Chronischer Personalmangel- Wie kann man Druck auf die Leitung ausüben?
Ich arbeite in einem Kindergarten mit sehr vielen (ich würde fast sagen űberproportional vielen) auffälligen Kindern.
Trotzdem sind wir ständig zu knapp besetzt durch reihenweise Kűndigungen, diverse schwangere Kolleginnen, Corona etc.
Jetzt ist es so, dass wir zusätzlich zu der sehr knappen Besetzung erfahren haben, dass wieder eine Kollegin schwanger ist und Arbeitsverbot hat. Alle Kollegen gehen seit Monaten auf dem Zahnfleisch und trotzdem muss die selbe Arbeit wie immer geleistet werden. Mit noch mehr auffälligen Kindern als vorher schon. Demnächst hat eine Vollzeit-Kollegin eine Woche Urlaub und wir überlegen jetzt schon, wie wir diese Woche wohl stämmen können. Die pädagogisch qualitative Arbeit leidet unter dieser Situation schon sehr lange. Bezugskinder werden hin und her geschoben und Eltern beschweren sich über diese Zustände.
Leider wird von Leitungs- bzw Trägerseite immer nur gesagt, dass das halt jetzt so ist und es halt irgendwie so gehen muss und man ja keine neuen Kollegen (in der benötigten Stundenanzahl) herzaubern kann. Stattdessen wird man dann vertröstet, dass ja demnächst eine Springerkraft (40%) käme. Uns fehlen aber deutlich mehr als diese 40 % gerade jetzt wo auch noch eine weitere 100%Kraft durch Schwangerschaft ausfällt.
Ich frage mich: Wie können wir als Team Druck ausüben und den Träger unter Druck setzen? Welche Möglichkeiten hat der Träger, das Team dauerhaft zu entlasten? Könnte er beispielsweise die Öffnungszeiten verkürzen? Oder könnte man verweigern, besonders schwierige Kinder (mit teilweise beratungsresistenten oder überforderten Eltern) weiter zu betreuen bzw den Platz kündigen (privater Träger)..... Welche Möglichkeiten haben wir als Team zu signalisieren, dass es so nicht mehr weitergehen kann und was kann der Träger wirklich effektiv ändern? Diese Chause haben wir seit 2 Jahren als Dauerzustand und es ändert sich nicht wirklich was daran.
2 Antworten
Verweigern Kinder aufzunehmen dürfte man nur mit triftigen Grund... Zumindest die Erzieher:innen nicht, sondern nur die Leitung selbst - ihr leitet die KiTa ja nicht. Wie ich raus lese, trifft das auf fast jedes Kind zu.
Ihr habt ja Teamsitzungen und könnt das Problem vermehrt ansprechen, wenn das nichts bringt, dann könnt ihr generell Streiken gehen, und dass sich die Eltern dann beim Träger beschweren.
Sehe ich ähnlich. Keiner kann was für diese Situation, aber die Leitung kann sich nicht damit rausreden, dass das "eben so ist". Eine Freundin von mir war als KiTa-Leiterin in ähnlicher Situation und wurde vom Träger komplett allein gelassen. Sie hat das über 2 Jahre mitgemacht....jetzt ist sie selber schwer krank und kann nicht mehr arbeiten gehen. Lass(t) das nicht mit dir/euch machen, dass man euch aussaugt und es einfach so hinnimmt, dass ihr nicht mehr könnt. Und Streiken ist immerhin EINE Option, auf eure Situation aufmerksam zu machen! Ihr müsst euch allerdings über Maßnahmen einig sein, die ihr gemeinsam ergreift. Das ist ganz wichtig!
Wenn ihr geschlossen kündigt, muss der Träger sich auf euch zubewegen.
Arbeitsplätze gibt es in diesem Bereich mehr, als Personal.