Biologie; Belege für die Evolution?

1 Antwort

Bei Aufgabe 1 sollst du ganz einfach den Stammbaum der Fische beschreiben: welche Gruppen sind miteinander am nächsten verwandt (Schwestergruppen)? Welche ist die ursprünglichste (basale) Gruppe? Welche sind die abgeleiteten (stammesgeschichtlich jüngsten) Gruppen? Schau dir dann einmal die beiden Begriffe rechts neben dem Stammbaum an (Agnatha, Gnathostomata). Kennzeichnen sie im Stammbaum monophyletische Gruppen und wenn nicht, weshalb nicht (schau dir dazu die Position der Inger im Stammbaum an).
Dann überlege dir, welche gemeinsamen Merkmale im Körperbau wohl dem Stammbaum zugrunde liegen und ob man den Stammbaum vielleicht anhand des Lebensraums aufstellen kann.

Bei Aufgabe 2 geht es darum, die Evolution des Kiefers aus den Kiemenbögen "kieferloser" Fische zu beschreiben. Hierfür musst du "beweisen", dass die Kieferknochen und die Kiemenbögen zueinander homolog sind. Schau dir dazu die drei Homologie-Kriterien nach Remane an (Kriterium der Lage, Kriterium der spezifischen Qualität. Kriterium der Stetigkeit) und bewerte, ob eines dieser Merkmale oder eventuell sogar mehrere zutreffend sind. Anschließend überlege dir noch, welche Vorteile der Kiefer hat.

In Aufgabe 3 geht es darum, die Ähnlichkeiten im Körperbau der beiden Arten zu bewerten. Schau dir z. B. die Stromlinienform an. Überlege dann, wieso die beiden Arten sich so ähnlich sind. Beruht die Ähnlichkeit auf gemeinsamer Abstammung oder haben sich die Ähnlichkeiten unabhängig voneinander entwickelt und warum? Vergleiche dazu die Lebensweise von Hai und Thunfisch (beide sind Raubfische).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
hurria61 
Fragesteller
 22.03.2020, 14:24

Könnte ich meine Antworten hier hinschreiben und sie könnten rüber gucken und Verbesserungsvorschläge geben ?

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hurria61 
Fragesteller
 22.03.2020, 19:01
@Darwinist

danke sehr. einige der dinge hatten wir noch nicht im unterricht. Ich bin mir nicht sicher ob das was ich geschrieben habe richtig ist aber ja...

1.) Im Material A, ist der Stammbaum der Fische zu sehen. Auf der x-Achse sind die Jahre von 550 bis 0 in 50er Abständen zu sehen. Auf der y-Achse sind sechs verschiedene Fische zu erkennen, die jedoch denselben Stammbaum teilen. Wir haben einmal den Inger (Schleimaal) und den Neunaugen, welche zu den Kieferlosen (Agnatha) Fischen gehören, sie bilden die basale Gruppe. Aus dieser Gruppe haben sich die restlichen vier Fische; Knorpelfisch, Lungenfisch, Strahlenflosser und Quastenflosser, gehören zu den Kiefermündern (Gnathostomata), herausgebildet. Alle sechs Fischarten sind im Salzwasser aufzufinden. Neunaugen, Knorpelfisch und Strahlenflosser findet man jedoch auch im süß-und-Brackwasser auf. Beim Körperbau der Fische ist auffällig, dass Inger, Neunauge und Lungenfisch ungefähr denselben Körperbau haben. Sie sind wurmförmig langestreckt, der Schwanzabschnitt ist abgeflacht und trägt einen von der Rückenseite zur Bauchseite reichenden Flossensaum, der das Hinterende miteinschließt. Knorpelfisch und Strahlenflosser haben beide Rückenflossen außerdem ist ihre Schwanzflosse zwei geteilt. Der Quastenflosser ähnekt dem Lungenfisch. Im Gegensatz zum Lungenfisch hat der Quastenflosser jdeoch eine drei geteilte Schwanzflosse. 

