Christliche Gemeinschaften, was ist der Unterschied?
Auf die großen Kirchen bezogen wie die:
- Katholische Kirche
- Evangelische Kirche
- Orthodoxe Kirche
Was ist der wesentliche Unterschied zwischen den drei „Gruppierungen“?
6 Antworten
Alle christlichen Kirchen berufen sich auf Jesus Christus als den Messias, als Gottes Sohn, als Gott in Menschengestalt. Die Unterschiede sind zum Teil kultureller Natur, zum Teil beruhen sie auf unterschiedlichen Interpretationen und verschiedenen Gewichtungen bestimmter Aspekte. Dass daraus Kirchenspaltungen entstanden, war fast immer auch ein Ausdruck von Politik und weltlichen Machtkonstellationen.
Die katholische – oder genauer: damals noch die lateinische Kirche und die Orthodoxie haben sich um das Jahr 1054 an einem Detail des großen Glaubensbekenntnisse gespalten, dem Filioque. Zu der Spaltung wäre es aber vermutlich nicht gekommen, wenn nicht auch die Herrschaft zwischen dem Westen und dem Osten gespalten gewesen wäre. In den Fragen des Amtsverständnisses, der Sakramente und weiter Teile der Theologie sind sich beide Kirchen(-familien) eigentlich noch immer ziemlich ähnlich. Die wichtigsten Unterschiede sind die Form der Gottesdienstfeier nach byzantischer oder römischer Tradition, und die Position des Papstes, der für die römisch-katholische Kirche Oberhaupt des ganzen Christentums, unfehlbar in der Lehre und oberster Richter in allen Kirchenfragen ist. Für die Orthodoxie ist er nur der Patriarch eines anderen Flügels und damit auch nur für seinen Flügel des Christentums verantwortlich.
Charakteristisch jedenfalls für die römisch-katholische Kirche, ich vermute allerdings, dass es ähnlich auch in der Orthoxie ist, ist die Autorität des Lehramtes – des Pfarrers, des Bischofs und zuvorderst des Papstes. Sie legen die Bibel und die Traditionen z.B. der Kirchenväter aus, und definieren damit verbindlich, was zu glauben ist und wie der gute Christ zu leben habe.
Die Trennung zwischen Evangelisch und Katholisch entstand Anfang des 16. Jahrhunderts. In der lateinischen Kirche waren viele Sitten entstanden, davon leider auch einige sehr unchristliche zu nennende: Ämterhäufung, Nepotismus (Vetternwirtschaft), Käuflichkeit etc. Diese wurden von verschiedenen Theologen zu Recht kritisiert, am prominentesten Luther, Zwingli, Calvin, aber es gibt noch viele weitere, die Reformen forderten. Daher auch der Name „Reformation“ für diese Epoche. Im Versuch, die Kirche wieder zu ihren Grundsätzen zurückzuführen, wurde so unter anderem gefordert, alle Regeln und Gebote müssten sich direkt aus der Bibel ableiten lassen („sola scriptura“), sonst seien sie nichtig. Diese starke Betonung der Bibel, des Evangeliums ist bei heute kennzeichnend für die evangelischen Kirchen. Darüber hinaus hat sich aber auch eine ganz andere Struktur entwickelt: Die evangelischen Kirchen sind synodal strukturiert, dass heißt es gibt verschiedene Formen und Formate der Mitwirkung aller Mitglieder in Versammlungen oder durch Wahlen. Dies beinhaltet auch die Frage, wer die Kirchenleitung ausüben soll.
Auch wenn die evangelischen Pastorinnen und Pastoren die Verantwortung haben, die Bibel im Gottesdienst gemäß den Bekenntnissen ihrer Kirche auszulegen, liegt es doch an jedem Gläubigen selbst, die Bibel zu studieren und seine eigenen Konsequenzen für sein persönliches Leben zu ziehen.
Der Hauptunterschied der evangelischen und der katholischen Kirche ist das Abendmahl. Für die evangelische Kirche ein Gedenkmahl. Für die katholische Kirche die Wandlung von Fleisch und Brot in Leib und Blut von Jesus Christus. Eher bei der katholischen Kirche liegt die evangelisch-lutherische Kirche.
Ein weiterer grosser Unterschied, das Papsttum.
Mehr dazu unter diesem Link.
https://www.dw.com/de/was-protestanten-und-katholiken-trennt/a-37856042
https://de.euronews.com/2016/11/25/katholiken-und-orthodoxe-was-sie-eint-was-sie-unterscheidet
Die katholische und orthodoxe Kirche hat sich durch und von der Politik und internen Machtinteressen über die Jahrhunderte verändern und vom Ursprung wegführen lassen hin zu einem weltlichen Religionshaufen.
