Braves Pferd geht durch, wenn anderes Pferd durchgeht?
Hallo da draussen. Ich habe ein Problem. Seit bald 4 Monaten ist mein Pferd von einem grossen Offenstall (10 Pferde) in einen kleinen umgezogen und steht jetzt mit einem einzigen Kumpel im Offenstall. Am alten Ort bin ich fast auschliesslich alleine mit ihm ins Gelände und er war das absolute Verlasspferd. Wir sind spaziert, geritten, etc.
Jetzt am neuen Stall war er erst natürlich gestresst und etwas „neben der Spur“. Ich habe das so hingenommen, weil das ja nach einem Umzug gerne mal passieren kann. Eigentlich zeigte er aber schnell wieder seine entspannte und coole Art. Weil wir die beiden neuen Kumpel nicht gleich trennen wollten, sind wir bisher immer gemeinsam raus. Leider ist der andere Wallach sehr schreckhaft und bockt bei Unsicherheiten gerne einmal los. Das Problem: meiner erschrickt sich immer so sehr ab dem losbuckeln vom anderen, dass er auch kopflos wird und buckelnd wegrennt. Auch lässt er sich sonst im Trab/Gallop gerne vom anderen anstecken und buckelt mit. Das sind Verhaltensweisen, die ich von ihm gar nicht kenne und ich merke, dass ich mehr und mehr ängstlich werde, wenn ein Ausritt ansteht.
was würdet ihr tun?
eigentlich möchte ich den Stall nicht deswegen verlassen. Es gefällt mir da sehr und er scheint ansonsten auch zufrieden. Nur habe ich Sorge, dass er (oder auch ich) sich ernsthaft in Gefahr bringen könnte. Da er verschieden Befunde an einem Huf hat und die Sehnen vorbelastet sind, ist es weniger vorteilhaft, dass er so kopflos in der Gegend rumrennt.
6 Antworten
Völlig normales Verhalten. Der Gutste versteht a) ja nicht, warum er aus (s)einer Herde genommen wurde und b) sich die Situation für ihn grundlegend verändert hat. Keine Herde mehr, nur noch ein einziges anderes Pferd. Klar, dass er sich jetzt logischerweise komplett an diesem orientiert.
Und ihr spielt den Burschen auch noch schön in die Karten, weil ihr es ja gut meint, und sie nicht trennen wollt... das wäre mal das allererste, was ich beibehalten hätte - alleine raus. Er kennt das. Wozu also unnötig ein Faß aufmachen, bei dem er jetzt wohl auch eher nur Unfug gelernt hat und ihn noch in seinem Verhalten bestärken, sich auf das andere Pferd zu fixieren?
Der zweite Punkt - wenn das andere Pferd sich benimmt, wie von dir beschrieben, dann ist es wohl höchste Zeit an den Baustellen zu arbeiten und vorher geht es eben nicht mehr raus.
Danke für die Worte. Ja, wir dachten es würde beiden gut tun zusammen raus zu gehen. Aber da lagen wir wohl falsch..
Naja, das sind halt Kleber. Wenn nur noch ein Pferd da ist, ist das die Herde und wenn das ruft "Gefahr!", dann läuft das andere hinterher.
Je größer die Gruppe, desto entspannter die Pferde. Da gibt es in der Regel einen Herdenchef, der die Meute in Zaum hält. Sind zwei alleine, müssen sie aufeinander aufpassen.
Ich hätte einen solchen Umzug niemals vorgenommen. Wenn dann in eine noch größere Herde. Ich empfehle dir schnellstmöglich einen neuen Stall zu suchen, sonst hast du bald eine tickende Zeitbombe, die du dann gar nicht mehr kontrollieren kannst.
Das ist ja dann auch richtig, aber suche für ihn doch einen Stall, indem es mehr als nur ein weiteres Pferdchen gibt. Einen Kleber zu haben, ist nämlich fast nicht lustig
Genau das wird das Problem sein: die „neuen Kumpel nicht trennen zu wollen“. Wenn du bisher immer gut und gern allein ausgeritten warst, tu das doch weiterhin. Wenn das andere Pferd, das dann allein zurück bleibt, dann zu viel,Theater macht, besorgt ihm ein Beistellpony oder eine Ziege, die tut es fur den Zweck auch.
Auf gar keinen Fall darf man weiterhin zusammen ausreiten, wenn es da schon erwartungsgemäß zu solchen Zwischenfällen kommt, bei denen du ja nicht nur dich und dein Pferd, sondern auch unbeteiligte Passanten gefährdest.
Ein drittes Pferd dazu stellen. Zwei Pferde sind immer ungünstig, die Position habe ich auch gerade. Die kleben halt und wenn der eine Panik bekommt, denkt sich der andere, dass da schon was dran sein wird und geht mit.
Ich würde schnellstmöglich daran arbeiten, dass man die beiden wieder trennen kann.
Erstmal schauen, wie die Lage überhaupt ist, wenn man ein Pferd weg führt und dann entscheiden, wie kleinschrittig man vorgeht, ob man erst gemeinsam im Gelände los geht und sich dort mal kurzzeitig trennt oder generell im Gelände sich dann trennt und einzeln wieder kommt oder ob man das gar nicht zwingend braucht oder direkt anfangen kann, das eine Pferd weg zu führen, ....
Ja, bei beschissener Haltung bekommt man eben beschissene Pferde.
Man braucht sich nicht wundern, wenn ein Pferd nicht mehr richtig "funktioniert" die eine Stunde die man mit ihm verbringt, wenn die restlichen 23 Stunden in denen es dann halt am Stall steht, nicht optimal verbracht werden können
Zwei Pferde sind keine Herde.
Und ein Pferd das bei jeder kleinen Unsicherheit explodiert und mit einem Reiter der anscheinend keinerlei Kontrolle über das Tier ausüben kann, gehört einfach nicht ins Gelände - GAR NICHT - bis das nicht korrekt herausgearbeitet worden ist.
Und wenn du dich auch schon fürchtest, wenn du nur dran denkst ausreiten zu gehen, dann GEHST DU NICHT AUSREITEN. Ganz simpel!
Als beschissen würde ich die Haltung nicht bezeichnen. Sie haben sehr viel Platz und können sich immer bewegen und haben immer Futter. Aber ja, zwei sind keine Herde. Das stimmt.
ja, also so gehen wir nicht mehr ausreiten. Mir ist das zu gefährlich. Alleine ist mein Pferd weiterhin ein Engel und daher schaue ich für einen anderen Platz und bis dahin gehe ich alleine mit ihm raus.
Ist es denn keine Option, ein weiteres Pferd dort hin zu stellen, gerade wenn sie doch so viel Platz haben?
Nachdem wie das Pferd nach so kurzer Zeit (ja 4 Monate ist eine kurze Zeit für ein Pferd) reagiert, findet das Pferd es dort eben beschissen. Also ist egal wie du das siehst.
"Viel Platz" ist auch immer relativ zu sehen
und 24/7 Futter ist auch nicht für jedes Pferd das non plus Ultra.
Ja, er findet es wohl nicht gut. Sie haben nicht 24/7 Futter, sondern alle 3h eine Portion. Sonst wären die beiden schnell viel zu dick. ☺️ aber ja.. ich muss für uns eine andere Lösung finden.
Nein, der Stall ist gepachtet und vim Grundstücksbesitzer her sind nur 2 Pferde erwünscht.
Danke dir für die Antwort. Umgezogen sind wir vor allem wegen der Fütterung. Am alten Ort war er stehts gebläht. Die Qualität des Raufutters war nicht die optimalste..