Einschlaf Ritual?

Tiffanylegtlos  10.09.2022, 08:00

Gab es einen triftigen Grund, das sie schon eine Psychologin braucht?

Sandyjaylay 
Fragesteller
 10.09.2022, 08:03

Sie hatte Leukämie. Und ich bin mit ihr dahin, weil ich auch wollte das sie sich mal ausspricht und nicht immer nur die Erwachsenen.

6 Antworten

Unsere Psychologin hat gesagt, das es wichtig fürs kind sei, das sie selber in ihrem Zimmer schläft.

Wow, warum braucht es eine Psychologin (zur Kindeserziehung)? Ich würde einfach machen wonach Dir und deiner Tochter ist. Wenn sie noch kuscheln möchte und Dir auch danach ist, dann mach es! Groß wird sie von ganz alleine und zwar schneller als Du denkst. Und dann wirst Du diejenige sein die ihr hinterherläuft und sie wird Dich abweisen. Aber dann ist es zu spät, die Zeit kannst Du nicht mehr zurückdrehen!

Sandyjaylay 
Fragesteller
 10.09.2022, 08:10

Weil sie Leukämie hatte. Das war nur eine kurze Zeit mit der psychologin.

0
Bulletproofed  10.09.2022, 08:19
@Sandyjaylay

Tut mir leid das zu hören! Wenn deine Tochter Leukämie hat, dann ist ihr Wunsch nach körperlicher Zuwendung und Geborgenheit nur allzu verständlich! Ich bin jetzt zwar kein Psychologe, aber ich denke das muss man auch nicht sein um zu wissen das Körperkontakt und Berührung mit Menschen die einen was bedeuten durchaus förderlich für den Genesungsprozess sein kann. Ich meine Psychologen sind letzten Endes auch nur Menschen, jetzt mal sehr diplomatisch formuliert. Ich würde mir in deiner Situation von keinem Psychogenen sagen lassen ob ich mit meinem Kind kuscheln soll oder nicht, vor allem unter solchen Umständen! Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Alles Gute!

0

Als meine Kinder in diesem Alter waren, hab ich erst eine Geschichte vorgelesen oder erzählt, dann hab ich mich meist noch mit ins Bett gelegt (meine Tochter hat darauf bestanden) oder wenigstens Händchen gehalten...so hatte sie ihren Körperkontakt zum Einschlafen. Wenn sie eingeschlafen war, hab ich mich rausgeschlichen.

Was andere sagen oder raten, ist nicht entscheidend. Es richtet sich immer nach dem Kind und den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Für mich war es wichtig auf die Bedürfnisse meiner Kinder nach Nähe und Geborgenheit einzugehen. Auch wenn sich das manchmal nicht ideal angefühlt hat, hab ich das nie bereut. Es ist ja schließlich eine Zeit, die vorbei geht. Man macht das ja nicht für immer!

Sandyjaylay 
Fragesteller
 10.09.2022, 08:09

Du hast recht. So denke ich auch. Sie wacht auf sie eingeschlafen ist und ich raus gehe. So dauert es noch länger. Nicht falsch verstehen, ich liebe sie echt über alles und bin gerne bei ihr. Aber ich bin selber immer sehr müde und würde dann auch gerne zur Ruhe kommen abends.

1
Divanikima  10.09.2022, 08:24
@Sandyjaylay

Das verstehe ich gut. Mir hat es auch oft zu lange gedauert. Jeder hat ja seinen individuellen Rhytmus. Manchmal passt das nicht optimal zusammen. Am Einfachsten wäre es natürlich, wenn du dir erlauben würdest einfach bei ihr einzuschlafen...(aber oft hat man ja noch was zu tun, oder will mit dem Partner noch Zeit verbringen). Auf jeden Fall kann ich nur sagen: hör auf dich und nicht auf Außenstehende.

2
DocPsychopath  10.09.2022, 09:52

Richtig. Kinder teilen mit, was sie wollen. Ich ertrage das gerade übrigens (mehr oder weniger) ^^

1

In anderen Zeitaltern gab es Kinderexperten, die in ihren Büchern rieten, man solle Kinder schlagen. Sie bräuchten das.

Andere empfehlen, die Kinder vollkommen zu ignorieren. Sie bräuchten das.

Du kannst die kuriosesten und irrsten Dinge tun, wenn du Ratgeberbüchern folgst. Und die Kinder damit gezielt in die Klapse oder vor Gericht bringen.

Dabei ist eingebaut, das richtige zu tun. Die Dinger können nämlich mitteilen, was sie brauchen. Leider sogar sehr laut, wie ich diese Nacht auf einem Schiff wieder lernen musste...

Und es wird immer lauter, wenn man ihnen fanatisch verweigert, was sie brauchen. Tu das deinen Mitmenschen bitte nicht an.

Du machst das sehr gut, finde ich.

