Charakterisierung - Bewerten?

1 Antwort

Ich habe deinen Aufsatz nur kurz überflogen und dabei sind mir einige Rechtschreibfehler bzw. Ausdrucksfehler aufgefallen:

Im letzten Absatz:

Sie hat Gefallen daran andere zu demütigen, möchte aber aufgrund ihres Verhältnisses zu ihrem Vater selbst nicht gedemütigt werden. Man kann mutmaßen, dass sie an einem Stockholm-Syndrom leidet, da sie ihren Vater dafür liebt*, dass er sich an ihr vergangen hat*.

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Ich will deinen Inhalt nicht verbessern. Aber achte auf Rechtschreibfehler, Grammatikfehler (Verhältnisses), Ausdrucksfehler (NICHT!!!! "selber" sondern "selbst"), Zeichenfehler (das Komma und der Bindestrich) und dass du nicht die Zeiten wechselst (auf einmal das Präteritum verwendest, obwohl hier das Präsens hingehört bzw. für Vergangenes das Perfekt).

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Und noch kurz zu deiner Einleitung, die du sehr gut etwas kürzen kannst.

Bild zum Beitrag

Der 2006 von Andrea Maria Schenkel veröffentlichte Roman "Tannöd" handelt von dem gleichnamigen Dorf, in dem eine Familie auf ihrem Hof ermordet wird.

Durch die Gedanken der einzelnen Dorfbewohner und Zeugen erfährt der Leser allmählich nach und nach Informationen, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

Die folgende Charakterisierung beschreibt Barbara Spangler, eine der Hauptfiguren des Romans.

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(ich würde es dabei belassen)

Nun zum Hauptteil:

Grammatikfehler reiht sich an Grammatikfehler: sie besitzt einen Hof, den sie...

... ihren zwei Kindern, Marianne und Josef, ... [NICHT!!! die Marianne]

Als Barbara schwanger mit Marianne ist, wandert ihr Mann Vinzenz nach der Hochzeit nach Amerika aus.

usw.

Warum schreibst du so geschwollen: Es wird zur Kenntnis gebracht??

Es reicht, wenn du das weglässt und damit beginnst und im 1. Satz des Hauptteils schreibst:

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Barbara Spangler, die während der Kartoffelernte auf einem Feld zur Welt gekommen ist (S. 81), wird als "junge Bäuerin" beschrieben (S. 38).

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Aber den Rest zu korrigieren, das ist mir ehrlich gesagt zu viel Arbeit.

 - (Schule, Deutsch, Sprache)
Dilo4777 
Fragesteller
 12.01.2024, 18:27

Vielen Dank ! Ich habe meine Charakterisierung überarbeitet und neue Informationen ebenfalls hinzugefügt. Danke, dass du mir dabei geholfen hast. Ich schreibe immer so geschwollen, weil ich denke, dass das meinen Schreibstil positiv beeinflusst. In der Schule wird man ja immer aufgrund der Sprache, statt dem Inhalt mehr bewertet, daher mach ich das leider immer so, sonst hätte ich immer nur Barbara geschrieben 🥲. Den letzten Aspekt hab ich nicht korrigiert, weil ich die Reihenfolge etwas besser finde, wenn ich zuerst anfange, dass sie jung ist ,eine Bäuerin usw… anstatt damit zu beginnen, dass sie auf einem Feld geboren wurde. Aber sonst hab ich alles zu Herzen genommen ! Ich könnte es dir schicken, wenn du es dir nochmal anschauen möchtest.

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rhenusanser  12.01.2024, 19:35
@Dilo4777

Ich denke, das mit dem Schicken ist nicht nötig.

Als Tipp: anstatt immer "Barbara" zu schreiben, kannst du auch "die Protagonistin" schreiben. So nennt man Hauptfiguren.

Es ist in Ordnung, wenn du deine Reihenfolge beibehältst. Es soll ja dein Aufsatz bleiben. Deshalb habe ich auch geschrieben: ich möchte nicht deinen Inhalt korrigieren.

