Chef will einen Aufhebungsvertrag?
Hallo, ich bin seit über 3 Jahren bei einer Firma angestellt. Die Arbeit gefällt mir nicht so, da ich mich unterfordert fühle und war auch oft krank, aufgrund von psychischen Problemen. Jetzt hatte ich ein Gespräch beim Chef wo er gesagt hat, dass von beiden Seiten ein Aufhebungsvertrag unterschrieben werden soll, da ich ihm zu oft krank bin.
Eine blöde Sache noch die ich getan habe während meines Krankschreibens: ich habe an mehreren offiziellen Fußballspielen teilgenommen und mein Abteilungsleiter hat dies herausgefunden und natürlich dem Chef mitgeteilt. Das weitere Blöde ist, dass ich ein Grund für die Krankheit angegeben habe, nämlich Rückenschmerzen. Aber Rückenschmerzen nur, wenn ich viel stehe (wie auf Arbeit), aber nicht wenn ich mich bewege, also Sport mache. So hab ich meinem Abteilungsleiter auch gesagt.
Wer kann mir sagen, wie ich da am besten vorgehe.
9 Antworten
Wenn du selbst kündigst oder einen Aufhebungsvertrag unterschreibst, ist es ziemlich sicher, dass du eine 3-monatige Sperre beim ALG1 bekommst.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass du ohne den Aufhebungsvertrag dann eine Kündigung vom Arbeitgeber bekommst. Wenn er hier als Grund nimmt, dass du gar nicht arbeitsunfähig warst und somit unentschuldigt der Arbeit ferngeblieben bist, dann ist das eine verhaltensbedingte Kündigung. Dies würde er dann vermutlich auch in der Arbeitsbescheinigung für die Arbeitsagentur angeben. Und auch das kann zu einer Sperre führen, weil du damit die Arbeitslosigkeit selbstverschuldet hast.
Gegen diese Kündigung könntest du natürlich vor dem Arbeitsgericht mit einer Kündigungsschutzklage vorgehen. Hier müsstest du dann aber eventuell deinen Arzt von der Schweigepflicht entbinden, damit dieser bestätigt, dass du in der Zeit doch arbeitsunfähig warst UND dass die Fußballspiele kein Verhalten waren, was deiner Genesung im Weg stand. Also auch hier wackelig, dass die Klage positiv für dich ausgeht...
Ich würde dir empfehlen, dich eventuell noch mal von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht beraten zu lassen. Der kann besser einschätzen, welches Vorgehen aus rechtlicher Sicht die besten Aussichten für dich bietet. So tendenziell würde ich wohl dazu raten, dass du dich vom Arbeitgeber kündigen lässt anstatt den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Und vor allem, dass du dir schnellstmöglich einen neuen Job suchst, um möglichst wenig Probleme wegen der Sperre beim ALG1 und somit fehlender Einnahmen für bis zu 3 Monate zu haben!
Denke dein Chef möchte dich los werden, was ich in gewisser Weiße verstehen kann, da du gelogen hast und das Vertrauen beschädigt hast.
Ich würde ihm zu erkennen geben das ich durchaus bereit wäre zu gehen, wenn er denn eine kleine Abfindung zahlt, und dafür sorgt das ich ein gutes Zeugnis mit bekomme und die Kündigung zum Monatsende geschieht. Bei einem komischen Datum sieht der nächste Arbeitgeber direkt das etwas nicht stimmt. Also wenn Kündigung, dann zum 31. des Monats. Das Zeugnis soll er dir vorher zur Prüfung geben, und nur akzeptieren wenn es in Ordnung ist.
Viel Glück.
Hallo! Die Situation ist wirklich heikel, vor allem wegen der Teilnahme an den Fußballspielen während deiner Krankschreibung. Es ist wichtig, hier schnell und besonnen zu handeln. Ein Aufhebungsvertrag kann sinnvoll sein, aber du solltest unbedingt darauf achten, dass du dabei finanziell nicht benachteiligt wirst.
Ich war mal in einer ähnlichen Lage und habe mir damals Unterstützung geholt. Dabei hat mir der Ratgeber von https://abfindung-ratgeber.de extrem geholfen, besonders beim Thema Abfindung. Zusätzlich hatte ich einen Anwalt an meiner Seite, der mir geholfen hat, das Beste rauszuholen. Die Abfindung hat mir dann einen super Übergang zu meinem neuen Job ermöglicht. Soll man nicht denken, aber für mich hat sich das ganze damals von einer aussichtslosen Situation in einen entspannten Übergang zum neuen Arbeitgeber gewandelt. Also: Kopf nicht hängen lassen und (zumindest ab jetzt) taktisch vorgehen! ;)
Alles Gute!
Du unterschreibst das nicht, er soll dich kündigen, wenn er will.
Ich würde mich kündigen lassen anstatt einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.