Darf ich reich sein als Christ?

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Paulus beantwortet diese Frage in 1. Timotheus 6,17-19 folgendermaßen:

  • "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln."

filmfan69  31.12.2022, 11:24

eine wichtige Bibelstelle zum Thema! Noch wichtiger, weil sie die christliche Haltung zu Reichtum noch klarer auf den Punkt bringt, dazu als Christuswort, ist allerdings: Markus 10,23-27

chrisbyrd  31.12.2022, 11:24
@filmfan69

Ja, das stimmt!

Im Walvoord-Kommentar findet sich zur Parallelstelle in Matthäus 19,23-26: "Jesus nahm die Begegnung mit dem reichen Jüngling zum Anlass für einen kurzen Exkurs an seine Jünger. Er sagte, wie schwer es für einen Reichen sei, ins Himmelreich zu kommen, und gebrauchte sogar den Vergleich, dass es leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe. Da der Jüngling sich mehr auf seine Reichtümer verließ als auf den Herrn, war es nicht einfacher für ihn, ins Himmelreich zu kommen, als für ein Kamel (eines der größten von den Juden benutzten Tiere), durch "ein Nadelöhr" (rhaphidos, eine Nähnadel, nicht, wie manchmal angenommen wird, ein kleines Tor innerhalb eines anderen Tores) zu gehen. Ein Nadelöhr ist eine extrem kleine Öffnung. Die entsetzten Jünger fragten daher: "Ja, wer kann dann selig werden?" Ihre Frage beweist zugleich, wie groß der Einfluss der Pharisäer noch auf sie war, denn die Pharisäer vertraten allgemein die Auffassung, Gott schenke denen, die er liebt, Reichtum. Wenn also ein Reicher nicht ins Himmelreich kommt, schafft es doch wohl niemand, dachten sie. Doch Jesus machte ihnen deutlich, daß die Erlösung allein ein Werk Gottes ist, der Freude daran hat, gerade das zu tun, was den Menschen unmöglich scheint (vgl. Mt 17,20). 11. Weisungen in bezug auf die Nachfolge und den Lohn der Nachfolge (Mt 19,27-20,16)."

Wenn alle Christen ihren gesamten Besitz weggeben würden, hätte das schwerwiegende Folgen. Sie wären nach der Weggabe ihrer Güter sofort verarmt, könnten selbst keinen Armen und Bedürftigen mehr helfen, ihre Kirche/Gemeinde und Missions- und Hilfswerke nicht mehr finanziell unterstützen usw. Vielleicht bzw. wahrscheinlich würden sie selbst bald zu armen und bedürftigen Menschen werden, die auf die materielle Hilfe anderer angewiesen sind. Die Bibel ist für mich ein sehr lebensnahes und praktisches Buch. Ob ein solches Verhalten aller Christen lebensnah und praktisch wäre, ist zu bezweifeln.

In der Bibel ist von vielen Personen zu lesen, die reich sind (Abraham, Hiob, Josef, Salomo, Zachäus, Lydia usw.). Reichtum wird nicht grundsätzlich verurteilt, kann aber zum Fall führen, wenn man zu sehr daran hängt. Deshalb warnt Jesus auch davor, nicht dem ungerechten Mammon anstatt Gott zu dienen (Matthäus 6,24).

chrisbyrd  06.01.2023, 12:19

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

Wichtig ist vor allem dazu: Markus 10, 17 ff (das Gleichnis vom Reichen Jüngling). Für den Glauben ist es sicher besser, wenn du nicht reich bist, weil Geld immer die Gefahr birgt, dich zu sehr darauf zu verlassen, als auf Gott. Nun sagte das Gleichnis aber, dass bei Gott nichts unmöglich ist, in Gottes unendlicher Barmherzigkeit kann Gott sogar Reiche gütig ansehen. Ich denke, wichtig für den Umgang mit Reichtum ist: ihn nicht zur Schau stellen, nicht auf großem Fuß leben, bescheiden sein, dir immer bewusst sein, dass andere, die genau so hart gearbeitet haben, wie du, nicht reich sind (Reichtum also nur ganz begrenzt dein eigener Verdienst ist).

