Chancen als ungelernter und -geprüfter ITler heutzutage?
Heutzutage ist es schwerer geworden, als ungeprüfter ITler eine Beschäftigung zu finden. Früher, so vor 10-15 Jahren, gab es auch Stellenanzeigen dieser Art, nur irgendwie ist das heute alles zusammengebrochen hab ich das Gefühl.
Warum ist das so? Warum wollen alle nur noch ausgebildete und geprüfte Informatiker?
4 Antworten
Als allmählich PCs und Internet immer mehr wuchsen und immer verbreiteter vorkamen und genutzt wurden, ging das so schnell, dass es einfach noch nicht genug Menschen gab, die wirklich formal-fachliche Qualifikationen in dem Bereich hatten. War halt lange so ein absolutes Nischenthema für ein paar Nerds und ging dann ziemlich fix durch die Decke. Da kam das Angebot bei der Nachfrage einfach nicht hinterher. Und da hat man dann eben auf die zurückgegriffen, die Ahnung von der Materie hatten, auch wenn sie keinen Abschluss in diesem Bereich vorweisen konnten.
Inzwischen sieht das aber anders aus. Es gibt diverse Hochschulen, die Studiengänge in dieser Richtung anbieten und auch genug Unternehmen, die ausbilden. Auch haben bereits genug Menschen diese Bildungsgänge erfolgreich absolviert. Und wer sich für den Bereich interessiert, wählt auch diese Bildungsgänge - ohne irgendwelche Vorbehalte, ohne Stigmata als Nerd.
Es gibt somit einfach keinen Grund mehr, auf Quereinsteiger ohne Abschluss und somit ohne nachvollziehbare Grundkenntnisse zurückzugreifen.
Naja, jemand, der erfolgreich einen Studiengang im MINT-Bereich absolviert hat und von dort in die IT geht, betrachte ich nicht unbedingt als "Quereinsteiger" im damaligen Sinn :). Zumal gar nicht so selten in diesen Lebensläufen durchaus auch Informatik bzw. Programmierung auftaucht - zum Beispiel als Nebenfach. Zumindest bei meiner Schwester - promovierte Mathematikerin, seit einigen Jahren in der Softwareentwicklung tätig - ist das der Fall :).
Informatik ist ein relativ neuer Studiengang den es erst seit Mitte des letztens Jahrhunderts so richtig gibt. So ähnlich sieht es mit dem Ausbildungsberuf als Fachinformatiker aus.
Daher gab es früher auf dem Jobmarkt schlichtweg kaum studierte Informatiker auf die man zurückgreifen konnte. Aber mit ausreichend Berufserfahrung solltest du doch auch heute noch gute Chancen haben.
Bin genau das, und durch soliden Lebenslauf, ehrliches Vorstellungsgespräch und ( ja muss man auch sagen) einfach genug Bewerbungen geschrieben hab ich einen ziemlich coolen Job als Admin in einer Uni. Packst du auch. Die Branche braucht aktuell viele Arbeitskräfte. 🙂 Nur wer aufgibt verliert.
Genauer werden IT-Ausbildungen seit Ende der 90er Jahre angeboten. Die ersten Bildungsgänge starteten meines Wissens so um 1997 und klar sind 24 Jahre für eine Ausbildung noch nicht sooo alt und daher stimmt es, dass die IT noch eine relativ junge Branche ist chronologisch gesehen. Früher konnte man als Nebenjob im PC-Laden arbeiten, aber auch das ist heute schlichtweg weggebrochen, da alle nur noch die Ausbildung haben wollen.
Sowas hängt immer von dem Angebot und Nachfrage im Arbeitsmarkt ab. Aktuell gibt es genügend Informatiker auf dem Markt, es gibt kein allgemeinen Fachkräftemangel, sondern nur ein Mangel an sehr guten Informatikern (insbesondere Softwareentwickler).
Die wollen keine kevins die print hello world schreiben können. Beim Programmieren geht es um die Datenstrukturen und darum Probleme Effizienz lösen zu können und nicht darum irgendwelche Codes zu schreiben. „Ein schlechter Programmierer unterscheidet sich von einem guten Programmierer in dem Punkt, dass der schlechte sich auf den Code konzentriert, wobei sich der gute auf die Datenstrukturen festnagelt“.
Wobei man dazu auch erwähnen muss, dass Quereinsteiger aus MINT Studiengängen wie z.B Physik oder Mathematik je nach Fachbereich immernoch gerne gesehen werden in der IT da sie zwar in manchen Bereichen Defizite haben, aber andere Sachen sogar besser lösen können als reine Informatiker.