Denkt ihr als Assistenzarzt ist ein geregelter Arbeitsalltag möglich?
Hallo alle zusammen,
ich werde demnächst meine erste Stelle als Assistenztärztin in der Inneren Medizin antreten. Ich habe hierüber schon viele Gruselgeschichten gehört, daher bin ich etwas verunsichert. Die reguläre Arbeitszeit geht von 7.30 bis 16.00. Selbstverständlich ist mir klar, dass man bei einem Notfall oder wenn viele Kollegen krank sind auch mal länger bleiben muss. Ich bin jedoch der Meinung dass, nur weil ich Arzt bin, ich nichtz von Natur aus länger bleiben muss. Daher ist mein primäres Ziel schon regelhaft gg. 16.00/16.30 Feierabend zu machen.
Wie seht ihr das, habt ihr hiermit schon Erfahrungen, wie ist das Umzusetzen bzw. wie findet ihr das?
Vielen Dank und Liebe Grüße
4 Antworten
Ich bin Krankenschwester und Gott sei dank keine Ärztin, aber ich bekomme den Berufsalltag der Ärzte ja sehr genau mit. Ich würde fast schwören das ich noch NIE erlebt habe, wie jemand pünktlich um 16:30 ging.17:30..18:00 eher die Regel. Wenn's ganz stressig wird, dann sitzen die um 20:00 noch da und arbeiten nach und nein, das ist keine Seltenheit, sondern kommt regelmäßig vor.
Ich kann jetzt nur von 3 Kliniken berichten, aber ich denke so gehts überall ab. Man schafft die Arbeit in der regulären Zeit einfach nicht. Es gibt keinen der sie für dich Nacharbeitet, also musst du länger bleiben. Ansonsten bleibt es bis morgen liegen und das Hamsterrad beginnt erneut.
eine sonderbare Frage, die Antwort solltest du eigentlich als (angeblich) angehende Ärztin kennen.
ein Arzt ist kein BEamter, der um 16:30 den Griffel fallen lässt.
Bei meinem Partner, der auch mal Assistenzarzt war, waren damals im Monat 7 Dienste fällig, d.h.Nacht- und Bereitschaftdienste. Wenn nichts los war, konnte er dann mal schlafen, musste aber jederzeit damit rechnen, von der diensthabenden Schwester geweckt zu werden. Und das war meistens der Fall. Der Dienst ging über die Nacht bis frühmorgens und dann fing sofort der ganz normale Tagesdienst an. Besonders gefreut hat er sich, wenn er dann mitten in der Nacht auf eine Patientin traf, die zu ihm sagte: "Herr Doktor, ich hab´n Jück, (es juckt) in der Scheide." Und wenn er dann fragt, seit wann denn, bekommt er die Antwort: "seit ein paar Tagen" -Da war er immer "Begeistert.",
-das heißt also, er arbeitete tagsüber normal, dann begann der Abend-Nachtdienst und dann, wenn er Glück hatte, konnte er nach der Morgenvisite gehen, Wenn nicht, begann dann übergangslos der normale Tagesdienst.
Und ob er selbst krank war, hat keinen interessiert, Er hat schon mit fast 40 Fieber operieren, bzw, assistieren müssen. Ein guter Freund von ihm, später Chefarzt in der KLinik, wo beide gelernt hatten, sagte mal nach einer heftigen Influenza mit 40 Fieber: "Gott sei Dank hatte ich in der Zeit Urlaub. Ich wäre sonst im OP Saal sicher kollabiert, so aber konnte ich mich ausruhen." Er ist im Traum nicht auf die Idee gekommen, sich krank schreiben zu lassen,
Ich glaube nicht, dass das heute besser und einfacher ist, Willkommen im Leben.
Schwierig. Gerade anfangs wirst du länger bleiben (müssen). Einfach, weil du mangels Erfahrung noch langsamer bist und nicht einschätzen kannst, was du vielleicht auch auf den nächsten Tag schieben kannst. Später ist es eine Frage des zügigen Arbeitens und richtigen Timings. Aber nicht alle kriegen das hin...
Und nicht zu vergessen sind deine Nacht- und Wochenenddienste. So richtig geregelt werden deine Arbeitszeiten nicht sein...
Guten Abend,
Ich bin zwar noch im Studium, kann dir allerdings versichern, dass du länger bleiben wirst.
Du kannst innerhalb der klinischen Weiterbildung die Bereiche wechseln, wenn es dir lieb ist. Da vor allem die Innere von unmenschlichen Arbeitszeiten lebt.
lg.