Die derzeit beste Geldanlage?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bei Investments gibt es drei Grundbausteine, die wichtig sind:

  • Liquidität: Wie lange kannst Du auf das Geld verzichten?
  • Rendite: Was erwarte ich an Gewinnen von meinem Investment?
  • Risiko: Bin ich bereit, Risiken für höhere Renditen in Kauf zu nehmen oder gehe ich lieber "auf Nummer sicher"?

Diese drei Grundpfeiler einer Anlage sind stark voneinander abhängig. Denn je länger Du auf das Geld verzichten kannst, desto mehr Rendite oder Zinsen wirst Du bekommen (z. B. bei Staatsanleihen). Umgekehrt bekommst Du weniger Rendite, wenn Du nicht risikobereit bist. Eine Staatsanleihe Deutschlands als Land mit Top-Bonität bringt natürlich weniger Rendite, als eine von Spanien oder Italien.

Wenn Du Dir also im klaren bist, was für Dich wichtig ist, kannst Du ein gutes Investment finden. Empfehlenswert finde ich börslich gehandelte Fonds (ETFs), am besten theusaurierend, z. B. auf einen Index wie den DAX: http://www.onvista.de/fonds/snapshot.html?ISIN=LU0274211480 Wenn Du risikobereiter bist, kannst Du natürlich auch Staatsanleihen oder sogar Hebelpapiere kaufen.

Whre0815  23.12.2011, 11:59

Danke für den Stern ;)

Lass dich anhand deines Risikoprofils bewerten. Keiner kann dir hier gute Tipps geben. Aktien sind nur für risikofreudige mit einem langfrisitgen Horizont... Wahrscheinlich sind Kollektivanlagen besser geeignet als Einzelanlagen - aber wie gesagt, lass dich beraten - individuell und auf dich zugeschnitten.

Nun ja, WO Du es genau anlegen sollst kann ich dir leider nicht sagen, denn das hängt auch von deiner Persönlichkeit ab. Ich kann dir aber sagen, WO Du es NICHT anlegen solltest, weil a) das Risiko zu groß ist b) die Rendite zu gering c)...

Anleihen: Also ein Risiko ohne Rendite bekommst Du aktuell bei Staatsanleihen. Ganz Pervers zeigt sich das Bild in Europa: Als Beispiel hat z.B. Spanien seit der Euroeinführung seine Schulden von 60 auf 40% gesenkt, mit der Krise, Bankenrettungen,... stieg sie allesrdings wieder auf etwas über 60%. DEUTSCHLAND (und Frankreich) hat seit der Euroeinführung im Gegensatz zu ALLEN anderen Euro-Staaten seine Schulden seither vergrößert... Frage: wer wäre nun der Bessere Schuldner? Spanien, das seine Schulden zwar im Griff hat, dafür aber Probleme mit der Arbeitslosigkeit,... oder Deutschland, dass seine Schulden eben NICHT im Griff hat??? => Risiko ohne Rendite

Besser: Unternehmensanleihen => Unternehmen entwickeln sich unabhängig von Staaten (solange keine SPD regiert, die im Zweifel lieber die eigene Wirtschaftskraft ruiniert nur um Kurzfristig Wahlgeschenke machen zu können!!!) und Währungen. Kommt es zu einer Währungsreform, wird es Firmen wie Daimler, VW, Siemens, Allianz, ThyssenKrupp,Fresenius,... weiterhin geben. UNd sie werden, wenn sie bisher gute Geschäfte gemacht haben auch künftig gute Geschäfte machen. Gerade z.B. die Allianz wird auch überleben, selbst wenn Staaten wie Italien, Spanien,... pleite gehen sollten, in denen sie rel. stark engagiert sind!

Aktien: Aus den gleichen Gründen sind auch Aktien eine gute Wahl. Linde z.B. macht einen Großteil seines Umsatzes in den Emerging Markets (China,...) und DU wirst wohl nicht glauben, dass Chinas Wirtschaft zusammenbricht, nur weil es den Euro nicht mehr geben sollte??? Bei Adidas, Swatch, Nestlé, VW, Siemens,... sieht es genauso aus!

