Durch Gardinen sehen - Lichtquellen werden vervielfacht?
Ich habe in einem Hotel gestern Abend durch die Gardienen gesehen und sämtliche Lichtpunkte wurden verneunfacht. Offenbar fällt das Licht einer Quelle auf die Gardienen, (u.a.) auf die Löcher der Gardine. Aber dann wird das Licht so gebrochen, dass ich quasi den Eindruck erhalte, das Licht wäre neunfach, also bricht die Gardine das Licht an neun Löcher so, dass es parallel ins Auge tritt. Kennt das jemand? Gibt es dafür eine Erklärung? Liegt es vielleicht am Gardinenstoff, so dass der Faden das Licht leicht nach innen bricht oder leicht streut? Ich hatte die Gardine plan gelassen.
3 Antworten
Was Du gesehen hast, beruht auf der Beugung am Gitter, in diesem Fall an einem Kreuzgitter (nämlich dem Gewebe).
Hier sind Fotos, die diesen Effekt im Laborversuch zeigen...
http://www.ld-didactic.de/phk/gruppen.asp?PT=VP5.3.1.3&L=1
http://www.biosensor-physik.de/biosensor/gitterbeugung.htm
...und hier ist eine Zeichnung, die genau das beschreibt, was du gesehen hast: Den Blick auf Lichtquellen durch Gardinen:
https://cdn.comsol.com/wordpress/2016/05/Fraunhofer-diffraction-pattern.png
Die Gardine bricht nicht das Licht. Durch den durchlässigen Stoff wird das Licht gestreut. Der Lichtstrahl trifft auf die Gardine und wird in einzelne kleinere Lichtstrahlen aufgeteilt, weil das Licht an einigen Stellen nicht durchdringt, an anderen Stellen eben schon.
Das würdest Du mit dem bloßen Auge niemals feststellen. Das Licht von außen wurde durch die Gardine gestreut. Woher sollte denn die Multiplikation kommen?
Und warum sollte durch die Gardine das Lichtfeld größer werden?
Was Du gesehen hast war eine mögliche optische Täuschung.
Der Lichtstrahl trifft auf die Gardine und wird in einzelne kleinere Lichtstrahlen aufgeteilt, weil das Licht an einigen Stellen nicht durchdringt, an anderen Stellen eben schon.
Genau das führt zu Beugung und Interferenz: Das Licht pflanzt sich in bestimmte Richtungen weiter fort, in andere Richtungen nicht. Da die Gardine eine periodische Struktur hat, wirkt sie als optisches Gitter, und die an der Gardine beobachteten Phänomene haben genau das dafür typische Erscheinungsbild: Lichtquellen werden an mehreren diskreten Orten nebeneinander abgebildet.
Streuung ist etwas anderes: Die Objekte, an denen sie stattfindet, sind viel kleiner aus die Gewebefäden einer Gardine, und das, was man beobachtet, sieht so aus, wie man es vom Nebel kennt: die Umrisse der beobachteten Objekte werden verwaschen und das Licht wird diffus.
...weil das Licht an einigen Stellen nicht durchdringt, an anderen Stellen eben schon.
Und genau dort entsteht der Spalt-, meinetwegen auch Gittereffekt mit Beugung und Interferenz.
Doch, denn ein Gitter wirkt nur durch Beugung. Wie soll denn Licht dein Auge erreichen, dass nicht aus der Richtung der Lichtquelle kommt, außer durch Beugung?
Auf dem direkten Weg und nicht durch Beugung. Nicht jedes Licht kann mein Auge erreichen und muss es auch nicht.
Doch, ist Beugung, da das Licht als Welle voranschreitet. Hier auch etwas zur Lichtbeugung an Stoffen, ist also wirklich Beugung der Welle:
http://www.lightsearcher.de/4images/categories.php?cat_id=71
Richtig, nicht jedes Licht erreicht dein Auge. Und/Aber das Licht, das nicht dein Auge erreicht, siehst du nicht.
Wie du schon selbst vermutet hast, liegt das an der Lichtbrechung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Beugung_%28Physik%29
https://www.leifiphysik.de/optik/beugung-und-interferenz
http://www.lernort-mint.de/Physik/Optik/lichtbeugung_doppelspalt.html
Du meinst das Richtige, aber man nennt es nicht Brechung, sondern Beugung.
Das Licht wurde durch die Gardine weder gebogen noch gebrochen.
Das müsstest Du mir aber genauer erklären wie eine Gardine das Licht beugen kann.
Ja, ich meinte Beugung, sorry. Sieht man ja auch an meinen Links.
Habe ich. Und aus den Links geht das so nicht hervor und hat auch mit der Fragestellung überhaupt nix zu tn. Eine Gardine kann einen Lichtstrahl weder beugen noch biegen. Das ist physikalisch unmöglich.
Die Gardine kann das Licht reflektieren oder absorbieren.
Und das Doppelspaltexperiment hat ebenfalls nix damit am Hut.
Dann lies die Inhalte noch mal. Wenn es für dich nicht daraus hervorgeht, hast du grundlegende Mängel in deinem Physikverständnis.
Nö, mitnichten. Keine Gardine kann Licht beugen, biegen oder krümmen.
Es war schon eine Multiplikation des Lichts, da das Lichtfeld größer wurde. Also die 9 Kacheln, die sich pro Lichtquelle ergaben, waren in Fläche deutlich größer und schwächer als wenn ich die Gardine wegzog. Ich denke, es war so etwas wie ein Doppelspalteffekt, vor allem weil die Kacheln ein insgesamt quadratischeres Gesamt-Muster ergaben, wohin der Lichtkegel ohne Durchlass runder war.