Beziehung oder ausleben?
Hallo zusammen,
ich stecke in einem großen Dilemma fest.
Ich bin 21 und bin an sich ein totaler Beziehungsmensch.
Ich bin jedoch momentan in einer Phase wo ich sehr viel über meine Zukunft nachdenke.
Ich hatte vor ihm erst eine einzige richtige Beziehung. Danach hatte ich nur kurzzeitig Kontakt mit zweien, die absolut meinem Typ entsprachen, aber daraus wurde leider nichts festes.
Nachdem ich diese Enttäuschungen etwas verarbeitet hatte, war ich recht ausgeglichen und war auch nicht mehr auf der Suche nach jemanden. Ich hatte mich auf mich selbst konzentriert und mir ging es gut.
Tja und wie es das Schicksal wohl so wollte, hatte mich in dieser Zeit mein jetziger Freund im Gym angesprochen :)
Ich muss sagen, mein erster Gedanke war: Der ist äußerlich nicht mein Typ. Das wird nix.
Dennoch habe ich mich auf ein Treffen eingelassen und aus einem wurden immer mehr. Es hat lange gebraucht, bis ich mit ihm eine Beziehung eingegangen bin. Richtig verliebt war ich nie wirklich in ihn. Ich merke heute jedoch zwischendurch, das ich ihn ansehe und vor lauter Emotionen ihn "zerdrücken" könnte.
Allgemein basiert unsere Beziehung auf einen gesunden Grundbaustein. Wir lachen zusammen, nehmen uns auf den Arm ohne direkt sauer zu sein, schenken uns Nähe, Vertrautheit und können einfach wir selbst sein.
Klingt eigentlich alles perfekt in meinen Ohren. Jedoch merke ich zwischendurch wie mich "mein eigentlich Typ" immer wieder anzieht, wenn ich solch einem auf der Straße begegne. Auch meine Erfahrungen im sexuellen lassen zu wünschen übrig (der Sex mit meinem Freund ist für mich leider nicht wirklich zufriedenstellend, weil ich nicht kommen kann) und ich frag mich manchmal ob ich mich nicht eigentlich noch ausleben müsste und mehr Erfahrungen sammeln müsste.
Dann wiederum denke ich direkt wieder an meine Beziehung und fühle den Schmerz und den großen Verlust den ich dadurch hätte und verwerfe meine Gedanken dann wieder. Es ist wie ein Kreislauf bei mir. Es gibt momentan für mich irgendwie nicht DAS richtige.
Es hört sich doof an, aber man könnte fast sagen, das ich mir manchmal denke: Hoffentlich gibt mir mein Freund irgendwann mal einen Grund, das ich mich von ihm trennen muss.
Ich weiß meine Gedanken sind (man kann fast schon sagen, ekelhaft).
Dennoch würde ich mich sehr über eine hilfreiche Antwort freuen und vielleicht kann sich jemand gut in meine Lage versetzen und mein Problem verstehen.
3 Antworten
du bist ja noch ziemlich jung, und den tipp den ich dir geben kann zumindest beim Sex wäre, dass du deinen freund mal darauf ansprichst wegen des Not cumming, und vielleicht könnt ihr dadurch gemeinsam eine viel intensivere beziehung erleben, wenn ihr das etwas ausweitet wie z.b. Verschiedene Kinks ausprobieren rollenspiele etc.
Aber als mann kann ich eins sagen. bitte verschweige ihn nicht dass du ihn nicht liebst. wir männer haben auch gefühle, und wenn wir mitbekommen dass etwas nicht stimmt, werden auch wir mistrauisch, und das kann dann widerum böse enden.
Ich sag einfach, sprich mit deinen freund darüber, ich kann dir versprechen dass er offener darüber sein wird, als wenn du es verheimlichst und dann plötzlich ein fehler deinerseits passiert.
naja du kannst das ja kaum als liebe bezeichnen, wenn du keine gefühle für ihn hast oder?
