CHEMIE STUDIUM - JA ODER NEIN?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich überlege auch schon sehr lange, ob ich Chemie studieren soll. Was ich bis jetzt herausgefunden haben ist, dass das Studium sehr zeitaufwendig sein soll und man, weil man bis zum Master bzw. Doktortitel studieren sollte, "auf dem Weg" vergessen könnte, warum man das überhaupt alles tut. Das Studium besteht aus praktischen und theoretischen Teilen und die Regelstudienzeit beträgt nach 3-jährigem Bachelor, 2-jährigem Master und der 3-järigen Doktorarbeit 8 Jahre. "Die meisten Stellenangebote setzen einen Masterabschluss oder eine Doktorarbeit voraus.", "Nicht nur die chemische Industrie stellt Chemiker für Entwicklung, Produktion und Verkauf ein, auch Betriebsberater und Marketingagenturen bieten zahlreiche Jobs für Naturwissenschaftler an. Die Gehälter in der Chemie sind entsprechend gut. 2009 betrug der tarifliche Jahreslohn für promovierte Chemiker im zweiten Berufsjahr stolze 62.590 Euro. Somit sind derzeit die Bereiche der Chemie- und Pharmaindustrie unter den drei am besten zahlenden Branchen. Allerdings wird für die meisten Stellen der Abschluss einer Doktorarbeit vorausgesetzt." http://www.uni-bielefeld.de/chemie/fachschaft/Chemiestudium.html Hoffe das beantwortet deine Frage mfg

"Die Arbeitslosigkeit unter Akademikern ist generell gering, aber die Naturwissenschaften bieten einen besonders aussichtsreichen Arbeitsmarkt. Gerade Chemiker sind sehr gefragt, und das bei weitem nicht nur in der chemischen Industrie. Die zahlreichen Softskills, die ein Chemiker im Laufe seines Studiums erwirbt (Teamfähigkeit, Organisationsfähigkeit, Recherche und Frusttoleranz, um einige zu nennen) machen ihn auch in der Geräteentwicklung, dem Marketing oder der Betriebsberatung zu einem guten Angestellten. Darüber hinaus finden zahlreiche Chemiker im öffentlichen Dienst eine Anstellung. Insbesondere die mit dem abgeschlossenen Studium nachgewiesene Fähigkeit, sich schnell und selbstständig in neue Themengebiete einzuarbeiten, ist sehr gefragt." http://www.uni-bielefeld.de/chemie/fachschaft/warum_chemie.html

1
@maryflorence

@maryflorence Aussagen in solchen Texten, wie "Die zahlreichen Softskills, die ein Chemiker im Laufe seines Studiums erwirbt (Teamfähigkeit, Organisationsfähigkeit, Recherche und Frusttoleranz, um einige zu nennen) machen ihn auch in der Geräteentwicklung, dem Marketing oder der Betriebsberatung zu einem guten Angestellten." sind im Prinzip Humbug, da das auf jeden naturwissenschaftlichen Studiengang, bzw. eigentlich auf jeden Studiengang zutrifft, das das ja auch der SINN des Studiums an einer Universität ist. Und man darf ja nicht vergessen, dass es auch noch genügend Informatiker, Mathematiker, Physiker, Materialwissenschaftler gibt, die oft vom Profil ähnlich aufgestellt sind.

1

Stimmt, das Studium ist sehr zeitaufwendig (soll etwa 52-72 Std./Woche). Man sagt "98% aller Chemiker machen ihren Doktor".

0
@Xeasnio

98% derer, die den Master haben, aber bis dahin ist es ein langer, langer Weg ;-)

Die Abbruchrate in Chemie ist in den ersten Semestern (bei uns) relativ hoch, weil viele das Studium unterschätzen oder das zulassungsbeschränkungsfreie Studium nutzen um später zu Bio- oder Pharmazie zu wechseln.

Die Chemie im Studium unterscheidet sich sehr von dem was man in der Schule macht, man muss viel mehr rechnen und man gibt sich nicht mehr mit groben Abschätzungen zufrieden - damit komme manche nicht klar, auch wenn sie in der Schule vielleicht noch ganz gut waren ;-)

2
@Kaeselocher

stimmt... und man muss dazu sagen, dass man sich die Regelstudienzeit ziemlich abschminken kann... die schaffen höchstens 10% der Studienanfänger, fast die Hälfte ist nach dem 2. Semester weg...aber nichts destotrotz, wenn man leidenschaftlich dabei ist, denke ich, dass man es auch durchzieht und kann ;)

0

In der Regelstudienzeit schafft es aber bei weitem nicht jeder, die meisten brauchen ein zwei Semester länger bis zum Bachelor, da man aufgrund nicht bestandener Prüfungen i.welche Praktika nicht machen kann etc.

Beim Master/Doktor siehts glaube ich ein bisschen anders aus, da ist das nicht mehr so streng vorgegeben.

