Bi und muslim?

kaffeemahler  03.08.2021, 17:41

Wie alt bist Du?
Woher weisst Du, dass Du bi bist?
Hast Du schon sexuelle Erfahrungen gesammelt?

randomvisitior 
Fragesteller
 03.08.2021, 17:47

Bin w.16 , hab keine sexuelle Erfahrung da ich demisexuell bin und ich weiß das ich bi bin weil ich non-binary Leute und Männer attraktiv finde

6 Antworten

Danke für das Beantworten meiner Nachfrage. .-)

Mit 16 ist es ganz normal - wirklich total normal - dass man noch nicht so ganz genau weiss, was man ist - in sexueller Hinsicht. Das soll nicht heissen, dass da jeder unklar wäre oder jeder falsch läge, aber man ist da eben noch auf der Suche nach der eigenen Identität. Dass Du sowohl Frauen, non- binaries als auch Männer attraktiv findest - und womöglich auch sexuell anziehend - bedeutet hierbei erstmal gar nichts.

Es kann also sein, dass Du bi bist, und es kann sein, dass Du eine waschechte Hete bist, wobei ...... es auch Stimmen gibt, die sagen, dass wir alle bi sind - auf einer Skala von 1 bis 100 irgendwo. Ich habe auch schon mit Frauen Sex gehabt und bin trotzdem total klar, dass ich eine Hete bin. Ich kann durchaus bei mancher Frau sehen, dass ich sie sexy finde, aber ich strebe keine Beziehung zu ihr an; Männer haben etwas an sich, das mir keine Frau geben kann.

Zu Deiner eigentlichen Frage:

Im Quran steht nichts davon, dass es haram wäre. Und nur Allah darf verbieten. Sogar das angebliche Verbot der Homoerotik zwischen Männern, das viele Muslime in der Geschichte um Lot begründet sehen, entspringt einer fatalen Fehlinterpretation und Unkenntnis dieser Geschichte.

Solltest Du also tatsächlich bi sein, dann ist das vollkommen in Ordnung und nicht haram. Ob Du tatsächlich bi bist - mit einer relevanten Ausprägung auf besagter Skala - wirst Du mutmaßlich erst in ein paar Jahren wissen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Grundsätzlich sollte zwischen der historischen Sichtweise und der religiösen Sichtweise differenziert werden. Wie Muslime den Islam in ihrer Gesellschaft ausleben, unterscheidet sich teilweise von den Vorstellungen der Geistlichkeit.

Historie

Historisch gesehen ging die islamische Welt früher viel toleranter mit der Sexualität um als es heute der Fall ist. In gewisser Weise erleben wir seit Jahrzehnten eine zunehmende Islamisierung, in der der Ton gerade durch fundamentalistische Strömungen (z. B. Wahabismus) angegeben wird.

Die Haltung zur Homosexualität hat sich in der islamischen Welt durch den Einfluss des Westens massiv verändert. Dies kannst du folgendem Beitrag entnehmen:

Der Arabist Thomas Bauer sieht die Homophobie im Islam als Import aus dem Westen. Der habe im 19. Jahrhundert den "Kampf gegen unordentlichen Sex" eingeführt. [...] Der Islam sei mehr als 1000 Jahre lang tolerant mit Homosexuellen umgegangen. „Dass es heute in muslimischen Ländern handfeste Schwulen-Verfolgungen bis hin zu Hinrichtungen gibt, lässt sich nicht auf eine lange religiöse oder kulturelle Tradition zurückführen“, schreibt Bauer in einer Mitteilung der Hochschule. „Vielmehr blickt der Islam auf eine tausendjährige Geschichte reicher homoerotischer Kultur zurück.“ In der Zeit von 800 bis 1800 lasse sich in der arabisch-islamischen Kulturgeschichte „keine Spur von Homophobie“ feststellen, betont Bauer, der in Münster am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft forscht.

Offensichtlich gab es auch keine Verfolgung von Homosexuellen, wie dies heute in Ländern wie Saudi-Arabien, Iran oder Pakistan der Fall ist:

Vor dem Jahr 1979 sei aus tausend Jahren kein Fall bekannt, in dem ein Mann aufgrund von einvernehmlichem Sex mit einem anderen Mann angeklagt worden sei. „Man sollte sich also hüten, die religiösen Normen des Islams in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft zu überschätzen.“

Auch die Literatur der islamischen Welt hat sich über Jahrhunderte dem Thema der Erotik und Sexualität gewidmet, wie folgendem Beitrag zu entnehmen ist:

Wenn man die islamische Literatur von 850 bis 1850 durchstöbert, das also, was man klassisch nennt, wird man eine muntere Reihe von Texten finden, die sich mit Erotik und Sex befassen. Da ist zum Beispiel Abu Nuwas, einer der berühmtesten Dichter und Religionsgelehrten der arabischen Welt. Im neunten Jahrhundert befasste er sich ausschweifend mit dem Lob von Wein, Gesang und schönen Knabenkörpern, vorzugsweise unbehaart und unbekleidet.
Sichtweise im Islam

Der Islam verbietet Homosexualität grundsätzlich nicht, wenn damit die Gefühle und Emotionen, die man für dasselbe Geschlecht entwickelt, gemeint sind. Wenn jemand homosexuell ist, begeht er also noch keine Sünde.