Habe ich doch, sonst würde ich wohl kaum bei ihm bleiben wollen.
hast aber dennoch bedenken was eure beziehung angeht, so wie du beschrieben hast.
Gerade weil ich Gefühle für ihn habe, mache ich mir doch erst solche Gedanken. Hätte ich keine für ihn, wäre mir das alles ja scheiß egal und würde wohl kaum meine Zeit damit verschwenden. Geschweigedenn seine Zeit.
stimmt du hast recht. ich entschuldige mich hierbei, aber dein roman kam mir doch so rüber als würden die gefühle für deinen freund allmählich verschwinden
Ich denke jeder steckt mal in einer schwierigen Lebensphase und das auch mit dem Partner.
Bedenken bedeutet nicht gleich, das man keine Gefühle für jemanden hat (so sehe ich das zumindest). Ist ja auch egal, ich weiß das ich sehr wohl Gefühle für ihn habe und gut ist 😊
habs wohl einfach falsch verstanden, und aus eigener erfahrung (schwester) kann ich sagen dass sowas echt böse zum schluss wurde.
Du bist 21 und hast das leben als Erwachsene noch vor Dir....
die Beziehung zu Deinem Freund fühlt sich größtenteils gut an, und glaub mir, den wirklich perfekten Partner gibt es praktisch nicht. Eine sich gut anfühlende Beziehung, in der man miteinander reden, lachen kann, sich nahe sein will, ist mehr als die meisten haben, die ihren "Traumtyp" gefunden haben.
Wenn der Sex für Dich nicht befriedigend ist , hilft reden, experimentieren. Du weißt ja sicher, was Du brauchst? Das kann man auch nur in einer Partnerschaft, in der beide aufeinander achten. Wenn er in deinem Alter ist, ist er ganz sicher genau so unerfahren wie Du.
Ich würde Dir raten, die Beziehung so zu genießen, Dich auf Deine berufliche Karriere zu konzentrieren und gemeinsam so viel wie möglich unternehmen. Und einfach abwarten, was kommt...
Übrigens: mein "Traumtyp" war immer groß, blond... die guten, langjährigen Beziehungen (incl. inzwischen 43 Jahre Ehe, wo auch nicht immer alles total perfekt war) hatte ich mit dunkelhaarigen, nicht ganz so schlanken....meine eine Schwester hat nur gut aussehende, große Typen mit Geld angeguckt und ist jedes Mal übel reingefallen....die wollten alle nur ne eher Haushälterin...ihr Geld haben die mit anderen ausgegeben.
Du hast dich auf einen Menschen eingelassen trotz Vorbehalte und ihn lieben gelernt. Hinter der Fassade, die dich nicht anzog, steckt ein Mensch, der gern mit dir lacht und mit dem du glücklich sein könntest...wenn da nicht die Versuchung wäre, der Reiz, der dich überfällt, weil du auf einen bestimmten Typ reagierst.
Der Sex könnte besser sein, es klingt, als suchtest du das Haar in der Suppe. Redet ihr darüber? Sagst du, was du gern hättest, ausprobieren würdest und öffnest dich? Oder betrachtest du diesen Faktor als Aussage dafür, dass es zu weiteren unangenehmen Dingen kommt, die letztlich zum aus führen? Der Anfang, der zeigt, du liegst hier im Wortsinn falsch?
Wir haben unseren Typ, auf den wir anspringen, bereit sind. Nicht immer macht er uns aber glücklich, manchmal wissen wir das sogar oder ahnen es und reagieren doch, wollen es wieder wissen.
Überlege, was du jetzt hast und wo es dich hinzieht. Ist es die feste Bank, die du brauchst und auf der du dich ausruhen kannst, oder der Reiz des Unbekannten? Brauchst du einen Typen, der dich aufwertet, mit dem du dich sofort gut fühlst? Oder gibst du dem eine Chance, was du gefunden und nicht erwartet hast? Wie ehrlich bist du mit dir, wie bereit für Festhalten oder bist du bereits mit einem Fuß ausgestiegen?
Wer hat gesagt das ich ihn nicht liebe?