Erbfeindschaft FRANKREICH und DEUTSCHLAND

9 Antworten

Hallo :)

Die haben sich ja auch davor nicht wirklich geliebt ;-)

z.B. gab es den Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871, den Deutschland gewonnen hat. Die Deutschen haben dann IN Frankreich (im Spiegelsaal des Schloss in Versailles, Nähe Paris) den neuen Kaiser gekrönt, das war für die Franzosen eine große Schande. Des weiteren mussten die Franzosen das begehrte Gebiet Elsass und Lothringen abgeben und 5 Milliarden Franc zahlen.

DieChemikerin  16.05.2015, 16:02

Den ersten und zweiten WK hat Deutschland dann verloren - im ersten WK sind deutsche Truppen über Belgien nach Frankreich einmarschiert. Nun mussten Reparationszahlungen an Frankreich geleistet werden.

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Babidu  16.05.2015, 16:29
@DieChemikerin

Meiner Meinung nach muss man noch einen Schritt weitergehen.

Das Verhältnis war seit dem napoleonischen Zeitalter komplett im Eimer.

Die Erbfeindschaft ergibt sich u. a. auch daraus, dass Frankreich bis zur Revolution 1789 stets die hegemoniale Macht Europas war.

Mit der Reichsgründung 1871 kam ein großer Machtfaktor, zentral in Europa hinzu und die Franzosen fürchteten um ihre Stellung (besonders nach der Niederlage 1871).

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Naja zum Beispiel gab es die Napoleonischen Kriege. In den auch die Deutschen Staaten beteiligt waren. Es kam zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Dann gab noch 1870-1871 einen Krieg gegen Frankreich indem das Deutsche Kaiserreich in Versaille (Frankreich) ausgerufen wurde, außerdem wurde Frankreich das Gebiet Elsaß und Lothringen abgespalten. Eine Schmach für Frankreich. Deswegen bestand auch noch Jahre später eine Feindschaft zwischen den Staaten.

Blumee756  16.05.2015, 15:58

*Versailles :)

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Babidu  16.05.2015, 16:29
@Blumee756

Fehler zu korrigieren kommt nie gut, es sei denn man wird darum gebeten.. :-)