Anders sieht es beim Ausleben der Homosexualität aus. Hier gehen die Meinungen durchaus auseinander und werden unterschiedlich gewertet.

Eine Mehrheit der Muslime steht homosexuellen Handlungen (bedingt durch die Historie) heute sicherlich ablehnend gegenüber. Im Islam wird dies durch die Geschichte des Volkes Lut begründet. Im Quran heißt es:

Und wenn zwei von euch (Männern) es begehen, dann fügt ihnen Übel zu. Wenn sie (aber) umkehren und sich bessern, dann lasset ab von ihnen; denn Allah ist Gnädig und Barmherzig. [an-Nisa 4:15]

Nun ist es schwierig einzelne Verse zu betrachten, man muss einen Vers immer im Kontext betrachten, d. h. wir müssen die gesamte Geschichte des Volkes Lut berücksichtigen.

Der Islamwissenschaftler Ismail Mohr hat sich dem Thema gewidmet und geht davon aus, dass das Volk Lut auf Grund geplanter Vergewaltigungen bestraft wurde, wie du folgendem Beitrag entnehmen kannst:

Die neueren Untersuchungen zur biblischen Sodom-Erzählung im Ersten Buch Mose (Genesis, Kapitel 19) haben den Blick dafür geschärft, dass einige der Lot-Geschichten des Korans – besonders Sure 11:78f; 15:68-71; 54:37 – nahelegen, dass das eigentliche Vergehen der Bewohner Sodoms die angestrebte Vergewaltigung der Engel war, die als Gesandte (in Gestalt von schönen jungen Männern, wie die späteren Koranausleger kommentieren) zu Lot kamen; vergleiche hierzu Genesis 19:4-9. Es geht somit um Übergriffe und Vergewaltigung, um Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Verletzung des Gastrechts (siehe Koran 29:29 taqta‘ûna s-sabîl „ihr schneidet den Weg ab”, d.h. ihr begeht Wegelagerei, raubt Fremde aus). Die Lot-Geschichte hat jedoch nichts mit Liebe, Beziehung und Freundschaft zu tun. Auch nichts mit schwuler Liebe und Sexualität. Aus der Erzählung kann also nicht auf die Verurteilung homosexuell liebender Männer – und offensichtlich erst recht nicht auf Frauen – geschlossen werden.

Insofern wirst du auf diese Frage keine einheitliche Antwort finden. Progressive Kräfte werden Homosexualität weniger kritisch gegenüberstehen wie traditionalistische Bewegungen wie die Salafisten.

LGBT und Islam

Obwohl Homosexualität in vielen islamischen Ländern illegal ist und von der Gesellschaft nicht gern gesehen ist, haben sich in Großstädten wie Kairo oder Beirut durchaus kleine LGBT-Szenen entwickelt. Dennoch haben nicht-heterosexuelle Muslime in der islamischen Welt einen schweren Stand.

Komisch, meine Antwort ist irgendwie weg. Hm war wohl ein Versehen oder ein Bug.

Also Mochhamed war soweit ich weiss nich schwul, er hatte keine homosexuellen handlungen gemacht.

Und bei Aicha, seiner Frau, hatt er mit der Penetration gewartet bis sie 9 War! Ein sehr gutes Vorbild!

kaffeemahler  03.08.2021, 19:07

Der Umgang mit "Knaben" war in der damaligen Zeit Sunnah und ist es in manchen Kreisen in den Magrebv-Staaten noch heute. Insofern würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass Muhammad nicht auch den einen oder anderen Jüngling vernascht hat. Es war ja auch nicht verboten.

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Die Neigung an sich ist nicht haram, wohl aber das Ausleben von gleichgeschlechtlichen Neigungen.

Da gibt es eine einfach Lösung: Scheiß drauf. Ich bin so angewidert davon, dass wahrscheinlich viele dieser Menschen niemals glücklich werden, weil sie sich um alles sorgen machen, was garam ist und was nicht, obwohl es im Endeffekt nichts bringt. Kack drauf, lern nen netten Typen kennen und genieß bitte dein Leben.