Was mir noch aufgefallen ist:

du schreibst: Obwohl ihr Vater über "einen Batzen Geld" verfügt, ...

--> falls das genau so im Text steht, dann setze es doch in Anführungszeichen --> oder schreibe besser: viel Geld verfügt

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außerdem überlege, ob B. wirklich geizig ist oder einfach nicht genug Geld hat, um ihren Kindern neue Dinge zu kaufen?? Nicht automatisch wenn der Großvater reich ist, dann ist es die Muter (hier Barbara auch) --> aber das ist nur eine Frage von mir, denn ich kenne das Buch nicht.

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Aber ein weiterer ungünstiger Ausdruck, den du ändern musst ist: ....weil sie schlimmen Ärger gibt, wenn Marianne nicht gemäß auf ihren Bruder Josef aufpassen kann. [falls das Wort "gemäß" wieder genauso im Text vorkommt, setze es bitte in Anführungsstriche, denn diesen Ausdruck, verwendet man so nicht. Oder du verwendest einen anderen Ausdruck, den ich dir nach dem Schrägstrich hinschreibe]

besser: Ebenfalls wird sie von Marianne als streng bezeichnet, weil es schlimmen Ärger gibt, wenn Marianne nicht "gemäß"/ordentlich auf ihren ...

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Dilo4777 
Fragesteller
 12.01.2024, 19:59
@rhenusanser

Danke für die Tipps !!. Darf ich auch Protagonistin schreiben, wenn es mehrere Hauptfiguren gibt. Ich hatte nämlich immer da die Sorge, dass meine Lehrerin z.B schreiben würde: es gibt mehrere Protagonisten und denkt ich wüsste nichts davon. Das ist tatsächlich auch schwierig in dem Buch : Mörder, Vater , Tochter , Mutter abzuwägen. Das mit dem Batzen Geld stand im Buch, aber das mit den Anführungszeichen ist ein guter Hinweis !!!! Die Dorfbewohner bezeichnen die komplette Familie als Eigenbrötler. Der Vater hat ihr den Hof überschrieben und es stand auch drin , dass sie als Spende 500 Mark der Kirche gegeben hat. Aber ich war mir da auch etwas unsicher. Das Wort gemäß hab ich von mir, das änder ich dann lieber in Ordentlich !!! Danke.

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Dilo4777 
Fragesteller
 12.01.2024, 20:03
@rhenusanser

Welche Schulnote würdest du insgesamt persönlich geben, ehrliche Meinung. Ich hatte bei meiner letzten Klausur 10 Punkte( 2-) und einen Notenpunkt wegen meiner ganzen Ausdrucksweise abgezogen bekommen, sonst hätte ich 11. Ich könnte es gut zu 13 P auf dem Zeugnis schaffen, wenn ich die Arbeit gut schreibe :(

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rhenusanser  13.01.2024, 12:32
@Dilo4777

Da ich nicht weiß, wie ausführlich ihr die Charakterisierung machen dürft, kann ich nichts bewerten. Für meinen Geschmack ist sie zu ausführlich und nicht strukturiert genug. Denn du zählst einfach ALLE Eigenschaften auf und unterscheidest nicht zwischen unwichtigen Dingen wie dem "Geschwätzigen", was du als naiv interpretiert hast und den Merkmalen ihrer Rolle als Mutter, Ehefrau und Tochter. Besonders letztere solltest du besonders herausstellen, dass sie auch ein Opfer ihres Vater ist. Du schreibst ja, dass sie ihre Kinder nicht gut behandelt. Das ist typisch für jemanden, der selbst Opfer gewesen ist bzw. in seiner eigenen Kindheit durch seine Eltern nicht gut behandelt worden ist. Wer selbst keine Liebe erfahren hat, kann sie in der Regel auch nicht weitergeben. Wichtig wäre (meiner Meinung nach) ein "roter Faden", dass du die Charaktereigenschaften in der Reihenfolge nennst, die logisch zu dem passt, was du eigentlich aussagen willst. Und das fasst du dann im Schlussteil zusammen.

