Bilanzbuchhalter - wie schaffe ich ihn garantiert?

2 Antworten

Den Kurs habe ich nun im Oktober letzten Jahres begonnen und bin also noch ganz frisch dabei. Ich komme aus einem Betrieb wo ich für die gesamte Buchhaltung (Debitor, Kreditor, Finanz und Lohn) zuständig bin sowie bei der Erstellung des Jahresabschlusses mitwirke.

Gerade im Bereich Finanzierung (Rechnungswesen) habe ich bisher keinerlei Probleme und das wo der Stoff gut anzieht. Da kommt vieles als der Schule von früher wieder, unter anderem eine Gleichung nach X Auflösen um die kritische Menge zu berechnen oder halt der klassische 3-Satz. Ich merke bei einer Mitschülerin, wie sie damit Probleme hat da die Schule lange her ist.

Was KLR oder die anderen Fächer betrifft, kann man sich nicht wirklich vorbereiten. Da wird Dir alles erklärt, auch wie man aus Gesetzestexten zitiert bzw. wie man die Fundstelle angibt. Zurück lehnen kannst Du Dich beim Fach Personalmanagement, dass nun ja dank der neuen Prüfungsverordnung dazu gekommen ist. Unser Dozent meint, den Stoff laut Lehrplan schafft man in wenigen Stunden und so erklärt er uns wie das deutsche Finanzwesen funktioniert. Zum Beispiel erklärt er uns wonach sich die umlaufende Geldmenge "orientiert", also etwas was man im groben und ganzen weiß ;-)

Allerdings solltest Du früh anfangen mit Karteikarten zu lernen, zumindest was die diversen Formeln in den Bereichen Finanzierung und KLR betrifft. Ihr werdet in der Prüfung später wohl keine Formelsammlung verwenden dürfen. Bei uns ist das zumindest der Fall, da einige Formelsammlungen wohl fehlerhaft sind. Um das durchschnittliche Zahlungsziel der Kunden zu berechnen wird folgende Formel benötigt "Umsatzerlöse / Forderungsbestand" und da sieht man schon das eine Nettosumme durch eine Bruttosumme geteilt werden soll. Das ist so natürlich nicht ganz richtig, entweder man rechnet die Umsatzerlöse um oder den Forderungsbestand SONST bekommst Du ein falsches Ergebnis. Allein im Bereich der Bilanzanalyse kommen ca. 40 Formeln auf Dich zu.

Ich kann Dir nur empfehlen, den Schritt zu wagen ABER dann mache es nicht per Fernstudium sondern in einem Präsenzseminar per Abendschule oder so. So hast Du persönlichen Kontakt zu Dozenten und "Leidensgenossen" und alle sind daran interessiert, dass man die Prüfung schafft.

Ich hatte den Vorteil, dass ich mit 21 J. Buchhaltungsleiter in einem Fertigungsbetrieb mit ca. 300 MA wurde (mein Vorgänger ist überraschend gestorben) und somit mit allen anfallenden Arbeiten was die Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung betrifft vertraut war. Ich habe meinen BiBu-Abschluß im Alter von 24 J. problemlos sehr gut absolviert. 

Ich würde behaupten, dass wenn man aus der Fibu-Praxis kommt, und mit Umsatzsteuer, Jahresabschlüssen, BAB usw. bereits beschäftigt war, die viele Theorie verständlicher wird. Also ich würde dir raten, da du bereits Kreditorenbuchhalter bist, dir so viel Praxis wie der Job hergibt, aneignest und vielleicht auch mal in der Kostenrechnung oder Anlagenbuchhaltung  aushilfst.