Doch nicht wechseln?
Studiere Zahnmedizin im dritten Semester und hatte mich jetzt for Humanmedizin beworben, da ich es in letzter Zeit spannender und „adrenalinreicher“ ansah.Ende Januar kommen die Entscheidungen raus. Jetzt so kurz vor Schluss bin ich allerdings wieder am zweifeln, ob ich nicht doch bei Zahnmedizin bleiben soll. Klar, finde beide Fächer interessant. Wo man mehr verdient, weiß ich jetzt nicht, aber man kann sich bei Zahnmedizin natürlich schneller selbstständig machen. Andererseits hätte ich ganz gern auch neue Kommilitonen, da ich mit meinen jetzigen zu 0% klarkomme (allerdings mit den Semestern unter und über mir). Was am besten machen?
2 Antworten
Wo man mehr verdient, weiß ich jetzt nicht
Beide Abschlüsse versprechen ein sehr ordentliches Gehalt. Manche Humanmediziner verdienen mehr, als Zahnärzte, mache weniger. Das hängt vorallem von der Fachrichtung und dem Arbeitsplatz ab. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Gehälter für Zahnärzte eher gedeckelt sind, als die für Humanmediziner. So ist es in meinen Augen schwieriger, als Zahnarzt 200.000 Euro Plus tu verdienen, als als Chefarzt in der Chirurgie.
aber man kann sich bei Zahnmedizin natürlich schneller selbstständig machen
Selbstständig machen kannst du dich auch direkt nach einem Medizinstudium (das nur minimal länger dauert). Du kannst dann lediglich keine Kassenpatienten, sondern nur Privatpatienten betreuen. Insbesonder in den Psycho-Fächern ist das aber tatsächlich auch wirtschaftlich keine Katastrophe. Sinnvoller ist es aber alle Male, den Facharzt zu machen und sich erst dann niederzulassen. Dieser dauert tatsächlich länger, als bei den Zahnärzten, wird aber auch halbwegs ordentlich vergütet (ca. 50.000 Euro).
Andererseits hätte ich ganz gern auch neue Kommilitonen, da ich mit meinen jetzigen zu 0% klarkomme (allerdings mit den Semestern unter und über mir).
Da kannst du bei den Humanmedizinern genauso Pech haben. Jetzt kann dir das noch niemand sagen.
Mein Tipp an dich: Überlege dir mal ganz gründlich, was du später beruflich machen möchtest. Nach dem Zahnmedizinstudium bist du deutlich eingeschränkter. Wenn du also nicht gerade Zahnarzt werden möchtest, Wechsel zu Humanmedizin. Hiernach kannst du beispielsweise auch einfacher in die Pharmaindustrie einsteigen oder aber aus einer größeren Vielfalt von Fächern wählen.
Alternativ wäre auch darüber nachzudenken, einfach beides zu machen. Wenn du beide Fächer interessieren, könntest du beispielsweise darüber nachdenken, eine Arbeit als Mund-, Kiefer- und Gesichtchirurg oder Kieferorthopäde / -chirurg anzupeilen (die genauen Facharzttitel kenne ich hier leider nicht). Hierfür brauchst du beide Abschlüsse und das Gehalt ist (zumindest für eine Niederlassung) sehr stark.
Ja. Aber man muss es auch wirklich wollen. So wie ich das sehe hast du 2 Möglichkeiten, als Humanmediziner wirklich richtig gut zu verdienen.
Einerseits kannst du hart Arbeiten. Du bleibst in der Klinik und strebst eine Stelle als Chefarzt an. Währenddessen machst du Nachtdienste und Wochenenddienste. Die werden schon mit guten Boni belohnt. Wähle ein gefragtes Fach und das Gehalt ist von Tag 1 an sehr solide. Das ist der Weg mit geringem unternehmerischen Risiko, aber auch der anstrengendere.
Andererseits kannst du dich clever anstellen und ein Fach wählen, bei dem du dich niederlassen kannst und möglichst viel nichtärztliches Personal anstellen kannst. Das Paradebeispiel wäre die Laboratoriumsmedizin. Mit den Kassen rechest letzten Endes du ab. Als Facharzt ist deine Arbeit teuer. Die Arbeit musst allerdings nicht zwingend du selbst erledigen. Das überlässt du beispielsweise Chemikern und MTAs, die qualifiziert aber viel günstiger sind. Dieses Konzept kannst du unglaublich ausweiten und bestenfalls sogar durch moderne Technik automatisieren. Nachtdienste und Arbeit am Wochenende braucht es hier nicht unbedingt. Dafür musst du aber Startkapital aufbringen oder dich in ein Labor einkaufen (nach dem geregelten Gehalt als Assistenzarzt bekommst du hier aber recht gut ein Darlehen). Das bedeutet aber auch, du hast ein hohes unternehmerisches Risiko. Zwar kannst du inzwischen auch als Arzt problemlos die GmbH wählen, mit den 20.000 Euro Eigenkapital wird das aber knapp. Das heißt, du musst entweder eine Privathaftungsform wählen oder mehr Startkapital bereitstellen. Beides birgt Risiken, kann sich aber extrem gut auszahlen.
also nur wegen den kommilitonen wechseln wär der falsche ansatz...
du musst selbst wissen was dich mehr interessiert?
auch in der allgemeinmedizin gibts ja ein riesiges spektrum an möglichkeiten für dich.
eventuell wär ja die MKG was für dich, sofern du auch chirurg werden willst?
da hättest du die mischung aus zahnmedizin und humanmedizin.
Am liebsten würde ich irgendwie BWL mit Medizin verbinden, also Richtung Selbstständigkeit und was aufbauen. Spannend finde ich Zähne, aber auch das Herz als Organ
selbstständigkeit ist ja kein problem wenn du dich niederlässt.
da hast du mehr als genug BWL... arztpraxen sind ja mittlerweile eher "kleinunternehmen".
selbstverständlich geht das auch als kardiologe.
aber das ist halt eine fachliche entscheidung und da wird dir keiner sagen können was "besser" ist.
Das mit den Kommilitonen mag zwar unwichtig erscheinen, aber das schränkt mich erheblich in meiner Motivation ein. Zum Beispiel mit dem zweiten Semester verstehe ich mich gut und da hätte ich auch mehr Motivation, einfach ein Semester herunterstufen lassen?
letzendlich zählt doch der abschluss oder?
die leute lernen doch nur mit dir... glaubst du wirklich die interessieren sich nach dem studium dafür was du so treibst?
Am liebsten würde ich irgendwie BWL mit Medizin verbinden, also Richtung Selbstständigkeit und was aufbauen.
Wenn ich das höre, denke ich direkt an den Facharzt für Laboratoriumsmedizin. Ich habe sehr ähnliche Interessen und peile auch diesen Facharzt an.
Ähnlich kann auch noch die Pathologie sein. In beiden Fällen kannst du viel Personal anstellen und Tätigkeiten dirigieren und deinen Fokus wirklich auch auf die Geschäftsführung richten.
danke, du hast mich nochmal im Wechsel bestärkt.
also salopp gesagt: als Humanmediziner ist die schwarze Amex möglich?