Die evangelische Kirche hat mit der Reformation also dem die alte biblische Form zurückbringen wollend ganz gut begonnen, hat sich aber dann auch verweltlichen und liberalisieren lassen.
Ich rate von allen 3 Konfessionen ab und empfehle die Freikirchen aber auch nicht uneingeschränkt. Kommt hald immer auf die Ortsgemeinde an.
Mfg
Was die Evangelien sind kein direktes Wort Gottes? Das wiederspricht dem biblischen Selbstverständnis.
Na und darin liegt auch genau der Ursprung der mannigfaltigen Konfessionen, dass sich die Kirchen ihre eigenen Lehren und Dogmen zurechtgerückt haben und nicht sola scriptura sich bei eindeutigen Aussagen der Bibel an diese gehalten haben aber wiederum bei nicht klaren Stellen ein Dogma daraus machten.
Die meisten Menschen werden auch dann in ihre Konfession hineingeboren und entscheiden sich nicht selber. Wäre die eigene Entscheidung im volljährigen Alter ausschlaggebend hätten wir ein anderes Bild.
Doch, dass die Evangelien nicht von Gott in die Feder diktiert wurde, entspricht zum Beispiel genau dem Vorwort von Lukas:
1 Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. 2 Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. 3 Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. 4 So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
Wenn dem tatsächlich so wäre würde es den folgenden Versen wiedersprechen.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.
2. Timotheus 3:16-17 SCH2000
Strong's g2315
- Lexikalisch: θεόπνευστος
- Transliteration: theopneustos
- Wortart: Adjektiv
- Phonetische Schreibweise: theh-op'-nyoo-stos
- Definition: Von Gott eingegeben, von Gott inspiriert, auf die Inspiration Gottes zurückzuführen.
- Herkunft: Von theos und einer mutmaßlichen Ableitung von pneo; göttlich eingeatmet.
- Verwendung: durch Gottes Eingebung gegeben.
- Übersetzt als (Graf): Gott-gehaucht (1).
Womöglich widersprechen sich die biblischen Texte manchmal gegenseitig? Womöglich muss man darum davon ausgehen, dass sie zwar in Gottes Unendlichkeit alle wahr sein mögen, wir als beschränkte Menschen aber trotzdem aufgefordert sind, nach unserem besten Wissen und Gewissen sie im Sinne der grundsätzlichen Botschaft Jesu „Liebe deinen Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ individuell zu verstehen und zu leben suchen?
Die Bibel ist Gottes unfehlbares Wort. Das wiederspricht sich nicht. Aber bei nicht eindeutigen Versen oder Fragen zählt was du sagst, dass der Christ dazu aufgefordert ist nach besten Wissen und Gewissen zu handeln und alles am doppelgebot der Liebe zu prüfen.
Dass die Bibel „Gottes unfehlbares Wort“ sei, ist nur eine Sicht auf die Bibel. Ich glaube – und bin damit auch nicht alleine –, dass die Bibel „das Wort Gottes in den Wörtern der Menschen“ ist. Das heißt, auch die Bibel ist nicht unfehlbar, weil die Menschen es nicht sind. Darum kann ich mit meinem Glauben auch mit Widersprüchen innerhalb der Bibel gut leben. Warum wird zum Beispiel für bestimmte „Gräuel“ im alten Testament der Tod gefordert? – beim 5. (nach anderer Zählung 6.) Gebot stehen keine Ausnahmetatbestände definiert, sondern es sagt klipp und klar: „Du sollst nicht töten“!
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.
Matthäus 5:18-19 SCH2000
Der inspirierte Urtext ist unfehlbar. Da:
Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.
2. Petrus 1:20-21 SCH2000
In den Übersetzungen der Bibeln haben sich Fehler eingeschlichen. Aber schon rein die archäologischen Funde der Manuskripte zeigen uns wie unübertroffen gut die Überlieferung ist.
Das Gebot du sollst nicht töten interpretierst du einfach nur falsch. Natürlich darf der Mensch töten er darf Tiere töten und jesus selbst hat getötete Tiere gegessen. Der Staat darf auch Menschen töten weil er die Schwert Gewalt von Gott bekommen hat. Und die Vollstrecker dieser Urteile sind Menschen. Was der Mensch jedoch nicht darf und das ist bei diesem Gebot gemeint ist morgen. Der Mensch darf nicht morden. Recht: vorsätzliche Tötung einer Person unter qualifizierten Umständen. Nach deutschem Strafrecht ist ein Mörder, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.
Du bastelst dir deinen eigenen Gott wenn du die kriegerischen Aspekte Gottes aus dem Alten Testament verleugnest und auf rein menschliche Fehlbarkeit umdeutest.