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»Eins möchte ich aber doch noch wissen«, sagt Albert, »obes Krieg gegeben hätte, wenn der Kaiser nein gesagt hätte.«»Das glaube ich sicher«, werfe ich ein, – »er soll ja sowiesoerst gar nicht gewollt haben.«»Na, wenn er allein nicht, dann vielleicht doch, wenn sozwanzig, dreißig Leute in der Welt nein gesagt hätten.«»Das wohl«, gebe ich zu, »aber die haben ja gerade gewollt.«»Es ist komisch, wenn man sich das überlegt«, fährt Kroppfort, »wir sind doch hier, um unser Vaterland zu verteidigen.Aber die Franzosen sind doch auch da, um ihr Vaterland zuverteidigen. Wer hat nun recht?« »Vielleicht, beide«, sage ich,149ohne es zu glauben.»Ja, nun«, meint Albert, und ich sehe ihm an, daß er mich indie Enge treiben will, »aber unsere Professoren und Pastöreund Zeitungen sagen, nur wir hätten recht, und das wird jahoffentlich auch so sein; – aber die französischen Professorenund Pastöre und Zeitungen behaupten, nur sie hätten recht, wiesteht es denn damit?«»Das weiß ich nicht«, sage ich, »auf jeden Fall ist Krieg, undjeden Monat kommen mehr Länder dazu.«Tjaden erscheint wieder. Er ist noch immer angeregt undgreift sofort wieder in das Gespräch ein, indem er sicherkundigt, wie eigentlich ein Krieg entstehe.»Meistens so, daß ein Land ein anderes schwer beleidigt«,gibt Albert mit einer gewissen Überlegenheit zur Antwort.Doch Tjaden stellt sich dickfellig. »Ein Land? Das versteheich nicht. Ein Berg in Deutschland kann doch einen Berg inFrankreich nicht beleidigen. Oder ein Fluß oder ein Wald oderein Weizenfeld.«»Bist du so dämlich oder tust du nur so?« knurrt Kropp.»So meine ich das doch nicht. Ein Volk beleidigt das andere–«»Dann habe ich hier nichts zu suchen«, erwidert Tjaden, »ichfühle mich nicht beleidigt.«»Dir soll man nun was erklären«, sagt Albert ärgerlich, »aufdich Dorfdeubel kommt es doch dabei nicht an.«»Dann kann ich ja erst recht nach Hause gehen«, beharrtTjaden, und alles lacht.»Ach, Mensch, es ist doch das Volk als Gesamtheit, also derStaat –«, ruft Müller. »Staat, Staat« – Tjaden schnippt schlaumit den Fingern –, »Feldgendarmen, Polizei, Steuer, das isteuer Staat. Wenn du damit zu tun hast, danke schön.«»Das stimmt«, sagt Kat, »da hast du zum ersten Male etwasRichtiges gesagt, Tjaden, Staat und Heimat, da ist wahrhaftig150ein Unterschied.«»Aber sie gehören doch zusammen«, überlegt Kropp, »eineHeimat ohne Staat gibt es nicht.«»Richtig, aber bedenk doch mal, daß wir fast alle einfacheLeute sind. Und in Frankreich sind die meisten Menschen dochauch Arbeiter, Handwerker oder kleine Beamte. Weshalb sollnun wohl ein französischer Schlosser oder Schuhmacher unsangreifen wollen? Nein, das sind nur die Regierungen. Ich habenie einen Franzosen gesehen, bevor ich hierherkam, und denmeisten Franzosen wird es ähnlich mit uns gehen. Die sindebensowenig gefragt wie wir.«»Weshalb ist dann überhaupt Krieg?« fragt Tjaden.Kat zuckt die Achseln. »Es muß Leute geben, denen derKrieg nützt.«»Na, ich gehöre nicht dazu«, grinst Tjaden.»Du nicht, und keiner hier.«»Wer denn nur?« beharrte Tjaden. »Dem Kaiser nützt erdoch auch nicht. Der hat doch alles, was er braucht.«»Das sag nicht«, entgegnet Kat, »einen Krieg hat er bis jetztnoch nicht gehabt. Und jeder größere Kaiser brauchtmindestens einen Krieg, sonst wird er nicht berühmt. Sieh malin deinen Schulbüchern nach.«»Generäle werden auch berühmt durch den Krieg«, sagtDetering.»Noch berühmter als Kaiser«, bestätigt Kat.»Sicher stecken andere Leute, die am Krieg verdienenwollen, dahinter«, brummt Detering.

E.M.Remarque "Im Westen nichts Neues"

Besser kann man es nicht erklären.

Du fragst ja nur wärend des Ersten Weltkrieges. Das ist einfach. Deutschland war mit Österreich verbündet und die anderen Achsenmächte waren England,Frankreich und Russland. Ausgelöst wurde der Krieg durch den Mord in Sarajewo und Deutschland stand zu dem Pakt mit Österreich.

Das ist die Kurzform.

elifundeda 
Fragesteller
 16.05.2015, 15:53

Puhh Dankeschön endlich verstanden :D

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Hallo,

schon davor und auch danach stand es nicht gut zwischen Deutschland und Frankreich.Ich versuche mal, dir den Kram zu erklären :)

Die Deutsch-Französische Erbfeindschaft reichte vom Ludwig XIV. bis hin zu Ende des zweiten Weltkrieges.

Als der Absolutismus herrschte - das war im 17. Jahrhundert - war Ludwig XIV., auch Sonnenkönig genannt, der Herrscher. Dieser betrieb expansive Außenpolitik. Dies hatte zur Folge, dass die Französischen Truppen unter Anderem in Elsass-Lothringen einmarschiert sind. Auch Straßburg wurde im Jahre 1681 von französischen Truppen besetzt. Und obwohl diese Feindschaft herrschte, hatte die französische Kultur doch erheblichen Einfluss - auch deutsche Fürstenhöfe orientierten sich am Vorbild Versailles. 

