Darf Lehrer in dieser Situation Film über selbst mord zeigen?
Vor ein paar Jahren hat sich die Schwester von einem Mädchen aus meiner Klasse umgebracht und es nimmt sie immer noch sehr mit.Gestern haben wir einen Film über einen Jungen der Selbstmord begeht geschaut und anschließend darüber diskutiert.Währenddessen ist das Mädchen in Tränen ausgebrochen und mit jemand rausgegangen.Die Lehrerin wusste das die Schwester sich umgebracht hat.War es dann nicht fragwürdig trotzdem diesen Film zu schauen?
14 Antworten
Wegen dem einen Mädchen darf der Lehrer das wichtige Thema des Selbstmordes nicht mehr thematisieren?
Natürlich darf er das. aber es wäre nett gewesen, wenn er das betreffende Mädchen vorgewarnt um ihm die Wahl gelassen hätte, ob es den Film ansehen will oder nicht.
Ist schon mies, aber solche Stunden haben auch ihren Grund. Die Lehrerin hätte ja zumindest mit genau dieser Schülerin im Vorfeld sprechen können über ihr Vorhaben.
Aber rechtlich gibt es keine Pflicht ein erträglicher und rücksichtsvoller Mensch zu sein.
Besonders sensibel ist das nicht. Aber dürfen wird sie das mit Sicherheit, wenn sie den Film an offizieller Stelle geliehen hat und der Film für alle Schüler der Klasse von der FSK freigegeben ist.
Gerade beim Thema Tod kann es immer Schülerinnen und Schüler geben, die mit diesem Thema bereits eine persönliche Betroffenheit haben. Es ist jedoch wichtig, über solche Themen zu sprechen - auch, damit es für die bisher nicht Betroffenen vielleicht etwas leichter wird, wenn das Thema im persönlichen Leben geschieht.
Eine Befreiung von diesem Unterricht aus "Betroffenheitsgründen" ist nicht sinnvoll. Auch wenn das Thema schwer ist - es ist immer besser sich damit auseinander zu setzen als es zu Verdrängen. Die Lehrkräfte machen das Thema ja auch nicht aus dem Nichts heraus. Gerade für solche Themen wird in der Ausbildung natürlich auch eine entsprechende Vorbereitung getroffen.
Bei jedem "Lebens-"Thema kann es sein, das es jemandem besonders zu Herzen geht und die Emotionen überwältigend sind. Auch das ist Bestandteil des Erwachsenenwerdens. Eine Peergroup (Freunde, Schulkameraden, Lehrer) sollte das auffangen können.
Wäre die Lehrerin feinfühlig, hätte sie besagter Schülerin frei gestellt, sich den Film anzusehen.
Grundsätzlich: Ja, er/sie darf (im Rahmen des Nicht-Grausamen) !
Blablabla.
Betroffenheitsgeschwätz ohne Sinn und Inhalt.