheizung?
Wir möchten von einer sehr alten Gasheizung auf Gas-Brennwert oder Wärmepumpe umstellen. Mit der Wärmepumpe könnte man im Sommer mit unserem Solarstrom noch kühlen :-D Beide Systeme werden effizienter, wenn man niedrige Vorlauf/Rücklauf Temperaturen hat. Geht man mit wenig Temperatur rein, muß entweder ein Gebläse in den gleich großen Heizköper oder die Heizfläche muß viel größer werden. So weit klar.
Es soll also eine Flächenheizung her und die Frage ist jetzt Fußboden oder Decke?
Die Fußbodenheizung ist bekannt, bewährt, aber wir müßten 130m² Fliesen weg machen und nen ganzen Container (5cm dick!) Gußasphalt drunter weg kratzen und dann einen ganz neuen Fußboden aufbauen. Und wenn ich dann 2/3 der Wohnzimmerfläche mit ner Couch, Lowboard, Teppich voll lege wird es vermutlich nicht mehr so schnell warm wie man will.
Deckenheizung klingt erstmal komisch (warme Luft und so), aber die Arbeitet wohl noch mehr mit Strahlungswärme als die Fußbodenheizung. Das Prinzip kenne ich von Keramik-Heizelementen, finde die Wärme angenehm. Es würde der Raum also warm angestrahlt, satt mit aufgewirbelter Luft geheizt. Der Kopf wird wohl auch nicht zu warm, wenn das Wasser im Vorlauf noch Kühler ist als ein Mensch? Das es im Sommer besser kühlt (mit der Wärmepumpe) kann ich mir gut vorstellen, aber wie wärmt das? Unsere Decken haben dafür wohl mit 260 eine gute Höhe, aber hat jemand von euch eine Deckenheizung?
Außer ein par Herstellervideos finde ich fast nichts im Netz. Hat jemand so eine Heizung/Kühlung? Erfahrung damit?
3 Antworten
Du schreibst ja bereits selber:
Beide Systeme werden effizienter, wenn man niedrige Vorlauf/Rücklauf Temperaturen hat. Geht man mit wenig Temperatur rein, muß entweder ein Gebläse in den gleich großen Heizköper oder die Heizfläche muß viel größer werden.
Mit wenig Temperatur geht das von der Decke sicher nicht mehr effizient. Kontaktiere doch zuvor Spezialisten, ehe Du Dich gegen die Fußbodenheizung entscheidest.
Wenn Du keine Spezialisten kennst, frag mal einen Architekten, der auch Altbausanierung macht.
Ich frage mal meinen "Schwiegersohn-Architekten", was der darüber weiß.
Wir selber haben eine Elektro-Fußbodenheizung und würden die nicht missen wollen.
Gerade mit Schwiegersohn (selbstständiger Architekt) gesprochen.
Deckenheizungen hat er schon einmal (1x!) in Büros verbauen lassen.
In normalen Wohnbereichen würde er immer der Fußbodenheizung (FBH) den Vorzug geben. Das Fräsen der Rillen ist für Spezialfirmen kein Problem.
Die Effektivität bei Deckenheizung ist nicht gegeben. Die Wärme in den "Wohlfühlbereich" (Sitz- und Fußbereich) zu bekommen ist ungünstig. Ist die Wärme von oben ausreichend, ist es unangenehm am Kopf.
Alternativ zur FBH wären Flächenheizungen an der Wand, die wie FBHs verlegt werden können oder einfach auch Flächenheizungskörper - da gibt es großflächige dünne Varianten, die man als Stilelement anbringen kann.
Keine Frage, Dein Fußboden abreißen ist nicht lustig - es ist aber einmalig.
Noch effizienter als die Elektro-Fußbodenspeicher-Heizung wäre die Warmwasservariante.
Dank fürs Sternchen ⭐ mal sehen, ob es seine Berechtigung behält 😊
Wäre nett, wenn Du Deine Entscheidung hier postest - viel Erfolg.
Hallo matmatmat,
Ich habe selbst keine Erfahrung mit der Deckenheizung, aber ich denke das ist nicht so einfach und ziemlich kostenintensiv.
Da wäre ich doch eher bei der Fußbodenheizung.
Allerdings würde ich da nur die Fliesen vom vorhandenen Boden entfernen und dann Schlitze fräsen für die Rohrleitungen.
Das kann man auch selbst machen und sich so ein Gerät ausleihen.