Die 1789 beginnende Französische Revolution hatte enorme Auswirkungen auf Deutschland. Zu dieser Zeit herrschte immer noch Absolutismus. Adel und Klerus hatten keine Steuern zu zahlen, das einfache Volk allerdings schon - ein Beschluss, an dem Frankreich letztendlich bankrott ging. Im Jahre 1792 verbündeten sich Österreich und Preußen, natürlich gegen Frankreich. Ihr Ziel: Die Verteidigung der Monarchie. Man würde jetzt logisch folgern, dass die Kriegserklärung von Österreich und seinen Verbündeten ausgegangen ist - dem war aber nicht so: Frankreich war das Land, das den Krieg erklärte. So besetzten französische Truppen im Jahre 1794 das linke Rheinufer. Frankreich ging als Sieger aus dem Ersten Koalitionskrieg hervor, was zur Folge hatte, dass das Gebiet links des Rhein 1797 annektiert wurde - mit dem Ende des zweiten Koalitionskrieges im Jahre 1801 wurde diese Annexion bestätigt. Napoleon entschädigte die betroffenen Gebiete; allerdings gründete er im Jahre 1806 den Rheinbund, in dem 16 Deutsche Staaten unter dem Schutz Frankreichs vertreten waren. Das hatte das Ende des heiligen Römischen Reiches zur Folge.

1812 startete Napoleon einen Russlandfeldzug, und die Deutschen entwickelten das Erste Mal so etwas wie ein Nationalgefühl und eine Zusammengehörigkeit. Es fanden Befreiungskriege statt, die Napoleons Herrschaft fast komplett zerstörten. Im Jahre 1813 wurde von Preußen die Allianz mit Frankreich gekündigt und Frankreich verbündete sich mit Russland und Schweden. Zu dieser Zeit hatte man sich auf dem Wiener Kongress an eine Neuordnung Europas gemacht. Das Verhältnis von Deutschland und Frankreich verschlechterte sich enorm. So führten Deutschland und Frankreich den Deutsch-Französischen Krieg, der in den Jahren 1870/71 andauerte. Da Frankreich den Krieg verlor, musste der zu der Zeit herrschende Napoleon III. abdanken und Elsass-Lothringen wurde an Deutschland abgetreten. Nun wollte Frankreich sich rächen, da das neu gegründete Deutsche Kaiserreich den Besiegtem im Spiegelsaal von Versailles im Jahre 1871 eine tiefe Schmach zufügte. Das Ziel des neuen Reichskanzlers Otto von Bismarck war es, Frankreich außenpolitisch zu isolieren - damit sollte ein erneuter Krieg verhindert werden.

Allerdings führte die Außenpolitik Wilhelms II. zu einer Bildung von neuen Machtblöcken. Einerseits gab es den Dreibund, andererseits den Triple-Entente aus Frankreich, Russland und Großbritannien. Diese Machtblöcke führten recht bald einen Krieg - der Erste Weltkrieg tobte. Den Krieg verlor Deutschland, da es kapitulierte (am 11.11.1918). Sie Siegermächte verhandelten daraufhin den Versailler Vertrag. Das war sehr im Interesse Frankreichs: Deutschland sollte einen harten Frieden auferlegt werden - dadurch sei es dann so geschwächt, dass von Deutschland keine Gefahr mehr ausgehen kann (z.B. in Form eines Krieges). Unter anderem war nach diesem Vertrag Deutschland dazu verpflichtet, Elsass-Lothringen abzutreten sowie Reparationszahlungen zu leisten. Diese wurden nicht pünktlich geleistet; unter diesem Vorwand wurde somit das Ruhrgebiet von den Franzosen besetzt. Unter der Ära von Gustav Stresemann entspannte sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich. 

Daraufhin kam Hitler an die Macht, weshalb sich das Verhältnis erneut verschlechterte. Der zweite Weltkrieg herrschte, und Deutschland gewann Westfeldzug gegen Frankreich. Allerdings musste Deutschland im Mai 1945 kapitulieren. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges sind Deutschland und Frankreich in einem engen Freundschaftsverhältnis.

Ich hoffe, dass stimmt chronologisch so. Vielleicht hat es ja geholfen :))

LG ShD

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Angehende Lehrkraft mit abgeschlossenem Masterstudium