Definiert : Auf Gras hängen bleiben?

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Paranoide Persönlichkeitsstörungen sind bei jedem (übermäßigen) Drogenkonsum bekannt. Wer “nur“ die bewusstseinserweiternde Wirkung konsumieren will, wird mittelfristig eine Dosierungsform finden. Auf Gras (Mariuhana) einen psychotischen Dauerzustand zu entwickeln, ist medizinisch unbekannt.

"Hängen bleiben" kann einmal für eine Cannabissucht stehen. Es kann aber auch Cannabispsychose bedeuten, also eine durch starkes Kiffen ausgelöste Psychose die teilweise einige Wochen bestehen bleiben kann.

Hi Tabicacco,

Auch wenn der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten von Psychosen durch viele Studien noch nicht abschließend feststeht, bestehen doch kaum Zweifel daran, dass die Wahrscheinlichkeit für das auftreten von Psychosen bei psychisch anfälligen Personen, insbesondere Jugendlichen.Auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht besonders groß ist, sie ist eindeutig vorhanden. Und: es gibt bis jetzt keine Möglichkeit die Wahrscheinlichkeit oder das Maß der Anfälligkeit einzuschätzen, weil dies von sehr vielen Faktoren abhängig ist.

Die psychotischen Symptome (Wahn, Derealisations- und Depersonalisationserleben) aber auch Phobien, besonders soziale Phobien, und Depressionen können einschneidende Wirkungen auf das Erleben und die Lebensqualität des Betroffenen haben. Häufig entwickeln sich diese Symptome zurück, können aber auch ein Leben lang bestehen bleiben (diagnostiziert wird dies meist als Schizophrenie oder anhaltende wahnhafte Störung). Die Kliniken sind voll davon...

LG

NeuerNutzer99  19.12.2018, 20:26

Man kann durch Cannabis nicht schizophren werden. Nur weil Schizophrene eine Neigung zum Konsum haben muss der Konsum die Krankheit nicht verursacht haben. Die Gene die zu Schizophrenie führen fördern den Cannabiskonsum.

"Numerous studies in the past have found a link between cannabis use and schizophrenia, although there has been disagreement on which one, if any, caused the other. This latest study showed that schizophrenia may lead to smoking pot, not the other way around."

http://amp.timeinc.net/fortune/2018/08/28/23andme-data-cannabis-marijuana-pot-schizophrenia

Korrelation ist nicht Kausalität.

Wenn man durch Cannabis schizophren werden könnte dann wäre die Zahl der Fälle zusammen mit dem Konsum angestiegen. Das ist aber nicht passiert. Cannabis kann eine Cannabispsychose auslösen, die verschwindet aber mit der Abstinenz oder innerhalb kurzer Zeit danach wieder.

Es gibt eine Tabelle zur Anfälligkeit von Schizophrenie. Wenn niemand in der Familie eine psychotische Erkankung hat liegt das Risiko bei 1 Prozent. Es steigt natürlich stark an wenn es Fälle in der Familie gibt.

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HypnoDoc  20.12.2018, 10:10
@NeuerNutzer99

Hallo NeuerNutzer99,

ich stimme mit Dir überein! Korrelation ist nicht Kausalität... Daher habe ich mich auch "vorsichtig" ausgedrückt und gesagt: "diagnostiziert wird dies meist als Schizophrenie oder anhaltende wahnhafte Störung". Ich kenne Deinen Hintergrund nicht, aber vielleicht wärst Du überrascht wie viele "vorschnelle" und oberflächliche Diagnosen in der Praxis gestellt werden, das ist z. T. erschreckend!

Dennoch: ja in den meisten Fällen verschwindet die Cannabispsychose wieder, aber in einigen Fällen gehen diese eben nicht zurück sondern bleiben lebenslang. UNd dies wird dann häufig kategorisiert als Schizophrenie oder anhaltende Wahnhafte Störung, weil die Symptome der drogeninduzierten anhaltenden Psychose ähnlich denen von einigen Schizophrenieformen sein können.

LG

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NeuerNutzer99  20.12.2018, 22:10
@HypnoDoc

Die aktuellste und größte Studie zum Thema Cannabis und chronische Psychose/Schizophrenie(oben verlinkt) kam aber zum Ergebnis dass Cannabis eher nicht Auslöser ist sondern dass die Gene die zur Schizophrenie führen statistisch auch mit dem Cannabiskonsum in Verbindung stehen. Das wird meiner Meinung nach dadurch gestützt dass es trotz Anstieg des Konsums keinen Anstieg der Schizophreniefälle gibt und es erklärt auch die Korrelation die viele Studien nachgewiesen haben. Ich bin kein Psychiater oder Psychologe sondern nur ein Laie der bisschen was dazu gelesen hat aber das ist so mein Gedanke zu dem Thema.

Grüße zurück :)

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Es gibt kein "Hängenbleiben auf Gras", weil das bedeuten würde, dass die psychoaktive Wirkung des Inhaltsstoffes (THC) beim Konsumenten über den Zeitpunkt der Verstoffwechslung hinaus bestehen bleiben würde.

Man bleibt ebenso wenig auf einem Alkoholrausch "hängen".
Obwohl das für viele Alkoholiker sicher eine schöne Wunschvorstellung ist: Dauerhaftes Betrunken-Sein durch einmaligen Konsum...
Google "Rauschzeichen"

Vom Kiffen nicht mehr los kommen würde ich dazu sagen, keine anderen Suchtmittel konsumieren.