Wichtig ist, dass Du bei diesen Anlageformen nur in Unternehmen Investierst, deren Geschäftsmodell Du verstehst, daher hängt das eben auch von DEINER Person ab, wo Du investieren solltest (ich würde dir hier als Tip zum einlesen 3 Bücher vorschlagen: "Regel Nummer 1" von Phil Town, "Money Management" von Bernhard Jünemann und Heinz Imbache sowie " Crashkurs Charttechnik" von Markus Horntrich)

Immobilien Sind auch interessant, aber dafür musst Du dich auch auskennen. Offene Immobilienfonds sind besser als ihr Ruf - Renditen vom mittleren bis oberen einstelligen Bereich an aufwärts keine Seltenheit. Aber auch hier musst Du wissen, wie die Lage ist, wie sich die Portfolios zusammensetzen (lokal, Mitverträge, Gewerbe- und Wohn-Immobilien, Mieter,...) Einzelimmobilien sind eher heikel, weil bei dieser Immbilie nur 3 eigenschaften zählen: die Lage, die Lage und nochmals die Lage!

Gold: da muss ich immer lachen. Ein wenig Gold sollte natürlich in keinem Portfolio fehlen, das stimmt schon, aber Gold ist zur Zeit wohl der heißeste Zock von allen (vor allem, nachdem auch hier JEDER dazu rät ist das eigentlich ein Zeichen dafür, eben NICHT in Gold zu investieren - Kontraindikator!) - Gold zahlt keine Dividenden und Gold gilt als "sicherer Hafen" oder auch als "Fluchtwährung" - und genau hier liegt auch das Dillema bei Gold!!! Wenn es als Fluchtwährung gilt und alle Anlegergelder dorthin flüchten, was geschieht, wenn sich die Lage wieder beruhigt und die Gelder wieder wo anders hin fließen??? Dann crasht Gold - aber ganz gewaltig!!! - Gold muss man auch wieder sehr genau beobachten. Sobald andere Anlageformen wieder etwas mehr Sicherhait ausstrahlen, zieht man sein Geld eben aus den sicheren Häfen ab, da dort das Geld durch die Inflation eher gemindert als erhalten wird. Goldminen-Aktien sind da die bessere Wahl, denn sie haben den Goldpreisanstieg nicht mit gemacht - so Produzieren heute genauso für 3-900$ je Unze Gold, Gold ist aber inzwischen auf 1611$ gestiegen - bzw. gefallen, denn Gold stand auch schon bei 1920$ - von 500$ im Jahr 2006 (die 1920$ gabs Anfang November!!!) - aber ihre Kurse haben den Gewinnanstieg nicht mit gemacht...

Empfehlen würde ich dir aktuell, entweder kurzfristige Unternehmensanleihen, bis Du die Bücher gelesen hast ;-) Und dann in Aktien zu gehen. Die Stimmung an den Märkten ist so schlecht, dass eigentlich nur noch Positive Überraschungen kommen können. Solide Unternehmen werden auch ohne Euro weiter wachsen - und der Euro wird aber nicht sterben, denn Europa geht es besser als die Nachrichtenlage vermuten lässt. Wenn der Euro untergehen sollte, dann nur, weil Politiker ihn zerstören (in den USA sind schon einige Bundesstaaten Pleite gegangen, den Dollar gibt es aber auch noch!!!). Ein kleiner Teil in Gold (5- max. 10% - in physisch hinterlegten ETFs oder ETCs)...

Ach ja, Aktien sind auch "Sachwerte" - denn sie bestehen aus Gebäuden, Maschinen,... und die Unternehmen können bei Inflation die Preise anheben. Denn genau das ist ja auch ein Teil der Inflation - steigen deren Kosten werden sie über Preiserhöhungen an den Kunden weiter gegeben -> Marktmacht!!!

imcwi 
Fragesteller
 23.12.2011, 10:49

Wow, so eine lange Antwort sieht man selten ... Danke für die Mühe.

mfg

Bei Bausparvertägen gibt es noch einigermaßen gute Zinsen. Die Anlage sollte aber im Hinblick auf die Geldschneiderei mit der Abschlußgebühr längerfristig erfolgen, damit diese Gebühr über die Verzinsung kompensiert wird!

Also ich würde mir eine gute Bank suchen und deas Geld auf einem Tagesgeldkonto bunkern. Da kommst du jederzeit ran und es hat den vorteil das du, wenn du in ein paar Monaten eine bank findest die dir mehr Zinsen bezahlst, das du dann wieder schnell wechseln kannst...