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2 Dinge noch: deine Frage zur Protagonistin: es stimmt, dass es mehrere Hauptfiguren gibt. Dann lass diesen Vorschlag weg.

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Ich möchte deinen Inhalt eigentlich nicht verbessern. Trotzdem glaube ich, dass du ab und zu verkehrte Schlüsse über Barbaras Charakter ziehst:

  • die Situation mit der Beichte: bis dahin hast du es gut und schlüssig geschrieben. Und auch hier schreibst du doch, dass der Pfarrer das Wort "Hassliebe" erwähnt. Darauf muss deine Analyse hinaus. Und nicht das, was du jetzt schreibst: die Hassliebe begründet sich darauf, dass sie ihren Vater für den Missbrauch an ihr hasst, ihn aber trotzdem noch liebt, weil er ihr Vater ist.
  • dann schreibst du, dass sie "hinterlistig" ist, weil sie den beiden Männern jeweils ein Kind untergeschoben hat. Du kannst es so schreiben, nur dann ergänze noch, dass sie die beiden für ihre Zwecke missbraucht hat. So führst du den logischen Gedanken fort, dass sie den eigenen Missbrauch an andere weitergegeben hat.
  • nun zu der Stelle, wo es zu ihrem Verhältnis zu Männern geht: du musst "in ihrer Gier alle gleich" in Anführungszeichen setzen, sonst kann man es falsch verstehen (ich musste den Satz auch mehrmals lesen, um ihn zu verstehen). Aber der nächste Satz kann nicht stimmen. Sie ist doch nicht achtsam sich gegenüber, wenn sie sich missbrauchen lässt! Schreibe lieber:

"Dies spiegelt ihre allgemein negative Einstellung Männern gegenüber wider."

  • dann musst die Forderung der Hofüberschreibung jetzt auch anders interpretieren: nicht von wegen: dass B. sich in ihrer dominanten Art und Weise gefällt, sondern dass sie den Missbrauch und ihre Dominanz nutzt
  • Ich würde jetzt fortfahren: Ihre negative Haltung Männern gegenüber zeigt sich auch in ihrer respektlosen Wortwahl...
  • auch dein Schluss, dass die willensstark ist, kann ich nicht nachvollziehen. Sie versucht sich zu wehren, wird aber erneut zum Opfer. (Das wäre für mich ein guter Schuss des Hauptteils)

Nur deinen Schluss solltest du noch einmal überdenken (das mit ihrer Beliebtheit passt irgendwie nicht). Ich verstehe, was du sagen willst, dass sie alle Menschen zerstört. Das meinst du doch mit toxisch. Aber das ist nur eine Seite von ihr, sie ist auch Opfer. Deswegen ist es so wichtig, dass du den letzten Satz im Hauptteil dazu schreibst.

Vielleicht schreibst du: der erste Satz ist in Ordnung, zusätzlich: "ein toxischer Charakter und ein Opfer ist."

Den zweiten Satz lass weg. Vielleicht schreibst du dann den Rest einfach so:

"Sie missbraucht Menschen für ihre Zwecke und demütigt sie, wobei sie selbst nicht gedemütigt werden möchte. Trotzdem wird sie durch ihren Vater missbraucht. Sie ist ein Opfer dieser Hassliebe und letztendlich auch Mordopfer.

