"die kunst geht nach brot"

6 Antworten

kunst ist sicherlich sehr wichtig. ist sie doch ein lebenselixier und ausdruckweise in vielfältigen formen.. allerdings muss der mensch auch von etwas leben - sinnbildlich vom brot.

dir nützt die kunst nichts, kannst sie nicht verstehen/geniessen, wenn du hunger hast und dich zuerst darum kümmern musst. andererseits kannst du als künstler arbeiten, jedoch musst du immer sehen, wie du dich/deine familie ernähren kannst..

deshalb sind freischaffende künstler heute eher eine seltenheit geworden. sie können davon nicht mehr leben, deshalb arbeiten sie hauptberuflich in anderen jobs.. denn der liebhaber/konsument der schönen dinge, muss auch erst satt werden :)

lg :)

Das heißt, bevor man sich mit schönen Dingen beschäftigen kann, muß man erst dafür sorgen, dass man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Sajonara  04.10.2011, 17:53

was aber de facto nicht stimmt, da wirklich bedeutende und erhebliche Künstler teilweise ohne jegliche nennenswerte Unterstützung großartige Werke geschaffen haben, Van Gogh, Modigliani, Gaugin, Beethoven, etc.

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Der Maler Conti gibt diesen für einen Künstler überraschend pragamatischen Satz von sich, der übersetzt heisst: um Geld zu verdienen halt. Wunderbar idealistisch die enttäuschte Antwort des Prinzen. Sie trifft auch den Kern: ein Künstler der seine Kunst nicht ausübt, mit oder ohne Geld, ist kein solcher. Kunst und Geld - Idealismus und Pragmatismus, das sind die Prinzipien, die in dieser Szene aufeinanderprallen. Der Prinz hat natürlich leicht reden, materielle Not nicht kennend, ganz im Gegensatz zu Conti...

Ursprung und Zusammenhang

Das ist ein Zitat aus dem Theaterstück "Emilia Galotti" von G. E. Lessing.

Im Zusammenhang geht es um die Freiheit oder Abhängigkeit der Kunst:

»Was macht die Kunst?«, fragt der Prinz Hettore Gonzaga am Anfang des Stücks. »Die Kunst geht nach Brot«, antwortet ihm sein Hofmaler Conti. Diese Antwort gefällt seinem adeligen Gönner nicht und dieser antwortet: »Das muß sie nicht; das soll sie nicht, – in meinem kleinen Gebiete gewiß nicht. – Aber der Künstler muß auch arbeiten wollen.«

Das Zitat deutet also auf den Konflikt hin, dass der Künstler zwar frei seine Kunst schaffen soll, andererseits aber für seinen Förderer aber auch ausreichend produktiv sein soll.

rotmarder  04.10.2011, 20:21

Der Hofmaler Conti führt die Debatte sogar noch weiter und sagt:

»Arbeiten? Das ist seine Lust. Nur zu viel arbeiten müssen, kann ihn um den Namen Künstler bringen.«

Er wehrt sich gegen die "Ausbeutung" seiner Fähigkeiten durch den anspruchsvollen Adel und fürchtet um seine Inspiration.

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Bezieht sich vermutlich auf den Ursprung : "...eine brotlose Kunst....".

Und soll wohl bedeuten, dass letztlich das Überleben des Künstlers mitentscheidend für die Form seiner Arbeit / Kunstausübung ist.