Du musst nicht jede Form "auswendig" beherrschen. Immer schon haben Künstler Vor-Studien gemacht. Ein Zeichner arbeitet sich vom groben Proportionsgerüst über die genaueren Umrisse und dann zu den Tonwerten behutsam vor.
Das Prinzip ist: vom Vagen, Groben ausgehend hin zum Präzisen, Detaillierten, Kontrastreichen. In dem Fall beginnt die Zeichenkunst mit einer sehr gründlichen Beobachtung der formalen Beschaffenheit des Objekts.
Alle Aspekte der bildnerischen "Form" des Gegenstandes musst du analysieren:
- Proportion der Teile, Längen, Abstände, Linienverläufe, Krümmungen, Knicke, Neigungswinkel ...
- dann die Tonwerte: Stärke des Hell-Dunkel-Kontrasts, fließende oder sprunghafte Übergänge, Formgebung der Schattierungen,
- Linien: helle oder dunkle, schmale oder breite Linien, gleichmäßige oder wechselnde Strichstärke ...
Die Ähnlichkeit entsteht erstens durch millimetergenaue Formtreue (evtl. leicht übertrieben) und zweitens durch die passende Wiedergabe der Farben als Grau-Tonwerte, d. h. als Kontraste von Hell und Dunkel in Schwarzweiß. Beispiele:
https://de.wikihow.com/Ein-Gesicht-zeichnen
https://www.youtube.com/watch?v=veR3T5atB-Y