Bin emotional verwirrt und aufgewühlt...
Hätte nicht gedacht, dass mir das mal passiert.
Letztes Jahr habe ich die Liebe meines Lebens kennengelernt, zwar im Internet, aber im heutigen Zeitalter eben nichts Ungewöhnliches mehr. Nie zuvor habe ich Liebe auf diesem Niveau erlebt, auch wenn er es nicht erwidert hat. Nie zuvor habe ich empfunden, Liebe einfach nur geben zu wollen, ohne sie zurückzuverlangen. Mehr als alles in der Welt wollte ich ihn wieder glücklich sehen, denn es ging ihm damals sehr schlecht und es war furchtbar für mich, ihm nicht helfen zu können mit meinen begrenzten Kräften. Letztendlich habe ich dann eingesehen, dass es ihm wahrscheinlich besser geht, wenn er sich nicht mehr aufgrund meiner Gefühle schlecht fühlen muss, und habe ihn schweren Herzens aus meinem Leben verbannt. Habe mir geschworen, ihm zuliebe, dass ich ihn in Ruhe lassen werde und habe seitdem hin und wieder an ihn gedacht und von ganzem Herzen gehofft, dass er eines Tages glücklich sein wird.
Ich lebe jetzt seit ein paar Monaten in einer Beziehung mit einem anderen, wir leben auch zusammen. Meine Gefühle für ihn sind echt, wenn auch nicht so intensiv. Die Beziehung leidet jedenfalls nicht darunter und es mangelt an nichts. Mein Freund weiß von meiner großen Liebe von damals, wir reden nicht darüber, trotz aller Offenheit und allem Vertrauen, ich finde einfach dass es Teil MEINER Vergangenheit ist. Außerdem merke ich fast jedes Mal, wenn ich an ihn denke, dass ich nicht wirklich damit abgeschlossen habe, sondern meine Gefühle lediglich lebendig begraben, um irgendwie weiterleben zu können.
Mein Leben seitdem gleicht jedoch nur noch einem Überleben am Rande der Existenz, mit dem Minimum an Emotionen, die aus meinem betäubten Inneren durchsickern. Besser kann ich dieses Gefühl nicht beschreiben.
Eigentlich wollte ich meine große Liebe vergessen, mitsamt meinen Gefühlen, und ihn nie wieder von mir hören lassen. Aber nach einem Jahr ist das Gefühl zu stark, dass ich niemals abschließen kann, solange ich nicht alles gesagt habe. Ich habe eine unvollendete Baustelle verlassen, zwar habe ich damals nicht anders handeln können, aber jetzt bleibt mir ebenfalls nichts übrig, als zu handeln. Und so habe ich den Kontakt zu ihm wiederhergestellt. Er ist immer noch die gleiche Person wie damals, nicht dass ich etwas anderes erwartet hätte. Allerdings macht ihn das immer noch genauso liebenswert und... ich laufe Gefahr, rückfällig zu werden. Das wäre ein Desaster, und vor allem meinem Freund gegenüber nicht fair. Allerdings habe ich mich seit dem Kontaktabbruch nur noch wie eine leere Hülle empfunden, und jetzt bekomme ich Herzklopfen bis zum Hals, wenn er mich anschreibt. Ein Zeichen von Leben in mir. Aber damals wie heute würde er es nicht erwidern, und das will ich auch garnicht. Ich will ihn einfach nur in meinem Leben haben, zusehen wie er glücklich wird, ihm zur Seite stehen wenn er verzweifelt.
Mein eigentliches Problem ist, dass meine Gefühle für ihn wieder voll durchbrechen könnten...
5 Antworten
Du hast ein Helfersyndrom und verwechselst das mit Liebe.
Was bringt es dir, wenn du nach wie vor weißt, dass der Typ keine Gefühle für dich hat und haben will und haben wird?
Du hast einen realen Freund. Wenn du ihm nicht DIE Aufmerksamkeit schenken kannst, die ER verdient, dann trenne dich besser. Denn es hat kein Partner verdient, dass im Hinterkopf einer rumschwrirrt, der einem mehr bedeutet als der Partner.
Du solltest es von Haus aus lassen, hättest es von Haus aus sein lassen sollen, den Kontakt wieder aufzunehmen.
Kennst du das Gefühl, mit einer Sache nicht abschließen zu können, weil sie dir unvollendet erscheint? Das ist der Grund für die Kontaktwiederaufnahme, sonst nichts. Ich erhoffe mir aus offenen Gesprächen mit ihm, ihn ein für allemal abschließen zu können.
Ich kenne dieses Gefühl zur Genüge. Aber ich habe gelernt, dass es nichts bringt, sich immer weiter zu quälen. Wer nicht will, der will nicht und ich bringe dann auch soviel Abstand rein, dass meine Seele nicht noch weiter zerstört wird.
