Brache ich einen extra Überspannungsschutz?

2 Antworten

Eventuell - je nach baulicher Situation.
Das hat mit der VOC und Stringspannungen aber nichts zu tun.

DC-seitig muss mindestens ein Überspannungsschutz (SPD Typ II - surge protection device) als innerer Blitzschutz verbaut sein - und der ist nach Datenblatt in deinem Wechselrichter in der Tat bereits enthalten!

Wenn der Abstand zwischen Paneelen und Wechselrichter aber größer als 10 m ist (was schnell geht, auch in Einfamilienhäusern), dann sind 2 SPDs vorgeschrieben. Einmal gleich unterm Dach, der andere direkt vor dem Wechselrichter. Der Hintergrund ist, dass eine Überspannung nicht noch über die ganze Strecke in deinem Haus besteht und dabei eventuell noch Ströme in parallel zu den Strings liegenden Leitungen induziert, sondern sofort abgeleitet wird.

Persönlich würde ich immer einen Generatoranschlusskasten (GAK) mit gesondertem SPD vor dem Wechselrichter verbauen, damit die Überspannung nicht bis zum Gerät gelangt (auch bei weniger als 10 m). Die Störeffekte grillen dir sonst nämlich (vermutlich) nicht nur den Wechselrichter, sondern auch andere anliegende Geräte. Das SPD verhindert die Problematik nicht vollständig, verbessert aber die Situation.

Es empfiehlt sich, den Überspannungsschutz gleich zusammen mit einem Freischalter (für die Feuerwehr oder zum Freischalten bei Wartung) verbaut zu kombinieren. Das ist sinnvoll und soll in den nächsten Jahren bei Neuanlagen auch Pflicht werden.

Dein Fachbetrieb sollte dich also nicht nur zu deinem Wechselrichter, sondern auch der baulichen Situation (ausführlicher) beraten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da musst Du eigentlich nur schauen, dass Du die maximal zulässige Stringspannung durch die richtige Wahl und Anzahl Deiner Panels nicht überschreitest und die Panels selbst an ihren Alurahmungen auf dem Tragkonstrukt sachgerecht erden läßt.

Wichtig ist zur Stringauslegung in der Maximumspannung dann vor allem die VOC ( Voltage Open Circuit ) der Panels in der Rechnung einer Aneinanderreihung auf der DC-Seite.

Zudem dazu noch etwas Puffer bei der VOC mit einplanen, wenn der Wechselrichter z.B. nur 1000V DC seinerseits verträgt.

LG


AlphaBeta1 
Fragesteller
 05.10.2023, 22:23

Also das mit der Voc müsste alles im Rahmen sein, komme bei mir mit 2 Strings mit jeweils 16 Modulen auf um die 625 Volt.

Meine Frage ist ob mein Typ Wechselrichter schon einen Überspannungsschutz Dc seitig besitzt oder ob dieser extern verbaut werden muss. Ist ja Pflicht….

von der Solarfirma sagt auch jeder was anderes🙃 die machen normalerweise bloß Industrieanlagen

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Gnurfy  05.10.2023, 22:39
@AlphaBeta1

Ein vernünftiger Solateur kennt die Produkte mit deneen er arbeitet, bzw. er wird sich mindestens vorab ausreichende Einblicke in die Teilekomponenten der zu installierenden Anlage verschaffen.

Die Datenblätter und Instalkationsanleitungen zum Wechselrichter findest Du hier:

https://www.mg-solar-shop.de/SMA-SUNNY-TRIPOWER-10.0-Smart-Energy-Hybrid-Wechselrichter

Entsprechend sollte ein vernünftiger Hersteller Deiner PV-Panels so etwas zu diesen Produkten auch zum U/T - Verlauf haben, denn die Nennangaben beziehen sich bei den Panels in der Regel auf 25 Grad Panel-Temperatur. Nicht nur der Strom ( I ), sondern auch die Spannung (U) kann sich je nach Panel und Eigentemperatur auch in der VOC recht variabel verhalten im System.

Die Konstrukterdung in sich muss ein guter Solateur normalerweise gegen EMP/Blitzschlag in Verbindung mit dem regionalen Netzversorger auch drauf haben und abklären können zum Anlagenschutz.

Ggf. mal bei www.photovoltaikforum.com genauer zur Sache nachfragen bei DiY - Vorleistung vor der fachlichen Anlagenabnahme.

Da sind neben erfahrenen Usern der Betreiberschaft auch viele Herstellervertreter und Solateure mit aktiv.

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