Ehe im islam?
Salam aleykum meine lieben Geschwister, ich habe eine frage zum Thema heiraten im islam… ich habe gerade etwas nachgedacht. Es ist ja normal üblich hier in der westlichen Gesellschaft erst einmal eine Beziehung zu haben und dann zu Heiraten. Ich folge natürlich den Wort Allahs aber ich kann auch verstehen warum es schlauer ist in meinen Augen davor ersteinmal eine Beziehung zu führen als eine teuere Hochzeit zu finanzieren und es dann am ende sowieso nicht funktioniert in der ehe. Also hab ich mir folgendes überlegt kann man denn erstmal islamisch heiraten ohne eine große Hochzeit aber mit den Einverständnis des vormunds und dann erst später standesamtlich und groß heiraten. Um halt zu schauen ob es in der richtung funktioniert?
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ich bin nicht informiert wie eine islamische Hochzeit ablaufen muss desshalb frage ich ja auch shukran
5 Antworten
Waalaikumussalaam.
Zuersteinmal sollte klargestellt werden, das die Hochzeit keine Pflicht ist und das die meisten Hochzeiten, also wirklich 99% wie sie heute ausgeführt werden sowieso nicht erlaubt sind.
Auch ist es verpönt, das Hochzeiten viel zu teuer sind und die Menschen danach in Schulden schwimmen - es ist ebenfalls eine Frechheit was viele Frauen als Brautgabe verlangen. Von daher sollte diese Sache gar nicht deine Sorge sein.
Zum anderen spricht nichts dagegen, daß man die Frau kennen lernt jedoch nicht in Form einer Beziehung in der alles erlaubt ist sondern im Rahmen der erlaubten Dinge:
man darf sprechen und man darf sich ansehen. Die Familienmitglieder sind dabei und man kann alle möglichen Informationen austauschen die einem wichtig sind.
Findet man sich dann sympathisch führt man entweder die Nikaah/Ehe durch oder verweilt noch etwas und "verlobt" sich um noch etwas Zeit zu "gewinnen". Während der Verlobung ist aber noch immer nichts halal, das erst nach der Ehe halal wäre.
Innerhalb der Ehe werden dann logischerweise alle Dinge erlaubt sein und man lernt sich dann "richtig" kennen. Auf diese Weise haben ich und allermeisten die ich kenne geheiratet und es hat bisher immer bestens geklappt.
Alle beschreiben es so, daß die Liebe immer mehr und mehr wächst und das ist für die meisten schöner gewesen als vorher schon jahrelang zusammen gewesen zu sein und dann die Ehe keine "Besonderheit" mehr hat. Es ist eine Aufwärtsspirale anstatt umgekehrt.
Die nächste wichtige Sache ist:
Es ist nicht verboten sich zu scheiden und man ist auch nicht verpflichtet an derselben Person bis an sein Lebensende gebunden zu sein. Das sind eher kulturelle Aspekte, die schrecklich sind weil manchmal Leute zusammen bleiben obwohl sie sich gar nicht ausstehen können.
sehr schön gesagt möge dich Allah für deine Arbeit belohnen shukran
Mann macht es so so wie ich es kenne wenn mann heiraten will trift mann sich mit einer person in der öffentlichkeit am tisch aber auß deiner und ihrer familiye mussen 2 person in der nähe sitzen dann lernt ihr euch kennen redet mit einander ohne körper kontakt etc und wenn sie / er auch nicht gefehlt macht ihr nicht weiter aber wenn treft ihr euch weiter und redet mit einander wie die erzihung der kinder sein soll etc und wenn beide zustimmen können sie heiraten so ist es doch super findest du nicht?
Das Problem sind eher die teuren und aufwendigen Hochzeiten.
Eine Ehe sollte einfach einzugehen sein. Verwandte und Freunde zusammenrufen, paar Reden, Bittgebete, Rezitationen und Co, essen verteilen und wieder auseinander gehen.
Da liegt das Problem. Je schwieriger und teurer es ist eine Hochzeit zu veranstalten, desto "einfacher" ist es, eine uneheliche Beziehung zu führen.