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Dilo4777 
Fragesteller
 13.01.2024, 13:28
@rhenusanser

Danke. Ohne dich würde ich tatsächlich bis Mittwoch auf dem Schlauch stehen. Ich seh alles genauso wie du, ich hätte jedoch zu dem Punkt mit der Beichte eine Frage. Meinst du damit, dass ich das mit der Hassliebe sozusagen vorweg genommen habe und es nicht hätte interpretieren sollen ,weil meine ganze Analyse darauf aufbaut oder generell, dass die Interpretation keinen Sinn ergibt. Soll ich dann am besten den Aspekt mit dem Geschwätzigen (Naivität ) und die Annahme mit dem Stockholm-Syndrom weglassen . Ich hatte nämlich beim Schluss zuvor hinzugefügt: ,,Man kann mutmaßen , dass sie an einem Stockholm-Syndrom leidet, da sie ihre Sympathien für ihren Vater öfter wechselt. Sie liebt ihren Vater am Anfang der Tat, dann verspürt sie Hass und dann liebt sie es ihn zu demütigen, indem er um eine Nacht bettelt, weshalb man die Annahme darauf stützt , da sie ja normalerweise keinen Gefallen beim Beischlaf mit ihrem Vater verspürt. “ Das hab ich aber alles in Klammern geschrieben.

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Dilo4777 
Fragesteller
 13.01.2024, 13:30
@Dilo4777

Und ich verstehe auch, was du damit meinst, dass es zu ausführlich ist. Ich saß tatsächlich einen Tag daran, das Buch durchzublättern und jeden Aspekt herauszusuchen, um es dann aufzuschreiben und zu interpretieren 😅

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rhenusanser  13.01.2024, 14:20
@Dilo4777

das Wort Hassliebe bei der Beichte kannst du bereits bei der Beichte schreiben, das ist gut und richtig. Auch kannst du es interpretieren. Aber ungefähr so:

"Somit kann man analysieren, dass Barbara alles tut, um eine gute Tochter zu sein und den Missbrauch nur erduldet wegen ihrer emotionalen Abhängigkeit zu ihm. Einerseits liebt sie ihren Vater und trotzdem hasst sie ihn für das, was er ihr antut."

Das kannst du im Hauptteil bereits schreiben. Das macht nichts, dass das im Hauptteil steht, obwohl deine Schlussargumentation auch darauf beruht und SIE ERGIBT SINN!!!!

Und das andere, was du jetzt schreibst:

Soll ich dann am besten den Aspekt mit dem Geschwätzigen (Naivität ) und die Annahme mit dem Stockholm-Syndrom weglassen . Ich hatte nämlich beim Schluss zuvor hinzugefügt: ,,Man kann mutmaßen , dass sie an einem Stockholm-Syndrom leidet, da sie ihre Sympathien für ihren Vater öfter wechselt. Sie liebt ihren Vater am Anfang der Tat, dann verspürt sie Hass und dann liebt sie es ihn zu demütigen, indem er um eine Nacht bettelt, weshalb man die Annahme darauf stützt , da sie ja normalerweise keinen Gefallen beim Beischlaf mit ihrem Vater verspürt. “ Das hab ich aber alles in Klammern geschrieben.

Mein Vorschlag: WEGLASSEN!! und lieber einen anderen Schluss, z.B. den Vorschlag von mir, aber mit deinen Worten. (Ich hatte dir ja bereits oben ja alles hingeschrieben, dass du den 1. Satz nehmen kannst + "und ein Opfer". Den 2. Satz lass weg. Dann kommt:

Sie missbraucht Menschen für ihre Zwecke und demütigt sie, wobei sie selbst nicht gedemütigt werden möchte. Trotzdem wird sie durch ihren Vater missbraucht. Sie ist ein Opfer dieser Hassliebe und letztendlich auch Mordopfer.

oder der letzte Satz abgewandelt:

Sie ist ein Opfer dieser Hassliebe und genau wie der Rest ihrer Familie wird sie schließlich auch zum Mordopfer.

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Dilo4777 
Fragesteller
 15.01.2024, 18:13
@rhenusanser

ich danke dir wirklich sehr ! Ich war jetzt freiwillig bei der Nachhilfe und sie hat gesagt, dass sie alles insgesamt sehr gut findet, nur die Struktur fehlt bisschen , quasi dass ich alles in einem Block verfassen soll

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