Ihr seid durch eine schwere Zeit gegangen. Ich kann nur erahnen wie du dich als Mutter gefühlt haben musst und ich hoffe doch, dass deine Tochter geheilt werden konnte.

Auch finde ich es lobenswert, hast du eine Psychologin zu Rate beigezogen. Nicht nur für deine Tochter, sondern auch für euch als Familie, damit ihr eben zurück finden könnt in die *Normalität* nach dieser bangen Zeit.

Du baust nun ein Ritual auf. Das ist für Kinder wichtig. Die Mama liegt zu einem erzählt eine Gutenachtgeschichte und dann geht sie in die Stube, lässt vielleicht die Türe noch einen Spalt offen, so dass noch etwas Licht ins Zimmer fällt und sie eure Stimmen als Gemurmel hören kann....als ein leises Bettgeflüster, das sie wie ein Lied in den Schlaf wiegt.

Selber hatte ich drei Kinder, sie sind nun erwachsen, darum hatte, die nur 3,7 Jahre auseinander sind. Da war das Gutenachtritual natürlich schon etwas anders. Die Geschichte und das gemeinsame Singen gab es zusammen. Dann ging es ab ins Bett, kurz kuscheln mit einem Kuss auf die Stirne und eben, ich liess die Türe offen.

Es war leben im Haus, das reichte ihnen, denn leise waren wir nicht. Etwas Musik, meist Klassik und unsere Plauderei genügte, dass sie sicher und gut einschliefen.

Und wenn etwas war, dann waren wir sofort da und schauten was ist. Was nur passierte, wenn eines mal schlecht geträumt hatte, was sehr selten passierte und man sich dann Zeit nahm. Sie vielleicht einen Kakao bekamen und man sich in der Stube eine neue Geschichte ausdachte. Das war so ein Spiel halt.

Einer beginnt eine Geschichte zu erfinden, der nächste spinnt sie weiter, Reihum halt, den Faden immer irgendwo dem Nächsten zu übergeben.

Und danach wieder ab ins Bett.

Mein einziger Rat an dich ist, gewinne selbst wieder mehr Sicherheit, denn du überträgst jede Unsicherheit auf dein Kind.

Du machst das sehr gut. Wenn etwas ist, dann bist du in Ruhe da, nimmst dir Zeit und doch bist du bestimmt, dass man nun wieder schlafen gehen kann, weil man sonst am Morgen nicht aus den Federn kommt, um der Sonne guten Tag sagen zu können oder Schneeflocken mit der Zunge einfangen kann. Die Pfützen vergeblich warten, dass da wer mit Gummistiefeln oder nackten Füssen rein hüpft um es spritzen zu lassen.

Gewinne an Sicherheit für dich, dann findet deine Tochter diese auch schnell wieder. Ihr hattet eine schwere Zeit. Nur eben du machst das total gut.

Weisst du, auch du brauchst etwas Zeit, um wirklich wieder in einen Alltag zurück zu finden, der nicht von Ängsten geprägt ist, diesem Weh darin. Was ich mir sehr schlimm vorstelle.

Du bist eine sehr tolle Mutter und meisterste diese schwere Prüfung bewundernswert gut.

In dem Sinne, alles Liebe euch.

Deine Tochter hatte eine schlimme Krankheit und daraus schlussfolgernd mitunter Angst im Dunkeln. Das kann man beheben mit einem Nachtlicht, einer schönen Einschlaflampe, die die Zimmerdecke etwas mit Motiven beleuchtet oder dass die Türe nur angelehnt wird und im Flur ein kleines Licht angemacht wird.

Für meine Kinder hatte ich dieselben Rituale wie du.

Alles erdenklich Gute für deine Tochter.

Sandyjaylay 
Fragesteller
 10.09.2022, 08:18

Danke. Sie hat im Zimmer etliche Lichterketten. Die Tür ist nie zu und unsere auch immer auf.

0
Nahimana66  10.09.2022, 08:40
@Sandyjaylay

Haben die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus mit den Kindern und ihren Kuscheltieren "Krankheit behandeln" gespielt, damit die Krankheit ihren Schrecken etwas verliert?

Ich würde an deiner Stelle nochmal mit den behandelnden Ärzten reden. Für Kinder ist eine solch schwere Erkrankung ja nochmal eine ganz andere Erfahrung als für einen erwachsenen Menschen.

Gibt es Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe? Eltern, die in deiner Situation sind?

0
Sandyjaylay 
Fragesteller
 10.09.2022, 09:03
@Nahimana66

An der Krankheit liegt es nicht. Sie ist ja wieder gesund und das war für sie alles wie ein normaler Arzt besuch. Sie hat das gut weggesteckt.

0
Nahimana66  10.09.2022, 09:12
@Sandyjaylay

naja, offensichtlich ist ja trotzdem was, ansonsten sind Kinder ja auch mal mit sich selbst beschäftigt, wenn ihnen nichts fehlt

0