Ich finde, man sollte, wenn man reich ist, großzügig sein und sein Leben mit Augenmaß führen Sich mal was gönnen, ok, aber halt das, was sich der Durchschnitt mal so gönnt. Teures Auto, Luxusyacht,Hotelzimmer für über 250 €, ok, letzteres mal für ganz besondere Anlässe, aber sonst braucht das eigentlich kein Mensch. Alles Geld darüber hinaus, sollte man spenden für Menschen, denen es schlechter geht, für Naturschutz, für Kultur.


Pfefferprinz  31.12.2022, 11:20

Dem kann ich mich nur anschließen.

Da ist kein Zusammenhang - außer vlt der, dass Reiche glauben könnten, keinen Gott (mehr) zu brauchen.

Ist das nicht Habgier und somit eine Todsünde?

LG.


annie80  31.12.2022, 11:25

Es kommt darauf an, wie man mit dem Reichtum umgeht.

Darfst du, reich wie Salomo, wenn du es schaffst! Aber warum gernießt du deine Freiheit nicht jetzt schon?

"Die Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann

In einem sonnigen Fischerdorf legt ein Fischer mit seinem kleinen Boot am Pier an. Er hat einen großen Thunfisch gefangen. Ein Berater, der gerade Urlaub macht, beobachtet den Fischer bereits seit einigen Tagen. Er gratuliert ihm zum heutigen Fang und fragt: „Wie lange warst Du auf See, um diesen Fisch zu fangen?“

Der Fischer antwortet: „Nur ein paar Stündchen.“

Daraufhin fragt der Berater: „Warum bleibst Du nicht länger auf See, um mehr Fische zu fangen?“

Der Fischer erwidert: „Dieser Fang reicht mir, um meine Familie für ein paar Tage zu versorgen.“

Der Berater ist verwundert: „Was tust Du denn mit dem Rest des Tages?“

Der Fischer erklärt: „Ich fahre nach Hause. Nach dem Mittagessen gehe ich mit meiner Frau spazieren und mache eine Siesta. Dann spiele ich mit meinen Kindern. Abends kommen Freunde, wir genießen den Fisch, trinken Wein und philosophieren über Gott und die Welt. Wie Du siehst, habe ich einen gut ausgefüllten Tag.“

Der Berater antwortet: „Ich habe studiert und kann Dir helfen. Wenn Du den ganzen Tag fischen gehst, fängst Du mehr Fische. Dann kannst Du die übrigen Fische verkaufen. Von dem Erlös kannst Du bald ein größeres Boot kaufen. Für dieses Boot heuerst Du zwei, drei Fischer an. Ihr werdet so viel fischen, dass Du schon bald mehrere Boote kaufen und eine eigene Flotte aufbauen kannst. Statt an einen Händler verkaufst Du die Fische direkt an eine Fischfabrik. Bald wirst Du soviel verdienen, dass Du eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen kannst. So sparst Du Geld und kannst die Produktion und den Vertrieb selbst kontrollieren.“ Der Berater wurde ganz euphorisch bei diesen Gedanken.

Der Fischer erwidert unbeeindruckt: „Und wie lange wird das dauern?“

„So etwa 15 bis 20 Jahre“, erklärt der Berater.

„Und was ist dann?“, fragt der Fischer.

„Dann kommt das Allerbeste“, antwortet der Berater: „Wenn die Zeit reif ist, verkaufst Du Dein Unternehmen und kannst aufhören zu arbeiten. Du kannst morgens ausschlafen, zum Spaß noch ein wenig fischen gehen und den restlichen Tag mit Deiner Familie und Deinen Freunden genießen.“

„Aber genau das tue ich doch jetzt schon“, sagt der Fischer, „nur dass meine Kinder dann aus dem Haus sind.“"

https://einfachachtsam.de/die-geschichte-vom-fischer-und-geschaeftsmann/#:~:text=Statt%20an%20einen%20H%C3%A4ndler%20verkaufst,ganz%20euphorisch%20bei%20diesen%20Gedanken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe schon sehr lange auf diesem Planeten