Und Du begehst einen Zirkelschluss, wenn Du die Unfehlbarkeit der Bibel mit Bibelzitaten zu belegen versuchst.
Begeht man auch einen zirkelschluss wenn man eine mathematische Gleichung mit den Regeln der Mathematik lösen will?
Mathematik funktioniert nicht ohne das Grundtheorem, dass 1+1=2 ist. Dieses ist allerdings nicht beweisbar, nur so definiert. Dann aber lässt sich alles andere daraus ableiten. Und mit dieser Grundannahme ist die Mathematik eine gut funktionierende Technik.
Zurück zum Glauben: Man kann sich ein geschlossenes Weltbild und ein funktionierendes religiöses Gefüge darauf aufbauen, wenn man von der Bibel als „unfehlbares Wort Gottes“ ausgeht. Und wenn das Dein Glaube ist, bitte, wir haben Glaubensfreiheit. Mein Glaube ist es nicht, und für mich tun sich bei der wortwörtlichen Auslegung eben nicht nachvollziehbare Widersprüche auf, die sich mit meiner Sicht auf die Bibel für mich besser erklären lassen. Und darum ist es mir wichtig, hier aufzuzeigen, dass es verschiedene Blickwinkel gibt, und nicht bloß eine für alle bindende Sichtweise.
Also glaubst du nicht dass Jesus Gottes Sohn ist und dass er von den Toten auferstanden ist?
Wie kommst Du darauf? Nur weil ich vermute, dass die menschlichen Zeugnisse über Jesus Christus inklusive der Bibel in Details oder auch in einzelnen Episoden durchaus irren können bzw., dass die göttliche Wahrheit nur zwischen den Zeilen – aber eben nicht im wortwörtlichen Verständnis zu finden sei, heißt das nicht, dass ich diese Glaubensgrundsätze ablehne.
Damit stellst du dich über die Schrift. Dein Schriftverständnis ist entscheidend und was du für wahr oder authentisch hältst. Wie gehst Du dabei vor? Was in der Bibel dürfen wir dann wortwörtlich nehmen und was nicht?
Richtig, mein Verständnis oder anders, mein Verstand, wie ihn Gott mir nun mal gab, sind entscheidend. Ich drücke mich nicht davor, eigene Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen umzugehen. Das sehe ich als meine Verantwortung als „freier Christenmensch“, alles zu prüfen und (nur) das gute zu behalten (vgl. 1. Thess 5,21).
Und du entscheidest was gut und nicht gut ist. Wenn deiner oder unser sündiger Menschenverstand das Maß der Dinge ist....dann gute Nacht.
Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft; denn es steht geschrieben: »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen«. Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, verkündigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, sowohl Juden als auch Griechen, [verkündigen wir] Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, damit [es geschehe], wie geschrieben steht: »Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!«
1. Korinther 1:18-31 SCH2000
Du hast jedenfalls für Dich entschieden, dass Du die Bibel als 1zu1 und durchgehend gut und richtig ansiehst. Ich habe da wie gesagt einen anderen Glauben, und dabei müssen wir es wohl gegenseitig belassen.
Die Orthodoxie ist sich, was die richtige christliche Lehre betrifft, uneinig. Und sie ist nationalistisch.
Die Evangelische Kirche geht immer mit dem Zeitgeist. Deshalb ist sie heute links, während sie vor 80 Jahren rechts, nazi war.
Die Katholische Kirche geht ihrem Weg immer mit Gott!
Das sind die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen drei großen Kirchen!
Die katholische Kirche behauptet genau wie jede andere Kirche, dass sie grundsätzlich am besten wisse, was Gottes Wille sei. Leider gibt es aber mehr als hinreichend Beispiele, dass auch katholische Amtsträger reihenweise so grundlegende Gebote gebrochen haben, dass der Zweifel an dieser Aussage leider seine Berechtigung hat.
Wer wirft hier gerade Steine und behauptet gleichzeitig, seine Kirche sei sündenfrei?
DU hast Steine auf andere Sünder geworfen, nicht ICH. Mich interessieren die Sünden anderer nicht, auch deine nicht! Mich interessieren nur meine eigenen Sünden!
Und was ist denn die Kirche? Die Kirche ist Gottes Reich auf Erden, in dem Gottes Volk lebt, das aus Suendern und Heiligen besteht!
...und um es noch was komplexer zu machen:
Die Gesamtheit aller Kirchen ist NICHT deckungsgleich mit der Gemeinde Christi, von der in der Bibel die Rede ist.
Das kann man so empfinden, aber man kann es auch ganz anders formulieren: