Contra Argumente bei Erhöhung der Fleischpreise?

3 Antworten

Gerade Linksgruppierungen leben chronisch in dem Wahn, daß der Staat einfach autoritär Preise erhöhen kann.

Das kann er nicht, da sich Preise durch Angebote und Nachfrage bilden.
Es ginge nur in einem autoritären SED-Planwirtschaftsstaat.

In einer westlichen freien Wirtschaft kann der Staat lediglich die Umsatzsteuer erhöhen. Dann würden die Produkte tatsächlich für den Verbraucher teurer und der Staat würde mehr Geld einnehmen.

Aber was würde dann besser?

Es wäre keinerlei Anreiz für die Bauern, mehr Tierwohl zu schaffen. Wenn weniger Fleisch verkauft wird, ist der Markt unter Bedrängnis: Die Erzeugerpreise sinken tief, daher würden die Landwirte teils ihre Ställe leer stehen lassen und versuchen, anderswo Einkommen zu erzielen. Immer noch weniger Bauernkinder würden den elterlichen Hof übernehmen, weil man ja mit Landwirtschaft kein Geld verdienen kann. Der ländliche Raum würde wirtschaftlich zurückfallen, denn wenn der Bauer kein Geld verdienen kann, fehlt dieses Geld auch anderen Gewerben (Supermarkt, Bäcker, Handwerkern usw.).

Eine höhere Besteuerung würde also nur dem Veganerziel entsprechen, dass weniger Fleisch gegessen wird. Aber welchen Sinn macht das? Es fehlen alle stichhaltige Beweisen, dass ordentliches Fleisch in vernünftigen Mengen gesundheitsschädlich ist.

Weiterhin ist es ein Riesenmythos, daß das Weltklima durch Fleisch zerstört würde. Tiere plus ihre Futterpflanzen sind ein Nullsummenspiel. Das Tier setzt nur das CO2 frei, das die Futterpflanze eingesammelt hat. Molekülgenau, denn Materie entsteht nicht aus dem nichts.

Das Krakelen mit Methan ist auch nicht stichhaltig, denn Schweine, Geflügel, Fisch usw. setzen kein Methan frei. Und Rinder kann man methan-arm füttern.

Das Geschrei mit dem Regenwald ist ebenso unseriös. 60% des Sojas stammt aus den Süd-USA, nicht aus dem Regenwald. Milchbauern kaufen in der Regel gar kein Soja. Und die Regenwälder brennen nicht wegen Soja, die Regenwaldböden sind viel zu schlecht als dass man jahrelang Ernten exportieren könnte. Ginge der Sojaverbrauch zurück, dann würden auf kahlgeschlagenen Waldflächen Energiepflanzen angebaut und Sonstiges, was der Weltmarkt fordert.

Im Übrigen steigt ständig die europäische Soja-Erzeugung und dabei fällt kein Baum.

Es bleibt also die Grundfrage: Warum überhaupt sollte man den Menschen ein wertvolles Naturprodukt - Fleisch vermiesen und sie zu schlechterer Nahrung wie Brot und Nudeln drängen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – TU München
Lelem1604555 
Fragesteller
 12.11.2021, 07:30

Vielen dank!

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Es müssten nur - endlich - die horrenden Subventionen abgeschafft werden, dann würde Fleisch automatisch teurer werden !

Die vielzitierte Floskel "Zurück-zum-Sonntagsbraten" würde dann wieder in greifbare Nähe rücken...

  • Strafsteuern für bestimmte Lebensmittel sind willkürlich
  • Generell ist es unsozial und untauglich, über Preise (Marktfetischismus) bestimmte Ziele zu erreichen, denn reiche Leute juckt es nicht, arme Leute werden nur ausgeschlossen. Das widerspricht jedem Sozialstaats- und Gleichheitsgebot.
  • Was soll eigentlich das Ziel höherer Preise sein? Z.B. Nachhaltigkeit bei der Nahrungsproduktion könnte man sehr leicht über die gängigen landwirtschaftlichen Subventionen lenken.
  • Ein gewisses Maß an Fleisch ist zwingend benötigtes Grundnahrungsmittel und kann nicht einfach durch pflanzliche Ernährung völlig ausgeglichen werden.