Stell mal ein Film davon ein damit du das siehst wie das gemacht wird.
Gruß Markus
Danke für die Antwort. Preislich ist das Trockenbauzeug für die Decke minimal teurer als die Rohre für den Fußboden. Bei uns wäre es sogar günstiger, wegen des vorhandenen Fußbodens:
In 80er Jahre Bauten hat man - wie auch bei uns - gerne Gußasphalt auf die Betondecke gegossen. Prinzipiell ist das toll, denn es dämmt, absorbiert Schall, wird relativ glatt und bietet bei allem unterhalb einer Atomexplosion sogar guten Brandschutz.
Aber es ist ein "teufelszeug", wenn man es weg machen will. Ich mußte um den Fußbodenkleber in den Räumen mit Teppich ab zu bekommen eine Spezialfräse mit Schlagwerk mieten weil alles andere sofort aufgab. Rausbrechen und Fußboden komplett neu machen ist möglich, aber Schlitze Fräsen in das Zeug ist meines Wissens nach unmöglich?
Deswegen - und weil wir eh ne neue Decke brauchen - war ich bei der Deckenheizung angekommen.
Anhand deiner Antwort denke ich es wäre das beste es mit der Deckenheizung zu probieren. Ich würde auf jeden Fall darauf achten dass die Rohrabstände nicht zu weit auseinander liegen um genügend Heiz- Kühlleistung zur Verfügung zu haben.
Am besten wären noch Deckenventilatoren bei denen man die Drehrichtung verändern kann damit die Warmluft im Winter damit nach unten gedrückt werden kann.
Die Deckenheizung (oft auch Klimadecke genannt) ist meiner Meinung nach eine der am meisten unterschätzen arten der Wärmeübertragung im Wohnbereich.
In modernen Bürogebäuden kommt diese Technik tatsächlich häufiger vor als man denkt.
Tatsächlich ist die Deckenheizung gut mit einer Fußbodenheizung zu vergleich. Die großen unterschiede sind hierbei jedoch:
- Kein Leistungsverlust durch Möbel
- Für gewöhnlich erheblich schnellere Reaktionszeiten
- Undichtigkeiten werden früher entdeckt
- Die Planung der Raumbeleuchtung sollte vor der Montage der Deckenheizung erfolgen, um hier entsprechende Fixpunkte vorzubereiten/vorzusehen
Sowohl FBH als auch Deckenheizung arbeiten mit Strahlungswärme. Bei einem leeren Raum und einer gut eingestellten Heizung wird niemand den Unterschied zwischen FBH und Deckenheizung feststellen.
Wenn ich nicht zur Miete wohnen würde, hätte ich bei mir schon längst eine Deckenheizung eingebaut.
Wir werden es - vielleicht in den großen Zimmern in Kombination mit einer Wandheizung - ausprobieren. Danke.
Grundsätzlich hat eine Deckenheizung die selbe Leistung wie eine Fußbodenheizung (theoretisch sogar mehr). Die tatsächliche Leistung hängt natürlich vom gewähltem System, den Temperaturen und den Verlegeabständen ab. Da sich diese Punkte je nach Hersteller unterscheiden gibt es hierzu keine einheitlichen Angaben.
Ich würde euch empfehlen, einen Hersteller direkt zu kontaktieren. Die können euch dann genauere Angaben machen.
Habe ich getan. 1-Rohr System mit Wärmetauschen und da dann ne Trockenbauplatte als Abdeckung scheint dicke zu reichen für was wir vor haben. Wir probieren das jetzt im Wohnzimmer mit der alten Heizung aus (ja, Vorlauf dafür absenken wird kompliziert) aber wenn es Gefällt kommt bei der Heizungssanierung sowas ins ganze Haus.
Wollt ihr einen eigenen Strang dafür aufziehen (also mit eigener Pumpengruppe) oder es an das bestehende System (da Heizkörper vermutlich 65/55°C) anbinden?
Bei einem eigenen Heizkreis mit Pumpe könnte ihr über einen Mischer mit Bypassregelung die Vorlauftemperatur ordentlich regeln.
Der Heizungsbauer sagt "das geht beides, das habe ich beides schon verbaut, die einen leute mögen dies, die anderen das, schulterzuck". Das hat leider nicht weiter geholfen, daher wollte ich mal hören wer sowas vielleicht zu hause hat und ob/waru er es mag oder nicht.