Contra Argumente gegen Ganztagsschulen?

3 Antworten

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Bei uns in der Provinz auf dem Dorf ging niemand in die Krippe oder den Hort oder die Ferienspiele. Wir waren froh, dass wir nach Hause gehen konnten zu unseren Großeltern, die sich sehr gut um uns kümmerten. Darum beneideten uns die Kinder aus der Nachbarstadt, die dort meistens hin mussten . Wir gingen nur halbtags ab 3 in den Kindergarten, weil da Vorschulerziehung stattfand.

Wir hatten viel mehr Freiheit in der Freizeitgestaltung und eine engere Anbindung an die Familie.

Heute kann man doch nachmittags auch in Vereine gehen. Man kann sich auch länger den Hausaufgaben widmen und individuell für die Schule lernen. Außerdem kann man sich dann die Leute aussuchen, die man sehen will und nicht unangenehme Klassenkameraden.

Ich war auf einer Ganztagesschule

Ich war zufrieden aber es hatte auch Nachteile:

  • man hat weniger Freizeit
  • Hausaufgaben übers Wochenende oder Ferien gibt es trotzdem
  • Das Essen in der Kantine ist nicht immer das Leckerste
  • Unterricht bis in den Nachmittag insbesondere im Sommer sind sehr anstrengend.

Weniger Zeit für individuelles, selbstbestimmtes Lernen.

Eine Nobelpreisträgerin hat schon in der Schulzeit (Halbtagsschule) zu Hause fast nur Biologie betrieben.

Einer meiner Schüler hat Hausaufgaben nur während der Schulzeit gemacht, wirkte im Unterricht mittelmäßig bis schwach. Sehr erfolgreich im Beruf.