Und sehr viele Männer sind sowieso Verdrängungskünstler. Mit ihnen reden wollen grenzt oft an harte Arbeit. Und wenn man merkt, es wird immer weiter gemauert, dann bin ich dann auch durchaus bereit zu sagen "Hier hast du eine ganze Wagenladung Steine, mauer dich richtig ein, damit es sich auch richtig lohnt."
Wer daraus nicht heraushört, wie es gemeint ist, der will es auch nicht anders. Und den lasse ich dann auch in seinem Mustopf. Meine Nerven sind mir irgendwann zu schade, mich für Männer aufzureiben, die gar nichts ändern und tun wollen, sondern nur in Selbstmitleid baden und so tun, als ob sie keiner versteht.
Du hast ein ganz anderes Problem wie das das du beschreibst! Frauen und Männer lieben den Nervenkitzel, die Gefahr , etwas zu tun das verboten ist das bringt uns Menschen den Kick im Leben den wir brauchen um uns lebendig zu fühlen. Doch das was du tust ist falsch. Das was du verspürst ist keine Liebe ihm gegenüber sondern ein Gefühl von aufregung , gefahr und als das was ich oben beschrieben habe. Du klammerst dich an etwas fest das nie Zukunft haben wird nicht als Freundschaft und schon gar nicht als Beziehung , du gibst nur der 2 ten Person das Gefühl ihm hinterher zu laufen das puscht sein Selbstbewusstsein nach oben deins aber nach unten und natürlich würde er den Kontakt zu dir nie abbrechen weil er aufmerksamkeit liebt und einfach ein Mann ist und wahrscheinlich noch Mitleid mit dir hatt. Und als du den Kontakt zu der 2 ten Person hast aufleben lassen hast du deinen Partner bereits verletzt und wirst ihn noch richtig verletzten den das ist nicht fair was du tust. Keine Person die seinen Partner liebt rennt einer alten Liebe hinterher den wenn man den Partner wirklich liebt will man nichts von anderen Männern wissen, Aber bei dir ist das nicht so also liebst du ihn nicht sondern nimmst ihn nur als Notnagel und das ist doppelt so unfair. Menschen ob männlich oder weiblich haben ab und an einen Tick sie können sich nicht mit dem zufrieden geben was sie haben sie suchen sich immer etwas das unerreichbar und unnahbar ist um das sie kämpfen müssen um es zu erhalten aber wenn sie es dann haben dann wollen sie es nicht mehr. Das ist der lauf der dinge. Du weist gar nicht was du für ein Glück hast einen Partner zu haben der so verständnisvoll ist die Tatsache zu akzeptieren das du mit ihm über eine Liebe geredet hast gegen die er nie ankommen wird doch er bleibt bei dir in der Hoffnung das du ihn irgendwann genau so lieben könntest. Das sind wahre Gefühle. Ich bin tief erschüttert und tief traurig darüber was du tust, aber dies ist dein Leben. Den Rat den ich dir mitgeben möchte ist. BRICH den Kontakt wieder ab. Komm über diesen mann hinweg der dich nur als Lückenbüsser an der kurzen Leine hält und lerne deinen JETZIGEN Partner neu kennen neu lieben und du wirst ein überaus erfülltes Leben haben. Und du wirst sehen wie schnell Gefühle für deinen jetztigen Partner entstehen werden die du vorher nie gesehen und nie gefühlt hast. Mach dir nichts vor und lebe dein Leben. Viel Glück
Ich denke, du hast es falsch aufgefasst, vielleicht habe ich mich aber auch nicht gut ausdrücken können. Ich weiß nicht, wie ich es treffender beschreiben könnte, aber alles was ich an dieser Stelle sagen kann ist, dass deine Meinung zwar gut durchdacht ist, aber nicht auf mich und ihn zutrifft. Wir verhalten uns ganz normal, unterhalten uns wie zwei alte Bekannte, ohne jegliche Romanze, damals wie heute. Es ist nicht in meinem Sinne, zweigleisig zu fahren, was ich meiner Ansicht nach auch nicht mache. Ich habe keine neuen Gefühle für ihn entwickelt. Was nicht heißt, dass es nicht passieren könnte, aber deswegen habe ich diese Frage ja gestellt. Ich liebe meinen Freund und zeige es ihm auch, ich bin ihm dankbar dass er so viel Geduld für mich aufbringt und ich habe nicht vergessen, weshalb ich heute mit ihm zusammen bin, anstatt weiter meiner großen Liebe hinterherzulaufen. Der Grund, weshalb ich den Kontakt zu meiner großen Liebe wieder aufgenommen hab war schlichtweg, um die Baustelle von damals zu beenden, sodass ich endlich richtig abschließen und über ihn hinwegkommen kann, und dazu brauche ich offene Gespräche mit ihm. Und während unserem ersten Gespräch habe ich eben wieder dieses Herzklopfen verspürt, die Erinnerung an dieses intensive Gefühl von damals kam wieder hoch und hat mich emotional verwirrt, weil ich es schön fand, aber nicht zulassen wollte/durfte. Das hat rein garnichts mit Abenteuerlust und Risikofreude zu tun, oder damit, dass ich immer das haben will, was ich nicht habe.