Wenn du jedoch eine Ehe eingehst, muss diese mit der Absicht auf die Ewigkeit beruhen! Wenn du direkt mit der Absicht eingehst, "mal schauen, wenns nicht passt trennen wir uns" wird dabei auch nichts gescheites bei rauskommen.
Wenns überhaupt nicht passt, kann man sich später immer noch scheiden, aber das sollte bei der Eheschließung nicht im Fokus liegen!
Du redest so, als wäre Standesamt und Hochzeit das entscheidende Kriterium für eine Ehe, aber für einen Muslim ist die Islamische Eheschließung das entscheidende und geltende. Jedoch redest du davon als eine unwichtige Nebensache.
Daher: überlege es dir vorher gut, recherchiere, lass dich von deinem Umfeld beraten. Dann entscheide, und heirate. Und dabei dann Islamisch, Standesamtlich und Hochzeit alles machen.
Der Fragesteller redet nicht über unwichtige Nebensachen, sondern über zwei wichtige Sachen:
1) Bevor man eine - lebenslange - Ehe eingeht, muss man sich lieben LERNEN. Also die Ehe in allen Aspekten eine lange Zeit ausprobieren.
2) Die Ehe ist im Bürgerlichen Staat ein Rechtsverhältnis. Dies hat erhebliche Konsequenzen, zum Beispiel wenn es darum geht, nach einer Scheidung beidseitig FINANZIELL über die Runden zu kommen.
Anbetrachts dieser beiden Aspekte ist der Islam von der Bedeutung eine Lappalie. Dem Fragesteller ist dieses klar. Trotzdem versucht er die Dinge mit seinem Islam zu vereinbaren, und zwar auf RATIONALE Weise. Mit Rationalität ist diese Religion allerdings völlig überfordert.
Du machst es Dir wirklich sehr bequem mit dieser „Ehe light“. Auch wenn es nach islamischem Recht sogar möglich ist, eine Ehe auf Zeit einzugehen, ohne weitere rechtliche Verpflichtungen, ist es in meinen Augen absolut unseriös.
Natürlich kann jede Ehe schief gehen, aber das passiert auch Paaren, die vorher schon zusammen gelebt haben.
Religion schafft nur einen formellen Rahmen für das Zusammenleben. Wenn Du nicht überzeugt von Deiner Braut bist, ist es völlig egal, welcher Religion Du angehörst, es ist ihr gegenüber nicht fair. Eine gläubige Muslima wird auf einen solchen Vorschlag nie eingehen.
Giwalato
Also im sunnitischen Islam gibt es meines Wissens nur die Ehe. Eine Beziehung davor ist haram:
Mann und Frau dürfen sich vor der Ehe nur in Gegenwart eines ihrer nahen Verwandten (Mahram) treffen. Der Mann darf dabei nur das Gesicht und die Hände der Frau betrachten, denn dies reicht für ihn aus, um festzustellen, ob sie seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.
Eine Verlobung ist das gegenseitige Versprechen zu heiraten, das sich ein Mann und eine Frau geben. Die Verlobung ist nur eine Vorstufe der Heirat. Deshalb ist es den beiden Verlobten nicht erlaubt, sich ohne Anwesenheit Dritter in ein und demselben Raum aufzuhalten. Auch dürfen sie erst dann miteinander ausgehen, nachdem sie geheiratet haben. Solange sie nur verlobt sind, sind sie islamrechtlich Fremde und es ist ihnen im Umgang miteinander alles verboten, was fremden Personen im Umgang miteinander auch verboten ist.
Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 100-101
Zudem ist die Scheidung zwar erlaubt, wird aber nicht gerne gesehen:
Der Prophet Muhammad (S) sagte:
"Am meisten verabscheut von allen erlaubten Dingen bei Allah ist die Scheidung."
Quelle: 40 Hadithe über das Familienleben von Dipl. Päd. Uslu Hülya und Dipl. Päd. Uslu Vahit
Ich habe auf die Wikipedia verlinkt, mehr weiß ich zu diesem Thema glaube ich nicht. Das müsste ich wenn dann noch einmal nachschlagen.
Ja das ist jedem bewusst aber das war nicht die frage