0

Ein Chemiestudium ist eine tolle Sache. Wenig Studenten, keine Massenv­orlesungen, und viele praktische Übungen im Labor bei intensiver Betreuung.

Die Schattenseite ist, daß speziell die Labor­übungen sehr zeit­aufwendig sind; in manchen Semestern stand ich 30 Wochen­stunden im Labor, dazu kommen natürlich noch Vorlesungen und Übungen. Man sollte nicht über­mäßig hasen­füßig sein, denn irgend­einen Stink­stiefel (oder gar Feuer­zauber) erlebt jeder während des Studiums.

Man darf auch nicht völlig matheavers sein. Die Physikalische Chemie ver­langt da schon ein bißchen etwas, und man sollte ein bißchen Freude an Integralen, totalen Differentialen, Fourier­transforma­tionen und unitären Matritzen mit­bringen (oder eine solche Freude während des Studiums entwickeln). Sonst kommt man zwar vielleicht gerade so durch, hat aber keinen Spaß daran.

Vorkenntnisse braucht man nicht viel, das wird in den ersten zwei Semestern alles nochmal durchgekaut.

Nach dem Studium ist von Industrie, Biotechnologie, Forschung bis zur Verwaltung als Umweltbeauftragter mehr oder minder alles drin.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Hallo, ich studiere selbst Chemie und das bisher genannte trifft auf jeden Fall zu.

Das Studium ist Zeit- und rechenaufwendig, gerade in den ersten Semestern ist das Volumen an Stoff ziemlich groß. Man muss sich darauf einstellen, wärendnder Praktika den ganzen tag an der Uni zu verbringen, stundenlange Protokolle (ab) zu schreiben, es gibt eine unerschöpfliche Quelle an Verbindungen und Mechanismen, die ein Chemiker auswendig können sollte und den Mathe- und Physikanteil sollte man keinesfalls unterschätzen!

Trotzdem ist es super, denn man bekommt gleich zu Beginn ein völlig neues Verständnis der Chemie, viele DInge, die man in der Schule nur unzulänglich erklären konnte werden klar, wenn man neue Modelle kennen lernt - auch wenn das aneignen dieser modelle eben ein gewisses Pensum an Arbeit erfordert.

Wer sich wirklich für ein Chemiestudium interessiert sollte sich trotzdem über den Aufwand im klaren sein! Zeit für die ein oder andere Feier findet sich trotzdem IMMER! ;-)

Die Jobchance sind in jedem Fall ziemlich gut, Chemiker haben ein breites Feld in dem sie eingesetzt werdne können, jedes industrielle Unternehmen hat i.wo einen Platz für Chemiker, sei es im Lebensmittelsektor oder im Mechanik-Sektor - Stichwort: Maschinenöle und Kühlmittel! Auch die Forshcung ist gefragt!

Stimme weitesgehend zu, aber was die Jobchancen angeht, ist es nicht so leicht, wie hier angedeutet. Promotion ist nachhinein mehr oder weniger Pflicht und das wurde mir in mehreren Beratungen seitens der Uni, sowie von Dozenten bestätigt. Viele wissen das nicht und fragen dann ganz perplex, muss ich wirklich noch 8 Jahre an der Uni sein und geht es nicht mit Bachelor oder Master.

Und selbst mit Promotion gibt es wirklich nicht die Stellenanzahl, dass einem die Industrie etc. die Bude einrennen. Auch da muss man sehr fexibel sein, deutschlandweit suchen und/oder sogar ins Ausland gehen.

Das alles sollte man zusätzlich schon bedenken.

2

Ich studiere ab kommenden Wintersemesterbeginn (1. Oktober) angewandte Chemie. Und die Informationen die ich bis dato rangetragen habe, wie gut die Chancen danach sind, sollen bestätigt von Studenten und von 'nem Professor in Richtung gehen, wie es sich bei den Ingenieuren tut.

Das Bild soll immer das gleiche ergeben: Chemiker sind gefragt, von Jahr zu Jahr mehr denn je.

Wenn sie Fragen zum Chemiestudium hat, kann sie diese gerne stellen. Hier bekommt man denke ich relativ viele Antworten. Mitunter sind hier viele Chemiestudenten vorhanden.

Heute hab ich die neue Ausgabe der "Nachrichten aus der Chemie" von der GDCh (Gesellschaft deutscher Chemiker) in meinem Briefkasten entdeckt:

Direkt auf der Titelseite: "Hochschulstatistik 2013" ... könnte interessant für dich sein, ziemlich detailliert und sämtliche deutschen Unis und FHs mit Chemiestudiengängen wurden vollständig erfasst, auch mit Einsteigerquoten ins Berufsleben und allen pipapo... ich schick dir einfach mal den link, die statistik ist echt gigantisch wie jedes jahr ;)

https://www.gdch.de/index.php?id=1521