 

2.) Material B zeigt die Entwicklung des Kiefers. Ursprüngliche Wirbeltiere hatten noch keine Kiefer entwickelt, sondern nur ähnliche Stützelemente im Bereich des Kiemenapparates. Es gibt Kiemenschlitze zwischen den Knorpelbögen, es gibt keine Zähne; Alle Kiefermünder haben Kiefer, die zum Beißen in die Mundöffnung geeignet sind. Die Struktur dieser Vorrichtung versteifte einerseits den Mundrand und verbesserte dadurch das Ansaugen des Wassers, andererseits die Retention und je nach Zahnstruktur das Zusammendrücken der Beute. Der große Erfolg des Kiefermunds beruht auf der Tatsache, dass die Nahrungsaufnahme nicht ausschließlich auf die Filtration gerichtet ist, wie dies bei kieferlosen Fischen der Fall ist. Der Kieferbogen entwickelt sich aus dem ersten Kiemenpaar des kieferlosen Fisches und der Zungenbogen aus dem zweiten Kiemenpaar. Der Kiefergelenkbogen und das Zungenbein sind mit dem Hirnschädel verbunden. Dies führt zur Beweglichkeit der Backenvorrichtung. 

Das Kriterium der Lage wird erfüllt, da die Struktur des Kiefers gleich im Gefüge gleichbleibt. Das Kriterium der spezifischen Qualität wird auch erfüllt, denn die Form einer andern ist zu erkennen. Das letzte Kriterium der Stetigkeit ist auch erfüllt, denn die Entwicklung wird von einer Reihe von zwischenformen verknüpft. 

Vorteil der Entwicklung des Kiefers ist, dass die Fische leichter ihre Beute angreifen/ essen können. 

3.) Die beiden Raubtiere thunfisch und Makrelenhai haben eine sehr ähnliche Körperstruktur. Auffällig ist die stromlinienförmige Form, die beide Typen schnell schimmern lässt. Dies wird in beiden Fällen durch die Seitenkiele an der Basis der Schwanzflosse begünstigt. Beide Fische haben eine spitze Schnauze und eine relativ große Brustflosse. Beide haben eine oder zwei Rückenflossen. Zusätzlich ist die Schwanzflosse zweigeteilt. Die Muskeln des Fisches befinden sich vorne am Körper. Die Kraftübertragung des Fisches erfolgt über lange Sehnen in Richtung der Schwanzflosse, die Thunfisch und Hai einen Frontantrieb bietet.

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Darwinist  22.03.2020, 19:16
@hurria61

Da ist schon viel Gutes dabei, aber die wesentlichen Punkte sind in deinen Antworten noch nicht enthalten.

Zur Aufgabe 1: An der Basis sind im Stammbaum nur die Neunaugen. Guck mal, der Inger ist hier schon nach der ersten Aufzweigung. Außerdem schreibst du nichts über die genauen verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen den restlichen Fischgruppen (wer ist mit wem näher verwandt?) Du musst z. B. erwähnen, dass die Quastenflosser und die Lungenfische eine gemeinsame Gruppe bilden und den Strahlenflossern gegenüber stehen.

Außerdem bist du noch nicht auf die Monophylie der beiden Großgruppen Kieferlose und Kiefermünder eingegangen (sind die Kieferlosen eine monophyletische Gruppe? Wenn nein, weshalb nicht? Schau dir dazu noch mal die Position des Ingers im Stammbaum genau an. (Übrigens: nach neueren Untersuchungen ist der Stammbaum falsch, Inger und Neunaugen bilden nämlich sehr wohl eine gemeinsame monophyletische Gruppe, die Rundmäuler (Cyclostomata) - google das mal.)

Zu Aufgabe 2: hier fehlt mir eine genauere Auseinandersetzung mit den Homologiekriterien. Du erwähnst Zwischenformen - aber welche? Die Vorteile hast du aber sehr gut ausgearbeitet. Einziger Kritikpunkt: Weder die Inger, noch die Neunaugen sind Filtrierer. Inger ernähren sich von Aas und Detritus (Meerschnee), Neunaugen sind Parasiten.

Zu Aufgabe 3: Den Köperbau der beiden hast du sehr gut beschrieben. Mir fehlt aber noch die Bewertung hinsichtlich der Evolution. Warum sind sich die beiden so ähnlich? Weil sie einen gemeinsamen Vorfahr haben, oder haben sie die Ähnlichkeiten unabhängig voneinander entwickelt (Analogie)?

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hurria61 
Fragesteller
 22.03.2020, 19:29
@Darwinist

Danke sehr! Ich werde die Antworten noch mal verbessern.

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Darwinist  23.03.2020, 10:24
@hurria61

Supi, du kannst sie mir dann gern noch mal schicken, wenn du magst.

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