Die Wozu-Frage?

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Wozu leben wir? Diese Frage stellt nur der Mensch, nachdem er die die Kindheit hinter sich gelassen hat. Allerdings stellt der Mensch diese Frage auch nicht, solange es ihm gut geht, sondern erst, wenn sich seine Lebensumstände ungünstig entwickeln.

Den Menschen stellt ein unreflektiertes Leben nicht zufrieden, so dass er aufgefordert ist, diese Frage zu stellen. Dieser Umstand, diese Frage stellen zu sollen und es bei ungünstigen Lebensbedingungen auch zu können, ist Anlass für die Hoffnung, dass es eine gute Antwort darauf gibt, wodrin der Sinn und der Zweck seines Lebens besteht. Allerdings findet sich nicht so leicht eine Antwort, so dass sich der Mensch immer wieder neue Ziele setzt und daraus das Gefühl entwickelt, dass das Leben sinnvoll ist. Wenn aber das Ziel erreicht wurde, steht er erneut vor der Wozu-Frage, so dass diese Vorgehensweise ungeeignet ist, eine gute Antwort zu finden, weil der Kompass für den richtigen Lebensweg durch diese Zerstückelung verloren geht.

Es hilft dem Menschen auch nicht weiter, der Versuchung zu erliegen und die Wozu-Frage nicht zu stellen, denn damit würde auf den Kompass verzichtet und ein menschenunwürdiger Lebensweg gewählt werden. Wir spüren in uns, ganz besonders in Situationen, die mit einer Enttäuschung oder mit Schmerzen verbunden sind, dass wir vor neuen Aufgaben stehen. Diese Aufgaben in der berechtigten Hoffnung anzupacken, sie gut zu bewältigen und auch eine befriedigende Antwort auf die Wozu-Frage zu finden, soll die Motivation für unser geistiges Leben sein.

Gehört nicht zur Zusammenfassung:

Die Frage nach dem Sinn des Lebens wurde in allen Kulturen zu allen Zeiten mit gleichem Inhalt beantwortet. Hier ein Beispiel:

Novalis: Liebe ist der Endzweck des Weltgeschehens, das Amen des Universums.