Das Gleichnis des barmherzigen Samariters?

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Hallo,

das steht in Lukas 10:29-37 lies mal ▶

29 Da der Mann aber beweisen wollte, dass er gerecht ist, fragte er Jesus: „Wer ist denn eigentlich mein Mitmensch?“ 

30 Jesus antwortete: „Ein Mann ging von Jerusalem hinunter nach Jẹricho und wurde von Räubern überfallen. Sie nahmen ihm alles weg, schlugen auf ihn ein und ließen ihn dann halb tot zurück.

31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg hinunter, doch als er den Verletzten sah, ging er auf der anderen Straßenseite vorbei. 

32 Auch ein Levịt, der an die Stelle kam und den Mann sah, ging auf der anderen Straßenseite vorbei.

33 Aber als ein gewisser Samarịter, der auf derselben Straße unterwegs war, dorthin kam und ihn sah, empfand er tiefes Mitgefühl.

34 Er ging zu dem Mann hin, versorgte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Tier, brachte ihn in eine Herberge und kümmerte sich um ihn.

35 Am nächsten Tag nahm er 2 Denạre, gab sie dem Wirt und sagte: ‚Sorg für ihn, und wenn das Geld nicht reicht, zahle ich den Rest, sobald ich wiederkomme.‘ 

36 Wer von den drei hat sich deiner Meinung nach für den Überfallenen als Mitmensch erwiesen?“

37 Der Mann antwortete: „Der, der ihn barmherzig behandelt hat.“Darauf sagte Jesus: „Geh und mach es auch so.“

MarioNaette  27.03.2020, 16:10

Daran hat sich Jesus selbst aber nicht gehalten. Die Tochter der Kanaaniterin hat er nicht barmherzig behandelt. " Ich bin nur gekommen zu den verlorenen Schafen Israels (und nicht zu kanaanäischen Hunden)".

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Ginger4  28.03.2020, 09:38
@MarioNaette

Lies dir doch mal den Text durch, bevor du so etwas schreibst, denn da steht was ganz anderes.

21Jesus zog dann weiter in die Gegend von Tỵrus und Sịdon. 

22 Auf einmal kam eine Phönịzierin aus dieser Gegend und rief: „Herr, hab Erbarmen mit mir, Sohn Davids! Meine Tochter ist ganz schlimm von einem Dạ̈mon besessen.“ 

23 Doch er sagte kein Wort dazu. Da gingen seine Jünger zu ihm und drängten ihn: „Schick sie weg, sie schreit die ganze Zeit hinter uns her!“ 

24 Er erwiderte: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels geschickt worden.“ 

25 Doch die Frau kam, verbeugte sich vor ihm und bat: „Herr, hilf mir!“

 26 Da sagte er zu ihr: „Es ist nicht richtig, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den kleinen Hunden hinzuwerfen.“

27 „Ja, Herr, aber die kleinen Hunde essen doch auch die Krümel, die vom Tisch ihres Herrn fallen“, entgegnete sie, 

28 worauf Jesus sagte: „Frau, dein Glaube ist groß. Was du dir wünschst, soll geschehen.“ Im selben Augenblick war ihre Tochter geheilt.

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verreisterNutzer  27.03.2020, 16:24

Hast du vielleicht auch eine Idee war für Charaktereigenschaften der Samariter haben könnte? Es tut mir leid dass ich soviel nachfrage aber diese Erzählung interessiert mich wirklich sehr.

LG

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Ginger4  27.03.2020, 16:40
@verreisterNutzer

Die Juden glaubten, die Bezeichnung „Mitmensch“ sei nur auf Personen anzuwenden, die sich an die jüdischen Überlieferungen halten. Die Samariter hielten sich nicht an die jüdischen Überlieferungen.

Priester und Leviten waren Juden und trotzdem haben sie dem Verletzten, der ein Jude war, nicht geholfen.

Sie hatten Angst ebenfalls von Räubern überfallen zu werden.

Ausgerechnet ein Samariter, ein Mann aus dem Volk, welches die Juden verachten, hat dem Verletzten geholfen.

Er hat, trotz das Räuber ihn überfahren könnten diesem Mann geholfen. Er war mitfühlend, hatte Mitleid mit dem Verletzten.

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Ginger4  27.03.2020, 17:04
@Ginger4

Sorry, nicht überfahren 😳 ....es sollte heissen, trotz dass Räuber ihn überfallen könnten ...

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was sich der Priester, der Levite u d der Samariter gedacht haben als sie den Mann auf der Straße sahen.

Davon wird nichts "berichtet".
Außerdem ist es ein "Gleichnis", eine allegorische Erzählung.
Die Aussage lautet:
Es kommt nicht auf den "Glauben" an (die Samariter waren für die Juden Ungläubige) sondern auf das "Herz" welches sich dem Menschen in Not öffnet.
Dem ungläubigen Samariter wurde "bescheinigt", daß er das (Liebes-) Gebot erfüllt hat, ohne erst die Schrift zu befragen - und wohl auch ohne erst nachzudenken.

Zunächst sei betont, dass es sich um ein Gleichnis handelt und die Personen keine realen Personen. Insofern ist das übliche Denken der Juden und Samariter damals zugrunde gelegt.

Juden und Samariter mieden jeglichen Kontakt miteinander. Insbesondere wollten die Juden mit den Samaritern nichts zu tun haben. Das ging damals so weit, dass Juden, die von Judäa nach Samarien wollten, den Umweg über den Jordan, durch Peräa nach Norden und weiter nördlich über den Jordan nach Galiläa gingen.

Für Juden waren Samariter fast wie Heiden, denn Samariter akzeptierten nur die 5 Bücher Mose als Wort Gottes.

Daher gingen der Priester und der Levit vorbei, ohne dem Opfer zu helfen.

Der Samariter ist aber in dem Gleichnis so barmherzig und hilft selbstlos mehr als nötig wäre. Dieses Gleichnis erzählt Jesus den Juden die mit ihrer eigenen Herzlosigkeit konfrontiert werden und die Gottes Wort brachen, um ihre eigenen Gesetze zu halten.

Genau das prangert Jesus mit dem Gleichnis an und fordert zu bedingungsloser Barmherzigkeit auf.

Die Juden hatten Reinheitsgesetze. Um sich nicht unrein zu machen, gingen der Priester und der Levit ohne zu helfen weiter.

Der Samariter, der von den Juden verachtet wurde, hat gottgefällig gehandelt. Dieses Gleichnis war für die damaligen Ohren hammermäßig.

GerdLon  27.03.2020, 17:52

Man könnte das Gleichnis auch so interpretieren: der Priester und der Levit wollten zum Beten in den Tempel. Aber den, der unterwegs ihre Hilfe gebraucht hätte, den lassen sie halbtot liegen. Daran hat Gott kein Gefallen.

Aber ER hat an dem Samariter Gefallen, der von den Frommen zwar verachtet wird, der aber das Herz hat dem Nächsten in der Not zu helfen.

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