Hm ok, kann ich nachvollziehen. Wollte dich auf keinem Fall kränken. Doch was erhoffst du dir mit diesen Gesprächen mit ihm? Ein Abschluß kann es da nicht wirklich geben das ist sehr schwer vor allem wenn du wie du sagst neues /altes Herzklopfen verspürst. Und um zu einem Abschluß zu kommen würde ich dir raten ein einziges Gespräch zu führen und damit abzuschließen stelle die fragen auf die du eine Antwort brauchst und schließe ab. Du verstrickst dich in Gefühlschaose wo man so schnell nicht mehr heraus kommt.
Haha da hat jemand die Rosa Brille an wie man in den Kommentaren lesen kann. Wie ist dein Leben bisher verlaufen?
gruss johneee
Du bist vermutlich der Helfertyp. Jemand der anderen Helfen will, der sich darin bestätigt fühlt. Das führt manchmal in Coabhängigkeit. Das heisst, man wird manipuliert, ausgenutzt, der andere lernt nicht selbstständig zu leben sondern wird abhängig von der Hilfe, und nutzt jeden Trick damit das so bleibt. Der Geholfene lernt sehr schnell, wie er sich verhalten muss, damit ihm geholfen wird. Er spielt den sterbenden Schwan, dem zu helfen unbedingt geboten ist. Aber eben nur gespielt.
Auch der Helfer selbst ist hier abhängig, deswegen Co-abhängigkeit. Seine Abhängigkeit ist Emotional, das Bedürfnis zu helfen. Das kann sehr leicht mit Liebe verwechselt werden. Aber Liebe ist mehr als nur Helfen, viel mehr.
Du beschreibst deine Gefühlt als sehr verwirrt und aufgewühlt. Das liegt an dem Spiel, in dem ihr beide gefangen seid. Die Macht der Gewohnheit macht einen Blind. Man wiederholt die Fehler. Nimm deine emotionale Verwirrung als Warnung. Ein Teil deines Herzens weiss von der Gefahr. Hör darauf. Ich wünsche dir alles Gute.
Leider hast du Unrecht. Keiner dieser Punkte trifft auf ihn (manipulatives Verhalten, absichlich hilfsbedürftig spielen) oder mich zu. Im Gegenteil, er hat immer verzweifelt versucht, mich auf Abstand und Freundschaftsbasis zu halten, seine Depression war nicht aufgesetzt, es ging ihm ja sogar schlecht teilweise WEGEN mir und meinen Gefühlen, die er nicht erwidern konnte.
Viel mehr denke ich, dass meine Gefühle für ihn entstanden sind, weil wir uns beide extrem ähnlich sind und ich in ihm meinen Seelenverwandten sehe. Das Bedürfnis ihm zu helfen, entsprang aus jenem Gefühl. Denn über Dinge, die man selbst gut nachvollziehen kann oder gar selbst kennt und erlebt hat, kann man gute Ratschläge geben und das richtige Ohr öffnen. Allgemein bin ich kein Zuhörer- oder gar Helfertyp, eigentlich hasse ich Menschen wie nichts auf der Welt.
Ich denke dass zu dem Zeitpunkt deiner Frage hier deine Gefühle bereits wieder durchgebrochen sind.
Man kann zwar eine Beziehung beenden, aber eine liebe nicht so einfach :)
Darf ich fragen was inzwischen daraus geworden ist?:)
Helfersyndrom? Auf keinen Fall. Mir gehen Menschen am Allerwertesten vorbei, selbst wenn relativ nahestehende Personen Hilfe brauchen, sofern sie nicht gerade in Lebensgefahr sind. Ich verwechsel das ganz sicher nicht mit Liebe. Es ist eher so, dass aus diesem Gefühl heraus der Wunsch entstanden ist, ihm helfen zu wollen, ihn glücklich zu sehen und alles.
Ich kann jetzt noch nicht abschätzen, wie intensiv es wird, aber da von seiner Seite nichts kommen wird, kann ich nur hoffen, dass ich es nicht nochmal so weit kommen lasse. Falls es dennoch soweit kommt - und erst dann - denke ich, ist es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen, aus Fairness gegenüber meinem Freund.
Auf der anderen Seite kann ich mir ja schließlich nicht das Leben verwehren, nur weil mich meine große Liebe nicht liebt. Wie gesagt, was ich meinem Freund gebe, sind echte Gefühle. Dass sie nicht so intensiv sind, ist doch auch ziemlich normal, oder? Dafür überwiegt eben die Vertrautheit.
Also, Zusammenfassung: So lange es nicht ernst ist, sehe ich keinen Grund, die Pferde scheu zu machen...